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Der März 2023 auf globaler Ebene

MeteoSchweiz-Blog | 12. April 2023

Laut den Daten des europäischen Copernicus-Dienstes war der März 2023 im globalen Mittel 0,51 °C wärmer als der Durchschnitt 1991–2020. Er war der zweitwärmste März im Copernicus Datensatz ab 1979, zusammen mit dem März 2019. Europa zeigte im Süden und im Zentrum überdurchschnittlich hohe, in weiten Teilen des Nordens hingegen unterdurchschnittliche Märzwerte.

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Der März 2023 in Europa

Die Märztemperatur lag in Süd- und Mitteleuropa und vor allem im Südwesten Russlands im Bereich des Kaspisches Meers über dem Durchschnitt 1991–2020. Demgegenüber war es in weiten Teilen Nordeuropas, insbesondere in Fennoskandien und Island, kälter als normal. Reykjavík in Island erlebte den kältesten März seit 1979. In der norwegischen Finnmark war es der kälteste März seit 2001.

Einige Regionen Spaniens verzeichneten einen kalten Monatsbeginn, gegen Monatsende hingegen eine Wärme im Rekordbereich. Die Insel Madeira erlebte den wärmsten März seit Beginn der Messungen im Jahr 1961.

Der globale Überblick

Von Nordafrika über Zentralasien bis zum Fernen Osten war es viel wärmer als im Durchschnitt. Aus diesen Gebieten wurden für den Monat März zahlreiche neue Temperaturrekorde gemeldet. In Japan und Südkorea war es der wärmste März seit Beginn der Messungen, die in Japan mehr als 120 Jahre zurückreichen. Dies erklärt, warum die Kirschbäume in Japan in diesem Jahr sehr früh blühten.

Deutlich überdurchschnittliche Temperaturen, regional auch Märzrekorde, gab es auch im Nordosten Nordamerikas, in Argentinien und seinen Nachbarländern, in weiten Teilen Australiens und an den Küsten der Antarktis.

Demgegenüber war es in den zentralen Teilen und im Westen Nordamerikas deutlich kälter als im Durchschnitt. In Winnipeg in Zentralkanada blieben die Temperaturen während des ganzen Monats unter 0 °C. Gleiche Verhältnisse zeigt die lange Messreihe nur für den März 1899.

Die Lufttemperatur über den Ozeanen

Überdurchschnittlich hohe Lufttemperaturen wurden über dem grössten Teil der Meeresoberfläche verzeichnet. Im Äquatorbereich des östlichen Pazifiks hielt die Entwicklung von überdurchschnittlichen Temperaturen weiterhin an. Während fast drei Jahren herrschten hier unterdurchschnittlichen Temperaturen als Folge von La Niña, die mittlerweile zu Ende ging.

Erheblich unter dem Durchschnitt lag die Lufttemperatur westlich und südwestlich von Südchile sowie über dem Grönländischen und Norwegischen Meer. Die besonders niedrigen Werte über und nördlich der Dänemarkstrasse können mit der hohen Packeiskonzentration und der damit verbundenen vorherrschenden Nordströmung in Verbindung gebracht werden. Auch in mehreren anderen Meeresregionen waren unterdurchschnittliche Lufttemperaturen zu verzeichnen, allerdings in geringerem Ausmass oder in kleinerem Umfang.

Der März 2023 zusammengefasst

Weltweit war der März 2023 0,51 °C wärmer als der Durchschnitt 1991–2020. Es war der zweitwärmste März im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekordmärz 2016 lag 0,62 °C über dem Durchschnitt. Die Märzmonate 2017, 2019, 2020 zeigten ähnliche Werte wie der März 2023.

Die Anomalien der Durchschnittstemperatur in Europa sind im Allgemeinen grösser und variabler als die globalen Anomalien. Der März 2023 lag im europäischen Mittel 0,86 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Er gehört nicht zu den zehn wärmsten Märzmonaten in der vollständigen Datenaufzeichnung seit 1940. Rang 1 belegt der März 2014.

Das arktische Packeis

Im März 2023 erreichte die durchschnittliche Fläche des arktischen Meereises 14,5 Millionen km2. Sie lag 0,6 Millionen km2 (oder 4 Prozent) unter dem Märzdurchschnitt 1991–2020. Es war die viertniedrigste Märzausdehnung, die seit 1979 von Satelliten aufgezeichnet wurde. Einen vergleichbaren Wert zeigte der März 2006. Geringfügig tiefere Werte gab es in den Märzmonaten 2015, 2017 und 2018.

Die Ausdehnung der winterlichen arktischen Meereisdecke erreichte Anfang März ihr Jahresmaximum. Nun beginnt die Schmelzsaison. Das sommerliche Minimum wird im September erreicht.

Das antarktische Packeis

Im März 2023 erreichte die durchschnittliche Fläche des antarktischen Meereises 3,2 Millionen km2. Sie lag 1,2 Millionen km2 (oder 28 Prozent) unter dem Märzdurchschnitt 1991–2020. Dies ist die zweitniedrigste Märzausdehnung in den verfügbaren Satellitendaten der letzten 45 Jahre.

Es war der zweite März in Folge mit deutlich unterdurchschnittlicher antarktischer Packeisausdehnung. Im März 2022 wurde ein ähnlich tiefer Wert beobachtet. Ausgesprochen tiefe Werte brachten auch die Märzmonate 2019 und 2017. Im Rekordmärz lag die antarktischen Packeisausdehnung 33 Prozent unter dem Durchschnitt 1991–2020. Davos gab es allerdings einige Märzmonate mit deutlich überdurchschnittlicher Packeisausdehnung.

Im Gegensatz zur Arktis gibt es in der Antarktis keinen klaren langfristigen Trend in Bezug auf die Ausdehnung des Packeises. Seit dem Beginn der Satellitenbeobachtungen im Jahr 1979 wurden die Veränderungen des antarktischen Packeises von kurzfristigen Abnahmen und Zunahmen dominiert.

Die Copernicus Mitteilung zum März 2023 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der März in der Schweiz

Der März brachte von allem etwas: Milde sonnige Perioden mit frühsommerlichen Temperaturen, Gewitter mit kräftigen Windböen und im Norden auch Schnee bis in tiefe Lagen. Insgesamt war der Monat milder als die Norm und verbreitet nass, auf der Alpensüdseite hingegen erneut niederschlagsarm.

Der umfassende Überblick zum März 2023 in der Schweiz ist auf der Webseite von MeteoSchweiz in der Rubrik Publikationen zu finden.