Aber was ist der Grund, dass sich die Symptome dermassen verschlimmern können? Eine Ursache ist der heftige Wind, welcher oft im Vorfeld (Böenfronten) oder während eines Gewitters auftreten kann. Dieser kann zu einer deutlichen Erhöhung der Pollenkonzentration in Bodennähe führen. Pollenkörner können aus mechanischen Gründen oder durch einen osmotischen Schock (durch Anstieg der Luftfeuchtigkeit oder durch Starkregen) zerplatzen und viele kleine lungengängige Allergene freisetzen, welche beim Einatmen tief in die Lungen eindringen. Dieser Umstand kann schlussendlich zu den schwerwiegenden asthmatischen Reaktionen führen.
Ist die Pollenkonzentration ohnehin schon hoch (z.B. Ende Mai nach einer längeren, trockenen und sonnigen Phase), geht somit von Gewittern vor allem für Allergiker eine besondere Gefahr aus. Diese sollten in solchen Fällen am besten das Weite bzw. einen geschützten Ort suchen, bis die Luft im wahrsten Sinne des Wortes rein ist.
(Der obige Abschnitt bezieht sich auf folgende Publikation: «Thunderstorm allergy and asthma: state of the art», D’Amato et al. 2021)