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Die Gewittersaison ist eröffnet! Leider erst auf der Alpensüdseite. Auf der Alpennordseite ist es nochmals winterlich geworden, wenn nicht überall mit Schnee, dafür aber mit kühleren Temperaturen.

Wetter
Die Gewittersaison ist eröffnet! Leider erst auf der Alpensüdseite. Auf der Alpennordseite ist es nochmals winterlich geworden, wenn nicht überall mit Schnee, dafür aber mit kühleren Temperaturen.
Die aktuelle Woche ist von einer längeren Südstaulage geprägt. Am Rande eines ausgedehnten und komplexen Tiefdrucksystems, das sich von Mitteleuropa bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt, wurden und werden mit südwestlichen Strömungen feuchte Luftpakete zu den Alpen gelenkt.
Aber warum kam es in der ersten Wochenhälfte nicht zu konvektiver Aktivität? Um eine Antwort zu finden, verwenden wir den Ansatz der „Zutaten basierten Vorhersage“ (ingredient based forecasting), d. h. wir suchen nach den Elementen oder „Zutaten“, die für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Konvektion notwendig sind.
Aus den obigen Grafiken kann man also die Elemente erkennen, die eine stärkere Entwicklung der Konvektion als in den vorangegangenen Tagen begünstigten:
Vorhandensein von erhöhter Instabilität über der nahen Poebene [Novara-Radiosounding].
Vorübergehende Verstärkung der Dynamik in der Höhe [Animation 300 hPa].
Eintreffen kälterer Luft aus Nordwesten um 500 hPa
Sonnige Abschnitte am Nachmittag, sowohl im Tessin wie auch im Piemont: Der Strahlungseffekt diente zusammen mit dem orographischen Antrieb als „Auslöser“ für die Entstehung von Konvektionen.
Die nachstehende Animation hilft uns, die Entwicklung des Tages kurz zusammenzufassen.
Am Donnerstag, den 13. März, war der Vormittag durch starke Bewölkung und Schauern gekennzeichnet. Gegen Mitte des Tages gab grössere sonnige Abschnitte und trockene Intervalle. Die Aufhellung und das Eintreffen einer recht kalten Luftmasse in der Höhe sorgten für eine instabile Schichtung der Atmosphäre. In einigen Gebieten, insbesondere im Sottoceneri, wurde sogar kleiner Hagel festgestellt.
Zusätzlich zum Hagel gab es, dank der anhaltenden und stationären Konvektionslinie in den Bergen sowohl südlich als auch nördlich des Alpenhauptkamms, reichlich Neuschnee.
Oberhalb von rund 1'300 Metern wurden zwischen dem Verzascatal, dem Bleniotal, Moesano, der Surselva und bis ins östlichste Toggenburg 20 bis 40 cm Neuschnee gemessen.
Im Valser Tal und im Val Lumnezia, fielen innert 24 Stunden sogar bis 63 cm und damit so viel wie im ganzen vergangenen Winter nicht. Für den Monat März sind das aussergewöhnliche Neuschneesummen.
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