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Das Jahr in Zahlen

MeteoSchweiz-Blog | 27. Dezember 2024

Das Jahr 2024 ist zwar noch nicht ganz Geschichte. Dennoch blicken wir schon heute zurück, was uns das Jahr wettermässig bescherte.

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In Erinnerung bleiben dürften vor allem die heftigen und verheerenden Unwetter im Wallis, im Valle Maggia, im Misox, aber auch im Klettgau oder im Berner Oberland bei Brienz. Vielleicht steckt auch vielen der nasse und gefühlt kühle Frühling noch in den Knochen. Doch erinnern Sie sich auch an die höchste und tiefste Temperatur des Jahres? Und wo stürmte es wann am stärksten? Lassen wir ein paar Zahlen sprechen.

Temperatur

Die kälteste Nacht des Jahres wurde auf den 20. Januar registriert. Tags zuvor fiel verbreitet Schnee, was zusammen mit Hochdruckeinfluss und mit klarem Himmel für eine starke Abkühlung sorgte.

Am anderen Ende der Temperaturskala reihen sich Augusttage ein. Auf der Alpennordseite wurde am 24. August (Basel/Binningen), auf der Alpensüdseite am 11. August (Biasca) die höchste Temperatur des Jahres erreicht. Zu dieser Zeit wurde auch die höchste Nullgradgrenze des Jahres verzeichnet (5099 m ü.M. am 10. August und 5071 m ü.M. am 11. August).

Auffällig ist der späte Termin in Basel/Binningen. Noch wärmer so spät im Sommer war es dort lediglich zwischen dem 18. und 21. August 1943, als zwischen 35.9 und 38.7 Grad gemessen wurden, sowie am 24. August 2023 und 1944 mit jeweils 36.4 Grad.

Die höchste Durchschnittstemperatur eines Kalendertages datiert vom 11., bzw. 12. August. Damals wurde in den Niederungen des Tessins eine Durchschnittstemperatur von über 27 Grad gemessen. Es geht aber noch heisser: in Locarno/Monti gab es am 11. August 2003 gar eine Tagesmitteltemperatur von 30.4 Grad.

Wind

Die höchsten Windböen im 2024 sind in den Alpentälern bei Föhnsituationen zu finden. So sorgte ein Föhnsturm am 29. März für 130 km/h in Altdorf und gut 190 km/h auf dem Gütsch ob Andermatt.

Ebenfalls stürmisch ging es am 9. Oktober zu und her, als Ex-Hurrikan «Kirk» sich aus Westen dem Alpenraum näherte und einen Föhnsturm auslöste. Meiringen sowie Altdorf verzeichneten eine maximale Böe von gut 118 km/h.

Luftdruck

Die Spannweite zwischen dem tiefsten und dem höchsten gemessenen Luftdruck (reduziert auf Meeresniveau, QFF) lag bei über 64 hPa. Der höchste Luftdruck wurde am 16. Dezember in Sion gemessen (1045.5 hPa), der tiefste in Glarus mit 981.1 hPa während einer Föhnlage am 10. Februar.

Regen und Schnee

Das Jahr war nass, phasenweise sogar sehr nass. Die höchste Tagessumme brachte der 7. Juli auf der Alpensüdseite. In sich hatten es besonders auch die hohen Niederschalgsintensitäten in kurzer Zeit. So verzeichnete die Station L’Auberson im Jura am 25. Juni eine Stundensumme von 74.9 mm. Dies entspricht dem sechshöchsten Wert für die Schweiz. Rekordhalter der höchsten 1h-Summe ist die Station Locarno/Monti (91.2 mm am 28. August 1997).

Betrachtet man die höchsten 10-Minuten-Summen des Jahres, so führt die Station Magadino/Cadenazzo diese Rangliste mit 37.1 mm/10min an. Registriert wurde dieser Wert am 12. Juli während eines heftigen Gewitters. Dies ist der zweithöchste je in der Schweiz gemessene Wert. Der höchste Wert wurde in Lausanne mit 41.0 mm/10min am 11. Juni 2018 gemessen.

Das markanteste Schneeereignis des Jahres in den Niederungen ist noch gar nicht lange her. Es datiert nämlich vom 21. November, als in den Niederungen der Alpennordseite 10 bis 30 cm, lokal bis 42 cm gefallen sind, letzteres in Luzern. Dort bedeutete dies ein neuer Stationsrekord. Der schweizweite Rekord bei der maximalen 1-Tagesneuschneesumme liegt übrigens bei 84 cm. Wo gemessen? Genau, in Locarno/Monti am 28. Januar 1978!

Sonnenscheindauer

Die sonnenverwöhnteste Region war das Mittel- und Südtessin mit über 2000 Stunden Sonne, dicht gefolgt von Teilen des Wallis (Sion, Gornergrat). Natürlich kommen noch einige Stunden bis zum Jahresende hinzu, Rekordwerte (2580 bis 2680 Sonnenstunden) wird es jedoch ganz klar nicht geben.

Der sonnigste Tag war übrigens der 8. oder 9. Juli mit rund 15 Stunden Sonnenschein auf den Bergen, was in etwa dem maximal Möglichen für diese Jahreszeit gleichkommt. Interessant dabei: Betrachtet man die aktuelle Klimanorm 1991-2020, so fällt auf, dass die Alpennordseite in der Phase vom 6. bis etwa zum 14. Juli im Schnitt eher zurückhaltend mit Sonne verwöhnt wurde. Der 16. Juli hingegen sticht dann wieder als einer der sonnigsten Tag hervor. Dass sich diese Witterungseigenheit in der Klimanorm herausbildet, scheint jedoch zu einem wesentlichen Teil dem Zufall geschuldet zu sein.

So, genug Zahlen für heute. Geniessen Sie das ruhige Hochdruckwetter, ob unter 🌫 oder 🌞 über dem Nebel!