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Ende Föhnsturm und intensiver Schneefall

MeteoSchweiz-Blog | 10. März 2024
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Das Wetter in den Alpen hatte es an diesem Wochenende in sich. Während am Alpennordhang ein Föhnsturm tobte, schneite es vor allem am Alpensüdhang teils ergiebig. Ziehen wir Bilanz.

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Die Wetterlage

Am Freitag ist das Tief namens Monica vom Atlantik zur Biskaya und am Sonntag von dort weiter nach Frankreich gezogen. Auf seiner Vorderseite ist über den Alpen eine stürmische Südströmung aufgekommen. Mit dieser wurde feuchte Luft vom Mittelmeer her zur Alpensüdseite geführt, während nördlich der Alpen ein starker Föhnsturm einsetzte.

Starker Föhnsturm in den Alpen

Bereits im Laufe des Freitags ist in den Alpen der Föhn aufgekommen. In der Folge hat er an Stärke zugelegt und sein Maximum in der Nacht zum Sonntag erreicht, bevor er am Sonntagmorgen wieder nachgelassen hat. In den Tälern wurden Windspitzen von 90 bis 115 km/h und in den Bergen oberhalb von 1800 Metern 110 bis 150 km/h registriert. An einigen bekannten föhnexponierten Lagen wurden auf den Bergen auch noch höhere Windstärken registriert. Genannt seien hier aus dem Messnetz der MeteoSchweiz das Jungfraujoch mit 157 km/h oder der Gütsch ob Andermatt mit sogar 189 km/h. Dies sind zwar bemerkenswerte Windstärken, ungewöhnlich sind sie aber für kräftige Föhnlagen nicht.

Erwähnen möchten wir die Föhnstärke in Adelboden. Die gemeldeten 127 km/h landen immerhin auf Rang 5 in den langjährigen Aufzeichnungen der höchsten Windstärken an dieser Messstation. Der höchste Wert von 135 km/h in dieser Rangliste stammt übrigens auch von einem Föhnsturm, und zwar vom 29. April 2012.

Vertiefte Informationen auch zu anderen extremen Föhnstandorten finden Sie im Blog-Artikel vom Vortag

Der Föhnsturm blieb zwar in den Alpen. Die trockene und milde Föhnluft erreichte am Samstagnachmittag und -abend aber mit schwachen bis mässigen südlichen Winden auch Teile des Mittellandes, insbesondere die Ostschweiz. Die Temperatur stieg stellenweise auf knapp 16 Grad und die Luftfeuchtigkeit sank gegen 30 Prozent – klare Indizien für Luft aus den Föhngebieten.

Intensiver Schneefall am Alpensüdhang

Am Alpensüdhang hat sich eine markante Staulage eingestellt, mit ihrer intensivsten Phase zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag. Die Schneefallgrenze lag meist zwischen 1000 und 1200 Metern, während der intensivsten Niederschläge sank sie am Sonntag bis in die Tallagen. Oberhalb von rund 1500 Metern wurden zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag folgende Neuschneemengen verzeichnet: Im westlichen Tessin 40 bis 70 cm, lokal im oberen Maggiatal bis 80 cm, im übrigen Tessin und Misox sowie auch im Simplongebiet 30 bis 50 cm, und im Oberengadin 10 bis 20 cm. In tieferen Lagen fiel weniger Schnee, oberhalb von etwa 1200 Metern kamen ca. 10 bis 30 cm Neuschnee zusammen.

Wie oben erwähnt, sank die Schneefallgrenze im kräftigen Niederschlag teilweise bis auf den Talboden ab, und damit von den erwarteten rund 900 Metern auf bis zu 270 Meter. In der Höhe blies ein kräftiger Südostwind, der sogenannte Scirocco. Auf dem Monte Generoso wurden bis zu 87 km/h registriert. In den windgeschützten Tälern konnte die Niederschlagsabkühlung aber trotzdem wirken und so gab es insbesondere im Maggiatal und in der Region Domodossola Schnee bis zum Talboden.

Am Sonntag griff der Niederschlag dann auch auf die Gebiete nördlich des Alpenkamms über, und es wurde auch hier in den Bergen Neuschnee registriert. Bis in die Nacht zum Montag läuft für einige Gebiete noch eine Warnung der Stufe 2 betreffend Schneefall. Dann erfolght auch hier eine Beruhigung.