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Im heutigen Blog wagen wir bereits eine erste Wetterprognose für den kommenden Sonntag, an dem wieder über 10'000 Langlaufbegeisterte den Engadin Skimarathon bestreiten werden.

Wetter
Im heutigen Blog wagen wir bereits eine erste Wetterprognose für den kommenden Sonntag, an dem wieder über 10'000 Langlaufbegeisterte den Engadin Skimarathon bestreiten werden.
Bevor wir uns aber der Mittelfristprognose fürs kommende Wochenende zuwenden, ein kurzes Resumé zum heutigen Wetter in Form einer kurzen Slideshow:
In den kommenden Tagen ändert sich an der Grosswetterlage nur wenig. Das Wetter im Alpenraum bleibt hochdruckbestimmt, und es wird von Tag zu Tag etwas wärmer. Zur neuen Woche hin zeichnet sich aus mit einer möglichen Südstaulage ein Wetterwechsel ab.
In sechs Tagen ist es wieder so weit: Für viele LangläuferInnen kommt es zum Höhepunkt der Saison: Am Engadin Skimarathon laufen tausende von Maloja talabwärts bis nach S-chanf. Dank der inneralpinen und damit geschützten Lage des Engadins sind die Chancen für gutes Wetter statistisch gesehen hoch. Aber natürlich geht es auch anders: Letztes Jahr sorgte intensiver Nassschneefall und kräftiger Wind für ungemütliche Bedingungen.
Soviel vorneweg: So schlimm wie letztes Jahr wird es nicht kommen. Wir schauen drei in der Mittelfrist gebräuchliche Vorhersagemethoden bzw. Modelle an. Zum Schluss gibt’s dann das aktuell wahrscheinlichste Marathon-Wetter zusammengefasst.
1. Deterministische Vorhersage
Für eine erste Schätzung schauen wir zunächst den Hauptlauf des Europäischen Wettermodel «IFS» an. Da dieser eine Modelllösung und damit ein Szenario zeigt, spricht man hier von einer «deterministischen Vorhersage». Im aktuellen Modelllauf präsentiert sich die Grosswetterlage für den kommenden Sonntag folgendermassen:
Das aktuell wetterbestimmende Hoch über dem Alpenraum ist bis am Wochenende nicht mehr auf dem Kartenausschnitt ersichtlich, da sich dieses nach Osten verlagert. Der Alpenraum befindet sich am Wochenende zunehmend auf der Vorderseite eines umfangreichen Tiefs über dem Atlantik. Aus der Modellvorhersage kann man für den Alpenraum und das Engadin Folgendes ableiten:
Doch wie sicher ist diese Vorhersage?
2. Ensembleprognose
Um die Unsicherheiten und damit die Prognosegüte einschätzen zu können, bedienen wir uns besonders in der Mittelfrist sogenannten Ensemble-Prognosen: Mit leicht unterschiedlichen Anfangswerten lässt man das Wettermodell mehrmals eine Vorhersage rechnen. Die daraus resultierenden Ergebnisse zeigen dann bestenfalls alle möglichen Szenarien. Beim Europäischen Wettermodell vom ECMWF (IFS) sind dies für die Mittelfrist 51 Modelllösungen. Diese lassen sich auf verschiedene probabilistische Weisen darstellen.
Ohne auf die Details in der obigen Grafik einzugehen, kann man daraus schliessen, dass fast alle Modelllösungen für den Sonntag über Mitteleuropa ein ähnliches Bild zeigen: Der Sonntag verläuft in den östlichen Alpen bei südlichen Höhenwinden mit hoher Wahrscheinlichkeit trocken und mild.
Unsicherheiten gibt es in erster Linie noch bei der Bewölkung, wie folgendes Meteogramm zeigt.
3. Statistisch optimierte Vorhersage
Die oben verwendeten Modellvorhersagen sind für die komplexe Topographie im Alpenraum nur teilweise nützlich. Lokale Effekte, ausgelöst durch Berge, Täler und Seen werden dabei nur bedingt berücksichtigt. Um die dadurch entstehenden, systematischen Fehler der Globalmodelle zu korrigieren, kann man die Vorhersage, unter Einbezug von Messwerten, mit statistischen Methoden optimieren. Beispiele dafür sind das MOSMIX-Modell vom Deutschen Wetterdienst (hier visualisiert von profiwetter.ch) oder auch unsere Lokalprognosen im Web und auf der App.
Zusammenfassung: Schneller Engadiner zu erwarten!
Aus diesen Prognoseunterlagen können wir nun das wahrscheinlichste Szenario für den 55. Engadiner Skimarathon ableiten:
Trotz aus Süden durchziehenden Wolkenfeldern dürfte der Tag im Engadin teilweise sonnig verlaufen. Unsicher ist noch, wie tief die Temperatur am Morgen unter dem Nullpunkt liegt. Dies wird massgeblich durch die Bewölkung in der Nacht auf Sonntag bestimmt. Wahrscheinlich sind es am Start in Maloja -2 bis -5 Grad, mit einem raschen Temperaturanstieg im Tagesverlauf.
Beim Start um 8:30 Uhr ist es voraussichtlich noch schwachwindig, im Laufe des Vormittags kommt zügiger «Malojawind» auf. Dank der frostigen Nacht dürfte die Loipe für die Spitzenläufer in hartem und schnellem Zustand sein. Bestätigt sich die Prognose, ist eine Siegerzeit unter 1:30 Stunden durchaus möglich. Je länger man unterwegs ist, desto eher leidet die Loipe unter den zunehmend positiven Temperaturen. Dafür nimmt aber der Rückenwind bis am frühen Nachmittag kontinuierlich zu!
Hinweis: Auch wenn die Grosswetterlage fürs Wochenende relativ gesichert ist, so können die Details noch ändern. Halten Sie sich mit einem "click" über unsere Punktprognosen auf dem Laufenden: