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Ergiebige Niederschläge bei hoher Schneefallgrenze

MeteoSchweiz-Blog | 10. Dezember 2023
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In der Westschweiz, im Wallis und am Alpennordhang werden zwischen Sonntagabend und Mittwochmittag ergiebige Niederschläge erwartet. Die Schneefallgrenze befindet sich während des Ereignisses zu einem Grossteil bei rund 2000 Metern. Wir erklären die Abfolge und erwarteten Niederschlagsmengen.

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Starke Westströmung und subtropische Luftmasse

Ab Sonntagabend wird mit einer starken Westströmung eine sehr feuchte, subtropische Luftmasse zur Schweiz geführt. Mit einem kräftigen, West-Ost und auf die Alpen ausgerichteten Jetstream wird eine sehr feuchte Luftmasse bis Dienstagabend direkt zum Alpenbogen geführt. Auf Grund der verwellten Frontalzone (Luftmassengrenze zwischen warmer subtropischer Luft und polarer Kaltluft) unterliegt die Schneefallgrenze einigen Schwankungen. In der Nacht auf Mittwoch stösst von Norden her allmählich eine etwas weniger feuchte Luftmasse zur Schweiz vor. Die Schneefallgrenze liegt grösstenteils auf einem für die Jahreszeit hohen Niveau und durch den Staueffekt summieren sich entlang der Alpen ergiebige Niederschlagssummen.

Auch die Intensität des Niederschlags unterliegt einigen Schwankungen. Einerseits ist dies an das Heranführen der feuchten Luftmasse, welche schubweise erfolgt, gebunden. Andererseits verstärkt eine konvektive Phase die Niederschläge vorübergehend, was sich vor allem durch das Vordringen der Kaltluft am Montagabend nördlich der Alpen abzeichnet.

In der obigen Grafik ist ersichtlich, dass ein erster Schub der feuchten, subtropischen Luftmasse im Verlaufe des Montags den Alpenbogen erreicht. Der atmosphärische Fluss verlagert sich in einer zweiten Phase am Dienstag und Mittwoch etwas südlicher, sodass dieser die Westalpen deutlich stärker trifft, als die zentralen und östlichen Alpen.

Somit ergeben sich zwei Zonen verschiedener Warnungen der Stufe 3. Im Waadtländer Jura, im Wallis (ohne Simplon Region), im Westschweizer Flachland und im Berner Oberland eine Warnung der Stufe 3 von Montag bis Mittwoch. Am zentralen und östlichen Alpennordhang eine Warnung der Stufe 3 welche nur den ersten Schub am Montag einschliesst.

Ansonsten wurde für die Voralpen und einen Grossteil des Flachlandes sowie im nördlichen Jura eine Niederschlags-Warnung der Stufe 2 ausgegeben. Für die Phase nach dem ersten Schub, also nach der Stufe 3 am zentralen und östlichen Alpennordhang, wird wahrscheinlich eine Warnung der Stufe 2 für die schwächere, zweite Phase ausgegeben.

In der Romandie und im Berner Oberland werden in Tallagen um 70 mm, in den erhöhten Lagen sowie im Wallis 100 bis 150 mm erwartet, vor allem an westexponierten Lagen.

In den zentralen und östlichen Alpen werden zwischen 70 und 100 mm erwartet, wobei rund 40 bis 70 mm zwischen Sonntag- und Montagabend fallen.

Während der intensivsten Phase des Niederschlages schwankt die Schneefallgrenze nördlich der Alpen zwischen 2200 und 2500 Meter. Während der weniger intensiven Phasen in der Nacht auf Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch befindet sich die Schneefallgrenze zwischen 1800 bis 2000 Metern.

Im Wallis und inneralpin befindet sich die Schneefallgrenze während der intensivsten Phase am Montag bei 2000 Metern, in der Folge sinkt sie am Montagnachmittag gegen 1500 Meter ab.

Weiterführende Informationen zu aktuellen Warnlage: