Inhaltsbereich
Von Donnerstag bis Montag werden im Flachland zweistellige Temperaturen erwartet und auch in 2000 Meter werden bis zu +7 Grad erreicht. Schmilzt uns jetzt der Schnee in den Bergen weg?

Wetter
Von Donnerstag bis Montag werden im Flachland zweistellige Temperaturen erwartet und auch in 2000 Meter werden bis zu +7 Grad erreicht. Schmilzt uns jetzt der Schnee in den Bergen weg?
Für die Temperaturprognose verwenden wir in der Wetterredaktion gerne die Temperatur auf der 850 hPa Druckfläche, also in etwa 1500 Meter Höhe. Sie gibt einen guten Hinweis auf die Luftmasse, unabhängig vom Einfluss der Erdoberfläche. Für das Flachland werden frühlingshafte 10 bis 15 Grad erwartet, in den föhnigen Alpentälern sind am Samstag sogar bis zu 17 Grad möglich.
Auch wenn die Saison alles andere als schneereich war, war das Timing der Schneefälle für Wintersportfans optimal. Rechtzeitig vor Feiertagen und Ferien fiel jeweils eine Ladung Neuschnee, so dass die langen Hochdruckphasen gut überbrückt werden konnten. Das täuscht aber nicht über die unterdurchschnittlichen Schneehöhen hinweg.
Auf 2000 Metern steigt die Temperatur von Donnerstag bis Montag auf 3 bis 7 Grad. Positive Temperaturen gehen aber nicht automatisch mit einem markanten Schneeverlust einher. Entscheidend ist die Luftfeuchtigkeit, die mit dem sogenannten Taupunkt ermittelt wird: In trockener Luft ist er tief, in feuchter Luft hoch. Er beschreibt diejenige Temperatur, auf die man ein Luftpaket abkühlen muss, damit es gesättigt ist.
Doch was hat das mit dem Schnee zu tun? In trockener Luft geht ein kleiner Teil der Schneeteilchen direkt in Wasserdampf über. Das führt zu einer Abkühlung der Schneeoberfläche. Diese Abkühlung vermindert den Schneeverlust, auch wenn die Lufttemperatur im positiven Bereich liegt.
Mit steigender Temperatur schmilzt ein immer grösserer Anteil der Schneekristalle direkt zu Wasser. Liegt der Taupunkt über 0 Grad, wandeln sich die Schneekristalle ausschliesslich in flüssiges Wasser um. Dieser Prozess wird «Tauen» genannt und ist sehr effizient. Noch effizienter ist es, wenn grössere Regenmengen in den Schnee fallen – dieses Szenario können wir zum Glück im Moment ausschliessen.
Die folgende Grafik zeigt die Temperatur- und Taupunktprognose auf dem Pilatus. In Höhenlagen über 2000 Meter bleibt der Taupunkt konstant unter 0 Grad, so dass kein klassisches «Tauwetter» auftritt. Natürlich ist der Schmelz- und Tauprozess sehr komplex, es müssen noch weitere Faktoren wie zum Beispiel die Sonneneinstrahlung speziell an Südhängen oder der Wind berücksichtig werden.
In den tieferen Lagen wird der Taupunkt zeitweise über 0 Grad steigen, so dass mit grösseren Schneeverlusten zu rechnen ist. Aber – der Winter ist noch nicht vorbei…
Aufmerksame Leserinnen und Leser haben es sicher bemerkt: Die Temperaturprognose am Anfang dieses Blogs zeigt für die neue Woche einen deutlichen Temperaturrückgang. Die Wetterlage stellt sich um und wir kommen in eine lebhafte Westströmung. Damit sind auch wieder Niederschläge in Sicht. Die Wintersportgebiete dürfen sich auf eine Portion Schnee freuen – wenn sich dieser erste Trend bestätigt.
Weiterführende Informationen: