Einige Unsicherheiten bleiben
Trotz bedeutender Fortschritte in den letzten Jahren, bleiben Klimamodelle vereinfachte Abbildungen der Wirklichkeit und vor allem Klimaprojektionen beinhalten gewisse Unsicherheiten. Diese haben unterschiedliche Ursprünge. Sie entstehen zum Beispiel aus dem begrenzten Wissen über natürliche Prozesse, wie beispielweise der Entstehung von Wolken und Konvektion (z.B. Gewitter), begrenzt verfügbaren Messdaten und begrenzten Rechenkapazitäten. Modelle unterscheiden sich in der Simulation von Prozessen und deren Vereinfachung und können unterschiedlich stark auf veränderte Treibhausgaskonzentrationen reagieren. Die damit verbundenen Unsicherheiten fasst man unter dem Begriff Modellunsicherheit zusammen.
Zudem sind die zugrundeliegenden Emissionsszenarien, welche auf Einschätzungen schwierig vorhersehbarer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen in den kommenden Jahrzehnten beruhen, per Definition unsicher. Aus diesem Grund werden mehrere plausible Emissionsszenarien definiert, die eine Bandbreite zwischen konsequentem Klimaschutz und keinem Klimaschutz abdecken. Die Berücksichtigung mehrerer Emissionsszenarien ermöglicht es, Nutzen und Kosten von Klimaschutzmassnahmen den Folgen einer ungebremsten Klimaerwärmung gegenüber zu stellen und hilft dadurch vielen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern.
Neben der mit Emissionsszenarien verknüpften Unsicherheit besitzt das Klima eine grosse natürliche (oder auch interne) Variabilität. Diese ist gekennzeichnet durch Schwankungen des Klimas, welche nicht durch den menschgemachten Klimawandel, sondern durch natürlich auftretende Wechselwirkungen zwischen Komponenten des Klimasystems verursacht sind. Die natürliche Variabilität überlagert den Trend der Klimaerwärmung und ist der massgebende Grund dafür, dass sich trockene und nasse Jahre, sowie wärmere und kühlere Perioden abwechseln.
Alle Feinheiten des Klimas zu simulieren ist nach menschlichem Ermessen unmöglich. Dennoch sind die Klimamodelle heute in der Lage, langfristige Klimatrends zuverlässig zu berechnen. Ohne sie wären Simulationen des Klimas im 21. Jahrhundert undenkbar. Sie geben uns ein Bild der möglichen Klimazukünfte unseres Planeten und stellen eine wichtige Grundlage für Entscheidungen dar, zum Beispiel im Klimaschutz. Für die Schweiz zeigen die Klimaszenarien CH2018, wo und wie der Klimawandel die Schweiz trifft und was weltweite Klimaschutzanstrengungen dagegen ausrichten können.