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Wintereinbruch: Die Alpabzüge stehen bevor

MeteoSchweiz-Blog | 11. September 2024
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Am Donnerstag und Freitag stellt sich eine Nordstaulage ein, und es fliesst kalte Polarluft zur Alpennordseite. Nach den recht gesicherten Vorhersagen ist dieser Wintereinbruch für die mittleren Berglagen aussergewöhnlich früh. Für die erste Septemberhälfte werden am Freitag so tiefe Temperaturen erwartet wie schon seit über 45 Jahren nicht mehr.

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Der bevorstehende Kaltlufteinbruch war bereits in den letzten beiden Blogs von Montag und Dienstag thematisiert worden. Da wir heute auch noch eine Schneewarnung ausgegeben haben, erachten wir es als wichtig, dieses Thema nochmals aufzunehmen.

Die erste Kaltfront

Mit der Kaltfront von heute Mittwoch werden Niederschlagsmengen von 15 bis 25 mm, in den westlichen Voralpen bis gegen 40 mm erwartet. Da jedoch die Höhenströmung auf Südwest bis West bleibt, wird der Schwerpunkt des Niederschlags am Voralpenrand und im angrenzenden Mittelland liegen.  Damit dürfte der Neuschneezuwachs in den Alpen oberhalb von ca. 1600 Metern kaum mehr als 5 bis 15 cm, in den Hochalpen bis etwa 25 cm betragen.

Der markantere Kaltluftvorstoss

Am Donnerstag und Freitag dreht die Strömung auf Nordwest bis Nord und am Freitag auf Nordost. Dabei wird feuchte und noch kältere Polarluft zur Alpennordseite geführt, womit die Schneefallgrenze auf 1100 bis 1500 Meter absinkt. Mit der nördlichen Anströmung werden die Luftmassen am Alpennordhang gestaut, so dass in mittleren Höhenlagen durchaus Neuschneemengen von 25 bis 40 cm, lokal auch mehr wahrscheinlich sind. Dieses Einwintern wird insbesondere für die Alpwirtschaft unangenehm werden. Einige Kantone haben vor längerer Zeit die Alpabzüge auf dieses Wochenende geplant, einige erste auf Ende September. Falls man noch zuwartet, bleibt zu hoffen, dass dieses erste Einwintern die Kühe gut überstehen.

Erste Schneewarnung

Für Donnerstag und Freitag wurde deshalb heute die erste Schneewarnung ausgegeben. Von Donnerstag 10 Uhr bis Samstag 10 Uhr werden am Alpennordhang und in Ostbünden oberhalb von 1600 Metern 25 bis 45 cm, oberhalb von 1200 Metern noch 5 bis 25 cm Neuschnee erwartet.

Ein seltenes Ereignis?

Ein so früher Kaltlufteinbruch um Mitte September ist ein recht seltenes Ereignis. Betrachtet man die Temperaturen der tiefsten Maxima, dann zeigen viele Stationen, dass das bevorstehende Ereignis möglicherweise das Kälteste seit 1978 sein könnte. Beispielsweise in mittleren Höhenlagen von 1800 bis 2100 Metern werden Höchsttemperaturen zwischen 0 und -2 Grad vorhergesagt.
Am 14.09.1996 wurde übrigens in Arosa auf knapp 1900 Metern morgens eine Neuschneesumme von 40 cm, in Davos auf knapp 1600 Metern 29 cm gemessen.