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Winterschnee in den Bergen lokal deutlich unter dem Durchschnitt
MeteoSchweiz-Blog | 05. März 2025

Die durchschnittliche Schneehöhe des meteorologischen Winters Dezember 2024 bis Februar 2025 blieb in hohen Lagen lokal weit unter dem Mittel 1991−2020. Auf dem Weissfluhjoch in den Ostalpen gab es seit Messbeginn 1959/60 nur sechs Winter mit einer geringeren durchschnittlichen Schneehöhe.

Verschneite Berge mit blauem Himmel
Trotz lokal unterdurchschnittlicher Schneemengen zeigte sich der Winter 2024/25 in den Bergen oft von seiner prächtigsten Seite. Region Braunwald im Februar 2025. Foto: Anne Stelmes.
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Während der Klimaperiode 1991−2020 erreichte die Schneehöhe auf dem Weissfluhjoch (2540 m) von Dezember bis Februar durchschnittlich knapp 140 cm. Im vergangenen Winter 2024/25 waren es dagegen nur 90 cm. Das entspricht nur 66 % des Mittels 1991−2020. Seit Messbeginn im Winter 1959/60 brachten vier Winter eine durchschnittliche Schneehöhe zwischen 80 und 90 cm. In den zwei schneeärmsten Wintern 2016/17 und 1971/72 blieb die Schneehöhe im Durchschnitt der Monate Dezember bis Februar knapp unter 80 cm.

Die diesjährige deutlich unterdurchschnittliche Schneehöhe folgt auf die weit überdurchschnittliche Schneehöhe des Vorwinters 2023/24. Damals lagen auf dem Weissfluhjoch im Durchschnitt der Monate Dezember bis Februar fast 2 m Schnee. Seit Messbeginn brachten nur vier Winter einen höheren und ein Winter einen ebenso hohen Wert.

Säulendiagramm zur Winterschneehöhe.
Abb. 1: Durchschnittliche Schneehöhe im meteorologischen Winter Dezember bis Februar auf dem Weissfluhjoch (2540 m) ab Messbeginn 1959/60. Daten: MeteoSchweiz, SLF Davos.

Schneemaximum im Frühling

Im Laufe des meteorologischen Winters (Dezember bis Februar) ist die Schneedecke in hohen Lagen in der Regel noch im Aufbau. Während der Klimaperiode 1991−2020 wurde auf dem Weissfluhjoch die durchschnittlich höchste Schneehöhe anfangs April erreicht. Auch nach den schneeärmsten Wintern 2016/17 und 1971/72 gab es auf dem Weissfluhjoch im anschliessenden Frühling noch einen Schneezuwachs.

Obwohl der Februar 2025 auf dem Weissfluhjoch mit einem Schneehöhendurchschnitt von 114 cm Rang 4 in der Liste der schneeärmsten Februarmonate einnimmt, ist es also nicht ausgeschlossen, dass der Frühling die bisher eher magere Schneebilanz auf dem Weissfluhjoch noch etwas verbessert.

Liniendiagramm zum Schneehöhenverlauf von Oktober bis Juni
Abb. 2: Verlauf der Schneehöhe in der aktuellen Winterperiode 2024/25 auf dem Weissfluhjoch im Vergleich zu den schneeärmsten Wintern 2016/17 und 1971/72 (Dezember−Februar, grau hinterlegt) sowie zum Mittel der Klimaperiode 1991−2020.

Der Winterschnee an anderen Standorten

Am zentralalpinen Messstandort Grimsel-Hospiz auf knapp 2000 m verlief der Aufbau der Schneedecke von Anfang Dezember 2024 bis Mitte Februar 2025 nahe dem Durchschnitt 1991−2020. Die über die drei Wintermonate gemittelte Schneehöhe erreichte knapp 150 cm, was etwa dem Mittel der Klimaperiode 1991−2020 entspricht.

Ein ähnliches Muster des winterlichen Schneedeckenaufbaus zeigte sich am Walliser Messstandort Grächen auf 1550 m Höhe. Die Mächtigkeit der Schneedecke bewegt sich hier jedoch auf einem deutlich tieferen Niveau.

Ein ganz anderes Muster war am südalpinen Messstandort San Bernardino auf 1640 m Höhe zu beobachten. Nach extrem geringen Schneehöhen bis Anfang Januar 2025 gab es zwei kräftige Neuschneeschübe. Von Ende Januar bis Ende Februar lag die Schneehöhe dann über dem Mittel der Klimaperiode 1991−2020. Die durchschnittliche Schneehöhe über die drei Wintermonate erreichte 52 cm. Das entspricht 80 % des Mittels 1991−2020.

Die Schneedecke zum Frühlingsbeginn

Laut den Analysen des WSL Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) lagen die Schneehöhen im Alpenraum der Schweiz in den ersten Märztagen 2025 verbreitet unter dem Durchschnitt 1991−2020. Vielerorts erreichten die Werte 60 bis 90 % des Durchschnitts 1991−2020. In Nord- und Mittelbünden sowie am westlichen und am östlichen Alpennordhang waren es aber nur 30 bis 60 %.

Weiterführende Informationen

Schnee und Wintererwärmung

Märzwinter

Die Schneehöhe in den Alpen im Vergleich zum Durchschnitt 1991−2020