Mit LIDAR-Instrumenten wurde beispielsweise am 30. März 2014 ab 00:00 Uhr eine Schicht mit einer hohen Aerosolkonzentration (dunkelrot) in 4-6 km Höhe über Payerne erfasst. Im Tagesverlauf sank diese Schicht (durch Subsidenz) in tiefere Höhen ab (3–5 km). Gleichzeitig nahm die Konzentration ab (Farbverlauf wechselt von Rot zu Gelb). Bei im gleichen Zeitintervall auf dem Jungfraujoch durchgeführten Messungen wurden diese Aerosole als Saharastaub identifiziert. Eine zweite Aerosolschicht mit Herkunft aus der Poebene wurde ab 02:00 Uhr in 2 bis 3 km Höhe registriert. Diese schmutzige Schicht sank ebenfalls im Tagesverlauf ab und mischte sich schliesslich mit der planetarischen Grenzschicht, dem unteren Teil der Erdatmosphäre.
Klimatologie von Saharastaub-Ereignissen
Seit 2001 werden am Jungfraujoch Saharastaub-Ereignisse aufgezeichnet. Diese tragen im Allgemeinen stark zur Aerosolbelastung über der Schweiz bei, mit Höchstwerten während des Frühjahrs (März bis Juni) sowie im Oktober und November. Im Sommer gibt es üblicherweise nur einige erhebliche Ereignisse, im Winter nur sehr kurze. Fast die Hälfte der Saharastaub-Ereignisse dauern nur wenige Stunden, während sich ein Viertel über mehr als einen Tag erstreckt. Analysen des Pfads der Staubwolken zeigen, dass die Reisezeit des Mineralstaubs von der Sahara zum Jungfraujoch zwischen zwei Tagen und einer Woche beträgt. Jedes Jahr werden zwischen 10 und 35 Ereignisse gemessen. Das entspricht zwischen 200 und 650 Stunden, in denen Saharastaub am Jungfraujoch erfasst wird.