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Schlussbilanz zum Kaltlufteinbruch

MeteoSchweiz-Blog | 14. September 2024
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Polare Kaltluft sorgte in den letzten Tagen für einen veritablen Temperatursturz und in den Bergen für einen ausserordentlich frühen Wintereinbruch. An einigen Orten wurde die bisher tiefste Tageshöchsttemperatur für die erste Septemberhälfte registriert.

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Polarluftvorstoss und Tief BORIS

Der markante Vorstoss von polarer Kaltluft bis ins Mittelmeer am Mittwoch hatte einerseits einen starken Temperaturrückgang zur Folge und anderseits eine Nordstaulage am Alpennordhang. Mit den tiefen Temperaturen fielen dort die Niederschläge bis in mittlere, teils auch tiefere Lagen als Schnee. Über dem westlichen Mittelmeer spaltete sich in der Folge das Höhentief ab und löste die Entwicklung des Tiefs BORIS über Norditalien aus. Das Tief BORIS verlagerte sich auf das Wochenende hin auf der bekannten Vb-Zugbahn nordostwärts nach Osteuropa und führte dort zu intensiven Regenfällen (sieh Blog vom 12.09.2024). Gleichzeitig entfernte es sich langsam von der Schweiz, so dass heute Samstag auch die Staulage und damit die Niederschläge nachliessen.

Nordstaulage bringt viel Niederschlag am Alpennordhang

Hinter der Kaltfront von Mittwochabend stellte sich am Donnerstag mit den nördlichen Winden eine Nordstaulage ein, welche bis am Samstagmorgen bestehen blieb. Die feuchte Polarluft staute sich an den Alpen. Am meisten Niederschlag fiel am zentralen und östlichen Alpennordhang. In diesen Regionen wurden insgesamt 30 bis 70 mm gemessen, in Starkenbach im Toggenburg 83 mm. Im angrenzenden Fürstentum Liechtenstein waren die Regenmengen mit total 60 bis 90 mm auch ziemlich hoch.

Wintereinbruch in den Alpen

Mit der Ankunft der Kaltluft am Mittwochabend begann die Schneefallgrenze kontinuierlich von über 2200 Metern gegen 1300 Metern bis am Freitagvormittag zu sinken, lokal sogar bis 1100 Metern hinunter.  Bis am Samstagmorgen gab es seit gestern oberhalb rund 1300 Metern 5 bis 10 cm Neuschnee, in höheren Lagen oberhalb 1800 Metern 20 bis 35 cm. In Arosa wurde heute Morgen eine Neuschneehöhe von 34 cm gemessen, was für die erste Septemberhälfte immerhin der vierthöchste Wert seit Messbeginn bedeutet.

Neue Temperaturrekorde

Aussergewöhnlich war der Temperatursturz, der mit dem Kaltluftvorstoss einherging. So wurde gestern Freitag an einigen Messstationen das tiefste Tagesmaximum in der ersten Septemberhälfte seit Messbeginn verzeichnet. Eine Auswahl ist in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.