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Von einer zyklonalen Ostlage zur nächsten blockierenden Hochdruckwetterlage
MeteoSchweiz-Blog | 29. März 2025

Am Samstag war es mit einer relativ seltenen zyklonalen Ostlage oft trüb und nass. In den nächsten Tagen stellt sich die Wetterlage allmählich auf eine neue blockierende Hochdruckwetterlage um. Damit steht dem Alpenraum erneut eine stabile und trockene Wetterperiode bevor.

Eine Kuhschelle im Regen. Bild: Meteomeldungen/App
Eine Kuhschelle im Regen. Bild: Meteomeldungen/App
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Zyklonale Ostlage bringt Niederschläge

Das Wetter in der Schweiz kommt am häufigsten aus westlichen Richtungen, gefolgt von nördlichen oder südlichen Richtungen, letztere vor allem in den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst. Am seltensten stellen sich Wetterlagen mit einer tiefdruckbestimmten Ostströmung ein, wie dies heute Samstag der Fall war. Ein Tief über Italien brachte feuchte Luft und einige Niederschläge in den Alpenraum. In der Schweiz war die Niederschlagsverteilung typisch für zyklonale Ostlagen. Die grössten Niederschlagsmengen fielen entlang der östlichen und zentralen Voralpen, wo die feuchte Luft mit einer schwachen Nordwindkomponente zusätzlich gestaut wurde. Ganz trocken oder kaum nass war es im Südwesten, im Zentralwallis und im Tessin.

Satellitenbild- und Niederschlagsradaranimation vom Samstag, 29.03.2025, 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Quelle: MeteoSchweiz
Satellitenbild- und Niederschlagsradaranimation vom Samstag, 29.03.2025, 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Quelle: MeteoSchweiz
24-stündiger Niederschlag bis Samstag, 29.03.2025, 13:00 Uhr. Quelle: MeteoSchweiz
24-stündiger Niederschlag bis Samstag, 29.03.2025, 13:00 Uhr. Quelle: MeteoSchweiz
Mittlere tägliche Niederschlagsmenge (in mm) aller zyklonalen Ostlagen im Frühling in der Zeitperiode 1961-2010. Quelle: MeteoSchweiz
Mittlere tägliche Niederschlagsmenge (in mm) aller zyklonalen Ostlagen im Frühling in der Zeitperiode 1961-2010. Quelle: MeteoSchweiz

Umstellung auf blockierende Hochdruckwetterlage

Nächste Woche beginnt der April, doch von Aprilwetter mit seinem raschen Wechsel von Sonne, Wolken und Schauern will das Wetter vorerst nicht viel wissen. Im Gegenteil: Von der zyklonalen Ostlage geht es nahtlos in die Grosswetterlage «Hoch über Britische Inseln» und «Hoch Nordmeer-Island» über. Das stationäre und kräftige Hochdruckgebiet blockiert die Westwinddrift und verhindert auch eine zyklonale Nordwestlage, die mit der Zufuhr von labiler Meeresluft polaren Ursprungs für das oft wechselhafte Aprilwetter verantwortlich ist. Vielmehr macht die Höhenströmung wieder einmal einen grossen Bogen um das blockierende Hoch und bildet mit Hilfe zweier flankierender Tiefdruckgebiete ein griechisches Omega. Damit stellt sich erneut eine stabile Omegalage ein, ein Strömungsmuster, das wir bereits von Mitte März her gut kennen.

Höhenströmung über Europa vom Freitag 28.03.2025 bis Montag 07.04.2025. Quelle: MeteoSchweiz, ECMWF/IFS
Höhenströmung über Europa vom Freitag 28.03.2025 bis Montag 07.04.2025. Quelle: MeteoSchweiz, ECMWF/IFS

Weitere Informationen zu blockierenden Hochdruckgebieten sind auch in diesem Blog zu finden.

Erst kühl, dann wärmer, dann wieder kälter?

Die Schweiz liegt meist am östlichen oder südöstlichen Rand des neuen kräftigen Hochs. Damit stellt sich zum Wochenbeginn eine zunehmend trockene und zunächst kühle Nord- bis Nordostströmung ein. Von Sonntag auf Montag weht in der Höhe stürmischer, auf der Alpensüdseite starker Nordwind. Am Dienstag kommt auf der ganzen Alpennordseite starke Bise auf. Gegen Wochenmitte lässt der Wind dann nach und es gelangt wärmere sowie weiterhin trockene Luft in die Schweiz. Ein paar schönen Frühlingstagen steht somit nichts im Wege.

Ab Freitag wird die Prognose unsicherer. Insbesondere ist noch unklar, wie nah das osteuropäische Tief dem Alpenraum kommen wird. Davon hängt ab, ob aus Nordosteuropa wieder kältere Luft zu uns gelangen kann. Entsprechend gross ist die Streuung der Temperaturvorhersage für das kommende Wochenende. Zwischen weiterer Frühlingswärme und einem deutlichen Temperaturrückgang ist alles möglich. Ziemlich sicher ist aber, dass die neue Woche weitgehend trocken verlaufen wird. Damit wird sich das Niederschlagsdefizit der letzten Wochen in vielen Regionen Mitteleuropas weiter verschärfen.

Ensembleprognose (IFS-Modell) für Basel mit der Temperatur in ca. 1500 Meter Höhe (oben) und dem Niederschlag (unten). Quelle: ECMWF
Ensembleprognose (IFS-Modell) für Basel mit der Temperatur in ca. 1500 Meter Höhe (oben) und dem Niederschlag (unten). Quelle: ECMWF

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