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Dank atmosphärischem Fluss weiterhin regnerisch

MeteoSchweiz-Blog | 09. Dezember 2023
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Das unbeständige und tiefdruckbestimmte Wetter geht in die nächste Runde. In den kommenden Tagen ist es nördlich der Alpen erneut regnerisch, windig und - anders als in den Vortagen - sehr mild. Mitverantwortlich für das nasse Wetter ist ein sogenannter atmosphärischer Fluss.

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Der Alpenraum kommt wettermässig nicht zur Ruhe. Seit über 6 Wochen ist das Wetter über Mitteleuropa unbeständig – so auch in den kommenden Tagen. In der Nacht auf Morgen überquert uns eine kräftige, okkludierende Front. Damit frischt der Westwind teils stürmisch auf und besonders am Alpennordhang kommt es zu kräftigem Niederschlag. Zudem könnte es da und dort sogar für Blitz und Donner reichen.

Atmosphärischer Fluss

Nach einem kurzen Zwischenhoch am Sonntag wird in der Nacht auf Montag wieder deutlich feuchtere Luft zu den Alpen geführt. Zwischen einem Tiefdruckkomplex über dem nördlichen Atlantik und einem kräftigen Hoch über Nordwestafrika verstärkt sich die westliche Strömung nochmals markant und führt in einem schmalen Band sehr feuchte Subtropen-Luft nach Mitteleuropa. Da trifft diese auf den Alpenbogen und wird gestaut. Dies ist gut in der Animation des niederschlagbaren Wassers (=Wassergehalt der gesamten Luftsäule) zu erkennen:

Über den Alpen verliert die Luftmasse aufgrund der Stauniederschläge an Feuchtigkeit, womit das niederschlagbare Wasser über den Alpen und stromabwärts deutlich abnimmt.

Solche schmalen, langen Bänder, in denen sehr feuchte Luft mit südwestlichen Winden von den subtropischen Regionen Richtung mittlere Breiten transportiert werden, nennt man in der Meteorologie «atmosphärischer Fluss» bzw. «atmospheric river».

Weiterführende Links zu Atmosphärischen Flüssen:

Atmosphärische Flüsse erkennt man in Modellkarten gut mithilfe des sogenannten «Extreme Forecast Index (=EFI) für Niederschlag. Je näher dieser Wert bei 1 (orange bis rote Flächen) ist, desto überdurchschnittlichen sind die Niederschlagsmengen im Verhältnis zur (Modell-)Klimatologie.

Bei dem Ursprung der Luftmasse erstaunt es nicht, dass es mit der Weststaulage deutlich milder wird. Die Schneefallgrenze steigt voraussichtlich auf über 2000 Meter. Zusammen mit der beachtlichen Schneedecke in mittleren Lagen kann dies zu einem brenzligen «Rain-on-Snow»-Ereignis führen. Das heisst, dass neben den kräftigen Regenfällen gleich auch noch Schmelzwasser in die Einzugsgebiete der Flüsse gelangt. Dementsprechend werden die Pegel, insbesondere der kleineren und mittleren Flüsse, markant ansteigen. Das BAFU hat für die Alpennordseite eine entsprechende Warnung der Stufe 2 ausgegeben.