In und um Zürich finden noch bis nächsten Sonntag, 29. September, die Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften statt. Wir werfen einen Blick auf das kommende Wetter, welches die Athleten und Athletinnen sowie Zuschauende erwarten wird.
Am Dienstag müssen die Fahrerinnen und Fahrer besonders während der Rennen am Nachmittag mit auffrischendem West- bis Südwestwind rechnen. Der bei Velofahrenden unbeliebte Gegen- oder Seitenwind dürfte am rechten Seeufer in Böen etwa 30 bis 40 km/h erreichen.
Nebst dem Wind können am Morgen zum Start des ersten Zeitfahrens noch ein paar Tropfen fallen um etwa 13 Grad. Danach dürfte es auf der Rennstrecke trocken bleiben bei zunächst ausgedehnter Bewölkung. Später mischt die Sonne immer mehr mit. Um 18 Grad.
Am Mittwoch ist die Grosswetterlage in Europa noch einigermassen ähnlich. Das erwähnte Tief zieht von der Nordsee nach Skandinavien weiter, und vom nahen Atlantik nähert sich ein weiteres Tief den Britischen Inseln. Die Alpennordseite liegt zwischen den Frontensystemen der beiden Tiefdruckgebiete in relativ trockener Luft. Das Wetter zeigt sich ziemlich sonnig mit hoher Bewölkung bei maximal 20 Grad. Auch der Südwestwind wird für die Teilnehmenden nicht allzu kräftezehrend, auch wenn er am Nachmittag spürbar wird.
Am Donnerstag kommt Schwung in die Wetterküche. Über dem Atlantik sind die Druckgegensätze gross. Zwischen hohem Luftdruck über dem Atlantik (Azorenhoch) und tiefem Luftdruck über Nordeuropa ist die Westströmung sehr stark. Der Polarjet erreicht auf rund 9 bis 10 km Höhe Windgeschwindigkeiten um 250 km/h. Die Strömung transportiert relativ milde, aber sehr feuchte Meeresluft vom Atlantik nach Mitteleuropa. Entsprechend kommt es auf der Alpennordseite zu anhaltendem und teils zu ergiebigem Regen bei maximal 18 Grad.
Nass wird es auf jeden Fall. Die zu erwartenden Regenmengen im Grossraum Zürich sind allerdings noch unsicher. Den aktuellen Modellunterlagen zufolge bewegen sie sich zwischen 40 und 50 mm. Das entspräche ungefähr der Hälfte einer normalen Niederschlagssumme in einem ganzen September.
Als wäre die Strecke und das nasse Wetter nicht schon genug Herausforderung für die Fahrer und Fahrerinnen, kommt noch ruppiger Südwestwind mit zeitweiligen Böenspitzen bis gegen 50 km/h ins Spiel. Dieser bläst am ehesten am Nachmittag auf dem Küsnachter Berg lästig um die Ohren.
Recht sonnig, dafür aber noch windiger wird es am Freitag. Dann liegt der Polarjet über der Schweiz. Die Strömung ist auch in den tiefen Schichten stark. Im Gegensatz zum Donnerstag, wo die Alpennordseite in feuchter und noch relativer warmer Luft liegt, fliesst auf Freitag hinter einer Kaltfront trockenere und kältere Luft nach. Die Atmosphäre ist labiler, oder anders formuliert besser durchmischt als am Vortag. Dies hat zwei Effekte.
Zum einen wird die starke südwestliche Höhenströmung besser bis zum Boden heruntergemischt. Böenspitzen um 70, vielleicht 80 km/h sind durchaus möglich. Zum anderen erreicht die Temperatur ähnliche Höchstwerte wie am Donnerstag, auch wenn die Luftmasse rund 5 Grad kälter ist als noch am Donnerstag.
Am Samstag kommt die Schweiz auf die Rückseite des Polarjets zu liegen. Wir liegen im Trog, wo sich die kälteste Luft befindet. Die Strömung lässt nach und dreht auf West bis Nordwest. Das hat zur Folge, dass sich die mässig feuchte Luft am Alpennordhang staut und ausregnet bzw. ausschneit. Auch um Zürich muss mit Schauern gerechnet werden. Mit maximal 13 Grad wird es der kühlste Tag der Woche.
Der Sonntag wird ein freundlicher Tag. Es ist trocken und trotz Restbewölkung recht sonnig. Nur die Temperatur macht weiterhin keine Höhenflüge. Vor allem am Morgen, wenn die Bewölkung in der Nacht von Samstag auf Sonntag auflockert, ist es mit rund 5 Grad ziemlich frisch. Auch tagsüber bleibt es mit rund 14 Grad eher frisch. Alles in allem bietet der Sonntag nach der wettertechnisch ziemlich durchzogenen Woche dennoch einen versöhnlichen Abschluss der Rad-WM.
Rennprogramm Rad-WM in Zürich (offizielle Homepage der Rad- und Para-Cycling WM)
Rennstrecken Rad-WM in Zürich (GIS Browser des Kantons Zürich)