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Der Klimareport 2022 ist da

MeteoSchweiz-Blog | 20. September 2023
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MeteoSchweiz stellt im Klimareport die Witterung des letzten Jahres ausführlich vor und ordnet sie in die langjährige Klimaentwicklung ein. Das Jahr 2022 geht als bisher wärmstes Jahr seit Messbeginn 1864 in die Schweizer Klimageschichte ein. Es war an einigen Standorten auch das sonnigste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

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Mit dem Klimareport erfasst und analysiert MeteoSchweiz fortlaufend die Klimageschichte unseres Landes. Dieser Bericht löste 2011 die früheren Annalen ab. Zahlreiche Grafiken und Tabellen für Messgrössen wie Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer, sowie für eine Reihe von daraus abgeleiteten Klimaindikatoren, zeichnen ein umfassendes Bild des jeweiligen Berichtsjahres. Auch die Zusammensetzung der Atmosphäre (Ozon und Aerosole) und deren Entwicklung ist beschrieben. Den Klimareport gibt es als Printprodukt und online als PDF. Die Druckversion des Klimareports 2022 wird in den kommenden Tagen bereitgestellt. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr für Sie zusammengefasst.

Der Wärmerekord

Die landesweit gemittelte Jahrestemperatur 2022 erreichte mit 7,4 °C (1,6 °C über der Norm 1991−2020) den weitaus höchsten Wert seit Messbeginn 1864. Das Jahr 2022 war durchsetzt von sehr warmen Jahreszeiten und Monaten.

Auf einen milden Winter folgte der landesweit viertwärmste Frühling seit Messbeginn 1864. Die Wärme zog sich weiter mit dem zweitwärmsten Sommer. Nur der legendäre Hitzesommer 2003 brachte mehr Wärme. Im landesweiten Mittel wurde der zweitheisseste Juni, der viertheisseste Juli und schliesslich der drittheisseste August seit Messbeginn registriert. Alle drei Sommermonate brachten der Schweiz eine Hitzeperiode mit Maximalwerten über 36 °C. Auch im Herbst hielt die überdurchschnittliche Wärme an.

Viel Sonne, wenig Niederschlag

Der Jahresverlauf 2022 war geprägt durch viel Sonnenschein. Drei der vier Messstandorte mit über 120-jährigen homogenen Datenreihen − Genf, Basel und Zürich − registrierten das sonnigste Jahr seit Messbeginn.

Auf der Alpensüdseite fielen in allen vier Jahreszeiten unterdurchschnittliche Niederschlagssummen. Der Frühling und der Sommer waren in der ganzen Schweiz niederschlagsarm. Im Herbst erhielt die Westschweiz reichlich Niederschlag. Im landesweiten Mittel war das Jahr 2022 eines der zehn niederschlagsärmsten Jahre seit Messbeginn 1864. Als Folge der seit dem Winter anhaltenden Trockenheit brachen in den Kantonen Bern, Tessin und Wallis im Frühling 2022 Waldbrände aus.

Langjährige Klimaentwicklung

Der Klimareport von MeteoSchweiz vergleicht das vergangene Jahr nicht nur mit der aktuellen Normperiode 1991-2020, sondern ordnet es auch in die langjährige Entwicklung des Klimas in der Schweiz ein. Die langfristige Temperaturzunahme in der Schweiz ist eindeutig und betrifft alle Jahreszeiten. Das Mittel über die letzten zehn Jahre (2013–2022) ist das höchste seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Es liegt 2,5 °C über der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900.

Ohne global wirksame Klimaschutzmassnahmen wird für die Schweiz eine weitere deutliche Erwärmung aufgrund des anthropogenen Klimawandels erwartet. Infolge dessen nehmen z.B. Frosttage weiter ab. Ebenso steigt die Nullgradgrenze weiter an, was zu einer Zunahme schneearmer Winter führt.

Stabilisierung der Ozonschicht

Ab etwa 1970 führte die Freisetzung von ozonschädigenden Substanzen zu einer deutlichen Abnahme des Ozongehalts in der Atmosphäre. Dank dem globalen Übereinkommen von Montreal im Jahr 1987 wird die Produktion und der Verbrauch dieser Substanzen seither schrittweise reduziert. Anhand der weltweit längsten Messreihe des Gesamtozons in Arosa und Davos lässt sich zeigen, dass sich die Ozonschicht seit 1990 langsam stabilisiert. Das ist wichtig, weil uns die Ozonschicht vor der einfallenden UV-Strahlung schützt. Im Jahr 2022 war die UV-Strahlung im Vergleich zum langjährigen Mittel erhöht, primär aufgrund der oft sehr starken Sonneneinstrahlung.

Viel Saharastaub im Frühling

Wie die Aerosolmessungen am Jungfraujoch zeigen, waren die Saharastaubeinträge im Jahr 2022 in den Monaten März–Juni und Oktober 2022 besonders zahlreich und intensiv. In diesen Monaten gab es einige kräftige Ereignisse, bei denen sich der Himmel und die Schneedecke in den Bergen aufgrund des Saharastaubs gelb bis rötlich färbten.

Der Saharastaubeintrag im Frühjahr trug zudem zu einer Beschleunigung der letztjährigen Gletscherschmelze bei – die stärkste seit Beginn der Aufzeichnungen.

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