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Mildes Frühlingswetter in Sicht
MeteoSchweiz-Blog | 31. März 2025

Von Mittwoch bis Freitag steigen die Temperaturen auf 15 bis 20 Grad. Doch so verlockend die Frühlingswärme auch ist, im Garten und auf dem Balkon ist Zurückhaltung angesagt: Das Thema Frost ist noch lange nicht vom Tisch, beziehungsweise aus dem Prognosehorizont verschwunden.

Rosa blühender Obstbaum
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Bis zur Frühlingswärme braucht es noch etwas Geduld…

Das gilt zumindest für die Alpennordseite. Im Süden werden mit stürmischem Nordföhn bereits heute Montag rund 20 Grad erreicht. Im Tessin wurde am Morgen mit 13.7 Grad sogar ein Tiefsttemperaturrekord für den Monat März aufgestellt: In Lugano wurde seit Messbeginn 1864 noch nie eine so hohe Minimumtemperatur gemessen. Allerdings wurde in Locarno bereits im Januar einmal ein Tiefstwert von 14.5 Grad gemessen.

Bei uns im Norden, auf der Stauseite der Alpen, blieb die Temperatur entsprechend bescheiden. Am Dienstag werden mit 9 bis 12 Grad wieder ähnliche Werte erreicht, die Luft fühlt sich aber deutlich kühler an als heute. Grund dafür ist die starke Bisenströmung. Auf den folgenden Höhenkarten ist die ausgeprägte Nordströmung von heute gut zu erkennen. Am Dienstag zieht das Höhentief knapp südlich der Schweiz vorbei und sorgt für die starke, im Westen sogar stürmische Bisenströmung.

…von Mittwoch bis mindestens Freitag folgt eine milde Phase

In der zweiten Wochenhälfte liegt die Schweiz am Südrand eines kräftigen Hochs über der Nordsee. In der Wetterzentrale verwenden wir gern die Temperatur auf etwa 1500 Meter, um daraus die Tageshöchstwerte zu berechnen. In folgender Grafik ist eine entsprechende Ensembleprognose zu sehen. Die Bise weht nur noch schwach und die Luft im Flachland wird immer wärmer: 16 Grad am Mittwoch, 19 Grad am Donnerstag und 20 Grad am Freitag. Dazu scheint meist die Sonne, so dass es uns wohl in jeder freien Minute auf den Balkon oder in den Garten ziehen wird.

Zwei Plots mit Ensemblevorhersagen für Temperatur und Niederschlag für diese Woche und am Wochenende
Ensembleprognose (IFS-Modell) für Zürich mit der Temperatur in ca. 1500 Meter (oben) und dem Niederschlag (unten). Quelle: ECMWF

Trotz der Wärme gibt es Bodenfrost

Auch wenn die Höchsttemperaturen mild erscheinen, bleiben die Nächte mit 1 bis 4 Grad kühl. Die kühlste Luft ist am schwersten und sammelt sich direkt am Boden. Entsprechend muss im Flachland täglich mit Bodenfrost gerechnet werden, vor allem in windgeschützten Muldenlagen. Empfindliche Pflanzen wie Basilikum, Koriander und alle wärmeliebenden Sommergemüse wie Tomaten, Zucchini etc. sollten daher noch einige Zeit nicht ins Freiland gepflanzt werden. Die Eisheiligen, auf die sich viele Gartenfreunde freuen, finden bekanntlich erst im Mai statt. Auch wenn sie sich klimatologisch als Frostindikatoren als ungeeignet erwiesen haben. Trotzdem sind über den ganzen Mai regelmässig Frosttage zu beobachten.

Warnung vor Bodenfrost

Hintergrund Bodenfrost

Hintergrund Eisheilige

Und wie geht es weiter?

Vielleicht ist ihnen auch der Temperaturrückgang in der oben gezeigten Ensembleprognose aufgefallen? Im Osten Europas wird am kommenden Wochenende ein Kaltluftausbruch nach Süden berechnet. Inwieweit die Schweiz davon betroffen sein wird und wie stark die Temperaturen sinken könnten, ist noch offen. Die Bandbreite der möglichen Temperaturen ist noch gross, was auf eine erhöhte Unsicherheit schliessen lässt. Eine kühle Variante liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Dann wäre sogar leichter Luftfrost in 2 Höhe Höhe nicht ausgeschlossen. Das ist in folgender Grafik mit der Temperaturprognose für Zürich-Kloten gut zu erkennen. Aprikosen gehören zu den empfindlicheren Obstarten, in der Vollblüte wird es für sie ab -1,5 Grad kritisch und sie brauchen Schutz. Bei den meisten anderen Obstsorten wie Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge treten Schäden an den Blüten unterhalb von -2 Grad auf. Ansonsten sind viele Pflanzenarten frosthart, zum Beispiel Rosmarin, Oregano, Thymian, Salbei, Minze und Schnittlauch. Und wenn sie die Wasserleitung zum Garten bereits geöffnet haben: Strenger Frost, der die Leitungen schädigen könnte, ist derzeit nicht in Sicht.

Prognose der Temperatur bis am Montag für den Punkt Zürich
Ensembleprognose (IFS Modell) für Zürich-Kloten. Quelle: MeteoSchweiz
Foto einer Kamelie mit roten Blüten
Wärmeliebende Kamelien sind anfällig für Frostschäden. Bild: Meteomeldung/App