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Milder und regional nasser März

MeteoSchweiz-Blog | 28. März 2024
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Der März 2024 präsentierte sich in der Schweiz landesweit sehr mild und in grösseren Gebieten nass. Nur an wenigen Tagen fiel landesweit kaum oder kein Niederschlag. In Gebirgslagen bewegte sich die Schneedecke regional im überdurchschnittlichen Bereich.

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Das landesweite Mittel der Märztemperatur beträgt aktuell 3,2 °C (Stand 28.03.2024). Damit liegt der diesjährige März derzeit 1,9 °C über der Norm 1991–2020. Er belegt Rang 7 in der Liste der landesweit mildesten Märzmonate seit Messbeginn 1864.

In der Nordschweiz unter 1000 m stieg die Märztemperatur 2,3 °C über die Norm 1991–2020. Hier war es der drittwärmste März seit Messbeginn 1864. In der Nordschweiz oberhalb 1000 m lag der März 1,7 °C über der Norm, Rang 9 seit Messbeginn. In der Südschweiz wurde eine Märztemperatur von 1,3 °C über der Norm 1991–2020 und Rang 13 seit Messbeginn registriert.

Der März ist in der Schweiz von der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900 bis aktuell um 2,8 °C wärmer geworden (roter Klimatrend in Abbildung 1). Die Erwärmung seit der Normperiode 1991–2020 liegt bei 0,7 °C. Zum neu eingeführten Klimatrend hat MeteoSchweiz einen Blog verfasst.

Häufig Niederschlag

Der Wetterverlauf im März zeigte sich ausgesprochen wechselhaft. Nur an fünf Tagen fiel landesweit kaum oder kein Niederschlag. Auf der Alpensüdseite waren vor allem die ersten zehn Märztage meist nass. Vom 12. bis am 25. März blieb das mittlere und südliche Tessin hingegen fast niederschlagsfrei. Dann folgte im Süden eine weitere niederschlagsreiche Periode.

Die Niederschläge der kommenden Märztage werden regional noch grössere Mengen liefern. Die Bilanz bis zum 27. März sieht wie folgt aus:

In der Westschweiz blieben die Monatssummen trotz vieler Niederschlagstage regional deutlich unterdurchschnittlich. Am unteren Genfersee erreichten die Mengen um 50 % der Norm 1991–2020.

In den übrigen Gebieten der Schweiz stiegen die Monatssummen verbreitet deutlich über den Durchschnitt. Lokal erreichten sie 190 bis über 250 % der Norm 1991–2020. In Buchs-Aarau war es der sechstnasseste März seit Messbeginn 1959. Luzern verzeichnete einen der zehn nassesten Märzmonate in der 160-jährigen Messreihe.

Stabio im Südtessin registrierte den drittnassesten März in der etwas über 40-jährigen Messreihe. Mit den erwarteten kräftigen Niederschlägen bis zum Monatsende könnte es auf der Alpensüdseite generell einer der drei nassesten Märzmonate seit Messbeginn werden.

Kräftige Schneefälle im Süden

Die niederschlagsreiche Witterung brachte vor allem in den Bergen der Alpensüdseite zu Beginn des Monats eine beachtliche Neuschneemenge.

In San Bernardino (1640 m) stieg die Schneehöhe kurzfristig von rund 1 m auf 1,5 m an. Mit der Wärme sank die Schneehöhe anschliessend stark zurück. Mit neuen kräftigen Schneefällen gegen Monatsende wurde wieder rund 1,3 m erreicht. Das liegt 80 cm über dem Durchschnitt 1991–2020. Im Januar und Februar 2024 lag die Schneehöhe in San Bernardino meist unter dem Durchschnitt.

Auf dem Weissfluhjoch (2540 m) stieg die Schneehöhe im März kontinuierlich an. Sie erreichte gegen Monatsende über 2,7 m, was rund 70 cm über dem Durchschnitt 1991–2020 liegt.

Milde Perioden

Nach milden Verhältnissen vom 1. bis am 4. März zeigte sich der Monat vor allem vom 13. bis am 24. anhaltend mild. Am 14. und 15. März lagen die Tageshöchstwerte verbreitet über 15 °C. Am 16. und 19. stiegen sie auf der Alpensüdseite auf über 20 °C.

Am 20. März wurde die 20 °C Marke in Sion und Visp sowie in Ilanz und Chur erreicht, dies wohlgemerkt ohne Föhn. Am Tag darauf meldete dann Genf und einen Tag später auch die Nordwest- und Nordschweiz erstmals in diesem Jahr Tageshöchstwerte von 20 °C oder leicht darüber. Auf der Alpensüdseite gab es mittlerweile bereits 22 bis knapp 24 °C.

Früher oder später Zeitpunkt?

Zu diesem Zeitpunkt des Jahres erstmals 20 °C nördlich der Alpen liegt nahe am klimatologischen Mittel. Am Messstandort Basel-Binningen werden 20 °C oder mehr im Mittel am 24. März zum ersten Mal erreicht, bezogen auf die Periode 1991–2020. Die über 120-jährige Messreihe Basel zeigt in drei Jahren das erste Auftreten von 20 °C oder mehr bereits gegen Ende Februar. Der früheste Termin war der 23. Februar in den Jahren 1903 und 2017, einen Monat früher als aktuell.

Am Messtandort Lugano werden 20 °C oder mehr im Mittel am 15. März zum ersten Mal erreicht, bezogen auf die Periode 1991–2020. In diesem Jahr war es am 19. Februar. In mehreren Jahren der 160-jährigen Messperiode lag der früheste Termin von 20 °C oder mehr bereits im Januar. Rekordhalter ist der 1. Januar 1917.

Frühlingspflanzen entwickelten sich sehr früh

Die Blüte der Hasel war meist schon im Februar zu Ende. Im März meldete noch eine phänologische Station auf 1050 m ihre Blüte. Insgesamt blühte die Hasel drei Wochen früher als im Mittel der Periode 1991–2020. Ebenfalls drei Wochen früher als im Mittel blühte der Huflattich, an den meisten Orten bereits im Februar. Im März blühte er an weiteren Standorten vom Flachland bis gegen 1200 m. Die Frühlingspflanzen in den Wäldern entwickelten sich ab Anfang März schnell. Das Buschwindröschen wurde vom Flachland bis 1250 m beobachtet und blühte mit einem Vorsprung von 19 Tagen auf das Mittel.

Aprikosen, Pflaumenbäume, Zierkirschen und Schwarzdorn blühten ab Anfang bis Mitte März. Der Beginn der Kirschblüte wurde von den ersten Stationen aus verschiedenen Regionen des Flachlands ab dem 14. bis 20. März gemeldet, wobei die allgemeine Blüte ab dem 21. März beobachtet wurde. Ab demselben Zeitpunkt wurden an den ersten Standorten der Nadelaustrieb der Lärche, der Blühbeginn der Birke, die Blüte des Löwenzahns und des Wiesenschaumkrauts und die Blattentfaltung von Birke und Hasel beobachtet. Ab dem 24. März öffneten sie die ersten Blüten von Birnbäumen. Diese Beobachtungen hatten weiterhin einen Vorsprung von 2 bis 3 Wochen auf das Mittel.

Der definitive Bericht zum März 2024 ist ab dem 10. April 2024 in der Rubrik Publikationen verfügbar.