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Der Weg der tropischen Wirbelstürme

MeteoSchweiz-Blog | 08. September 2023
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Die Vorhersage der Zugbahn und Stärke eines tropischen Wirbelsturmes ist von wichtiger Bedeutung. Es ist massgebend für die Schutzvorbereitungen wie auch die möglichen Evakuierungen von Gebieten.

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Die Entstehung tropischer Wirbelstürme wurde zwar im Blog von letzter Woche bereits beschrieben, jedoch wird zum Einstieg nochmals kurz auf die Struktur eines tropischen Wirbelsturmes eingegangen.

Die spiralförmigen Bänder (spiral rainbands), welche zum Zentrum hin zusammenlaufen, können sehr grosse Mengen an Niederschlag produzieren. Ebenfalls im Bereich der «eyewall» sind die Niederschlagsmengen gewaltig, und es werden dort die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen. Die ruhigsten Wetterbedingungen und der tiefste Druck sind im Auge des Hurrikans zu finden. Das Auge ist auch meist wolkenfrei, aufgrund einer schwachen Absinkbewegung (Subsidenz).

Tropische Wirbelstürme werden durch die grossskaligen atmosphärischen Strömungen geführt. Zur Veranschaulichung begeben wir uns wieder in den Atlantik, der nächstgelegenen Geburtsstätte von Hurrikanen.

Ungefähr zwischen 25 und 35 Grad nördlicher Breite liegt das subtropische Hochdruckgebiet oder auch als Azorenhoch bekannt. Die Hurrikane entwickeln sich meist südlich davon und werden mit vorherrschenden östlichen Strömung nach Westen geführt. Mit der zunehmenden westlichen Verlagerung um das Hochdruckgebiet nimmt die nach Norden gerichtete Strömungskomponente zu, sodass sich der Hurrikan in Richtung Pol bewegen kann. Mit der nördlichen Verlagerung kann der Hurrikan schlussendlich in die Westwindzone gelangen und zieht so zum Beispiel nie an die Küsten von Nordamerika.

Ist die Strömung schwach, kann ein Hurrikan auch mal an Ort und Stelle verharren. Ändert sich die Strömung mit der Zeit, kann sich ein Hurrikan auch wieder «rückwärts» bewegen, also wieder in die Richtung, aus der er gekommen ist.

Jede Zugbahn ist einzigartig und wird vom Entwicklungsort und den vorherrschenden Windströmungen beeinflusst.

Die Hurrikane welche Land erreichen, schwächen sich allmählich ab. Einerseits verlieren sie die Energiezufuhr, welche sie vom warmen Ozean erhalten und andererseits sorgt die zunehmende Reibung für das Ende eines Hurrikans. Bei einer flachen Topografie dauert es einige Tage bis sich die Zirkulation komplett abschwächt, schneller geht es über Gebirgslagen.

Die Stärke oder Kategorie eines Hurrikans wird anhand seiner Windgeschwindigkeit definiert. Dafür gibt es die Saffir-Simpson Skala, welche Hurrikane in Kategorien einteilt. Ab einer Windgeschwindigkeit (1-Minutenmittel) von 64 Knoten handelt es sich um einen Hurrikan.