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Wechselhaftes Wetter mit kräftigen Gewittern – ein Ausblick

MeteoSchweiz-Blog | 10. Juli 2024
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Die anhaltende Südwestströmung sorgt auch in den nächsten Tagen für teils turbulente Verhältnisse. Der Zustrom von feuchtlabiler Luft führt am Donnerstag und vor allem am Freitag zu kräftigen Schauern und Gewittern inklusive potentieller Warnungen in verschiedenen Regionen. In der Folge fassen wir die erwartete Wetterentwicklung der kommenden 48 bis 72 Stunden zusammen.

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Die Schweiz befindet sich aktuell in einer Südwestwindlage. Heute streifte uns eine Kaltfront im Nordwesten des Landes. Dadurch war der Vormittag gelegentlich vor allem im Westen und Norden des Landes nass. Am Abend kommen einige Schauer und Gewitter auf – lokal auch kräftige Gewitter möglich -, der Schwerpunkt ist hier am zentralen und östlichen Alpennordhang auszumachen.

Anschliessend gibt es eine kurze Wetterberuhigung, allgemein kann man am Donnerstag von einem freundlichen Tagesstart reden. Die Luftmasse aus Südwesten ist feucht und labil geschichtet und hat am Nachmittag bis in die Nacht auf Freitag Potential für kräftige Schauer und Gewitter, letztere teils mit Hagel. Bei Gewittern ist die Unsicherheit der Niederschlagsverteilung und -intensität meist gross. Vor allem beim morgigen Donnerstag ist eine regionale Eingrenzung schwierig. Dies sieht man sehr schön an den verschiedenen Varianten des ICON Wettermodells, welche unterschiedliche Lösungen zeigen. Das grösste Gewitterrisiko ist am zentralen und östlichen Alpennordhang auszumachen.

Am Freitag kommt ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum über Deutschland mit einer dazugehörigen Kaltfront näher zu uns, wir befinden uns noch in der warmen und sehr feuchten Luftmasse davor. Vor dem Durchzug der Kaltfront sprechen wir MeteorologInnen bei einer Südwestlage auch von einem «Aufstellen» der Strömung. Dies bedeutet, dass der Wind in der Höhe vermehrt aus Sektor Südwest und Süd kommt.

Schon am Freitagvormittag ist in der gesamten Schweiz zeitweise mit Niederschlägen zu rechnen, vor allem im Süden und in den Bergen. Im Verlauf des Tages steigt auch wieder das Gewitterrisiko und die Niederschlagsintensität. Ähnlich wie am Donnerstag sind die Unsicherheiten bezüglich Lokalität und Intensität der Niederschläge noch recht gross, klar ist, dass der Freitag vermehrt Starkregenfälle mit sich bringen wird.

Der Median in Abbildung 3 (er fasst alle verschiedenen Niederschlagsbilder als Mittelwert der Ensemble-Members zusammen) zeigt einen Schwerpunkt auf der Alpensüdseite auf, wo sich die feuchtlabilen Luftmassen am Alpenhauptkamm stauen. Hier ist, Stand heute, lokal mit 70 bis 120 mm Niederschlag in 24 Stunden zu rechnen. Angrenzende Gebiete Graubündens von der Surselva bis ins Prättigau sowie Gebiete des zentralen und östlichen Alpennordhangs sind ebenfalls hervorzuheben mit etwa 30 bis 70 mm. In den übrigen Gebieten sind verbreitet 10 bis 30 mm zu erwarten, am Juranordfuss fällt tendenziell am wenigsten Regen.

In der Nacht auf Samstag ist die Kaltfront dann über die Alpennordseite hinweggezogen es kommt zu einer Wetterberuhigung. Wir halten Sie natürlich in den nächsten Tagen, auch in Bezug auf allfällige Wetterwarnungen, auf dem Laufenden.

Mehr Infos zur Risikoabschätzung von Gewittern finden Sie hier.