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Im Bann des Sturmtiefs «Herminia»

MeteoSchweiz-Blog | 27. Januar 2025

Das Sturmtief «Herminia» brachte der Schweiz am Montag turbulentes Wetter. Über den Alpen wehte starker Föhn, im Westen und Norden regnete es bereits kräftig. Am Abend und in der Nacht zum Dienstag überquert uns die zugehörige Kaltfront.

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Starker Föhn in den Alpentälern

Wie im gestrigen Blog angekündigt, löste «Herminia» über den Alpen starken Föhn aus. Das Sturmtief mit Zentrum bei den Britischen Inseln sorgte für einen kräftigen Druckfall auf der Alpennordseite. Zusammen mit einer starken südwestlichen Höhenströmung resultierte über den Alpen eine teils stürmische Föhnströmung. Sie führte in den Alpentälern zu Böenspitzen von 70 bis lokal 110 km/h (Altdorf UR, Elm GL). In exponierten Föhnlagen wie in Balzers FL oder auf der Flammenegg AI wurden in der Nacht auf Montag sogar Windspitzen um 150 km/h gemessen. Dies ist zwar ein starker, aber klimatologisch gesehen kein ungewöhnlicher Föhnsturm.

Frühlingshaft warm

«Herminia» führte auf ihrer Vorderseite sehr milde Luft subtropischen Ursprungs in den Alpenraum. Die Warmluft stammt vom subtropischen Atlantik aus dem Gebiet der Grossen Antillen und machte sich bei uns vor allem in den Föhntälern bemerkbar. Im Urner Reusstal, im St. Galler Rheintal und im Glarnerland wurden am Montag Höchsttemperaturen von über 15 Grad gemessen. In Glarus waren es 17.6 Grad, im benachbarten Frastanz in Vorarlberg sogar 19.4 Grad. Die 17.6 Grad in Glarus sind ein neuer Temperaturrekord für den Monat Januar. Die bisher höchste Januartemperatur wurde dort am 10.01.1996 mit 17.2 Grad gemessen (homogenisierte Messreihe seit dem Jahr 1960).

Im Westen und Norden bereits recht nass

Die schleifende Kaltfront des Sturmtiefs war am Montagmorgen bereits in der West- und Nordschweiz aktiv. Sie kommt nur langsam voran und überquert die Schweiz nach Föhnende bis am Dienstagmorgen südostwärts. Entlang des Juras und am Südrand des Schwarzwaldes ist bereits recht viel Regen gefallen, in Hallau SH oder Courtelary BE über 30 mm. Auch auf der Alpensüdseite setzten erste Stauniederschläge ein. Die Schneefallgrenze lag zwischen 1200 Metern im Süden und 1800 Metern im Norden. Sie sinkt mit dem Kaltfrontdurchgang auf der Alpennordseite langsam gegen 1000 Meter. Mit kräftigem Niederschlag sind am Dienstagmorgen in den Tälern Mittelbündens Schneeflocken bis gegen 600 Meter möglich.

Mit der herannahenden Regenfront im Westen und den sonnigen Aufhellungen im Osten konnten am Montagmorgen vielerorts schöne Regenbögen beobachtet werden. Vielen Dank für die zahlreichen Bilder in der MeteoSchweiz App.