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Werden Saharastaub-Ereignisse bei uns häufiger?

MeteoSchweiz-Blog | 28. April 2024
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Schon wieder, möchte man sagen, hat am Sonntag mit Saharastaub angereicherte Luft den Alpenraum erreicht. Solche Saharastaub-Ausbrüche in den Mittelmeerraum und teils weiter Richtung Norden sind in den letzten Wintern tatsächlich häufiger geworden. Wissenschaftler haben sich auf die Suche nach Ursachen gemacht.

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Bereits in der Nacht zum Sonntag erreichte ein erster Schub von mit Saharastaub angereicherter Luft von Südwesten her den Alpenraum, in den nächsten Tagen folgen weitere. Die Staubteile dienten wohl wieder als Kondensationskeime und führten zu teils kompakter hoher Bewölkung und einer Reduktion der Sonnenscheindauer.

Zunahme in den letzten Wintern

Die Häufung der Saharastaub-Ausbrüche Richtung Europa und auch auf den Atlantik in den vergangenen Monaten folgt einem Muster, das bereits in den vergangenen Wintern auffällig war. Neben der Anzahl der Ereignisse war auch die lange Dauer von einzelnen Ereignissen sowie die Intensität auffällig.

Eine wissenschaftliche Analyse zeigt nun auf, dass die Wintermonate der Jahre 2020 bis 2022 in der Tat höhere Saharastaubkonzentrationen und auch Saharastaubtransporte in grössere Höhen aufwiesen, als in den ebenfalls analysierten vorangegangenen Wintern (2003 bis 2019).  Bemerkenswert ist diese Zahl der Saharastaubereignisse gerade auch deshalb, weil der Winter in der Vergangenheit eigentlich jene Jahreszeit war, in welcher sie am wenigsten auftraten.

Untersuchung der Ursachen

Diese Zunahme geht laut der Studie einher mit vermehrten blockierenden Hochdrucklagen im euro-atlantischen Raum, welche die Westströmung unterbinden und auch das Auftreten von abgeschlossenen Tiefs («Cut-off») in den subtropischen Breiten begünstigen. Charakteristik und Position der blockierenden Hochs können sehr unterschiedlich sein, in den letzten Wintern waren sie aber häufiger über dem Mittelmeerraum ausgeprägt. Dies hatte zur Folge, dass der Jetstream dann über Mitteleuropa zu liegen kam, und bei einer Süd-Nord- (bzw. Südwest-Nordost-)Ausrichtung einen Lufttransport von Nordafrika nach Europa begünstigte.

Zu beobachten war in den letzten Wintern auch eine Zunahme der Temperatur des Mittelmeers und eine anhaltende Dürre im Maghreb. Diese Bedingungen dürften auch einen Beitrag zum Auftreten dieser winterlichen Saharastaub-Ereignisse geleistet haben.

Die Informationen in diesem Blogbeitrag stützen sich neben der oben erwähnten Studie auch auf diesen Beitrag von Copernicus.

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