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Auf Hoch und Bise folgen Föhn und Regen
MeteoSchweiz-Blog | 11. April 2025

Launischer April? Bisher Fehlanzeige. Die erste Aprildekade zeigte sich von ihrer meist sonnigen und trockenen Seite. Treue Begleiterin war dabei die Bise. Nun aber verabschiedet sich das beständige Hochdruckwetter, und wir gelangen zunehmend in eine föhnige Südwestströmung.

Gestern und heute schien die Sonne meist von einem wolkenlosen Himmel, so wie hier in Montreux am Donnerstagnachmittag.
Gestern und heute schien die Sonne meist von einem wolkenlosen Himmel, so wie hier in Montreux am Donnerstagnachmittag. (Quelle: Meteomeldungen / App)
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Die Bise – eine treue Begleiterin

Der April brachte uns bisher zahlreiche Sonnen- und Bisenstunden. Dabei wehte die Bise am 1. April aussergewöhnlich stark, im Flachland wurden Windspitzen von 60 bis 80 km/h, in exponierten Lagen bis 90 km/h erreicht (siehe Blog «Bise mit Wumms»). Auch in den Monaten zuvor wehte die Bise immer wieder. Dies verdeutlicht der Blick auf die Grafik mit der Anzahl Bisenstunden von Oktober bis April. Im Winterhalbjahr 2024/25 wehte sie an der Station Zürich-Kloten 657 Stunden (Stand: 11. April 2025). Deutlich mehr Bisenstunden wurden seit 1981/82 nur in den Jahren 1995/96 (803 h) und 2002/03 (747 h) registriert. Auch in Güttingen war die Bise in den letzten Monaten ein häufiger Gast, allerdings wehte sie dort insbesondere 1988/89 mit über 900 Stunden noch deutlich häufiger. Interessanterweise wurden letztes Jahr (Oktober 23 - April 24) an beiden Stationen so wenige Bisenstunden wie noch nie seit 1981/82 registriert (in Güttingen gab es nicht einmal einen Drittel der Bisenstunden der aktuellen Saison).

Die Bise geht, der Föhn kommt

Das aktuell noch wetterbestimmende Hoch schwächt sich allmählich ab. Am Wochenende erreicht uns auf der Vorderseite eines Tiefs über Westeuropa sukzessive feuchtere Luft, und in den Alpen stellt sich eine Föhnlage ein. Diese Wetterumstellung bedeutet auch, dass wir uns vom sonnigen Frühlingswetter verabschieden müssen. Zwar zeigt sich der Samstag zunächst noch von seiner sonnigen Seite, in der zweiten Tageshälfte nimmt die Bewölkung allerdings zu, und spätestens in der Nacht auf Sonntag sind im Westen und Süden erste Niederschläge möglich. Am Sonntag herrscht dann die klassische Föhnverteilung: In den zentralen und östlichen Voralpen und Alpen ist es zumindest teilweise sonnig und meist trocken. In den übrigen Gebieten ist es oft bewölkt, und vor allem im Westen und Süden sind Niederschläge zu erwarten.

Das sonnige Frühlingswetter verabschiedet sich. Während am Samstag auch im Westen und Süden noch einige Sonnenstunden genossen werden können, sind am Sonntag die Chancen auf etwas Sonne in den Föhnregionen am grössten.
Das sonnige Frühlingswetter verabschiedet sich. Während am Samstag auch im Westen und Süden noch einige Sonnenstunden genossen werden können, sind am Sonntag die Chancen auf etwas Sonne in den Föhnregionen am grössten. (Quelle: MeteoSchweiz)

Im Westen und Süden teils grössere Niederschlagsmengen

An der Grosswetterlage ändert sich zu Beginn der kommenden Woche nur wenig, wir liegen weiterhin in einer Südwest- bis Südströmung. Dabei fällt im Westen und vor allem auf der Alpensüdseite wiederholt und teils kräftiger Niederschlag. Dieser dürfte nach der längeren Trockenperiode aber mehr als willkommen sein. Die zentralen und östlichen Landesteile werden mit Föhn entlastet und es fällt nur gebietsweise etwas Regen.

72h Niederschlagsprognose von Montag bis Donnerstag 00 UTC. Im Westen und insbesondere auf der Alpensüdseite kommen teils grössere Niederschlagsmengen zusammen.
72h Niederschlagsprognose von Montag bis Donnerstag 00 UTC. Im Westen und insbesondere auf der Alpensüdseite kommen teils grössere Niederschlagsmengen zusammen. (Quelle: MeteoSchweiz)

Braucht der Osterhase einen Regenschirm?

In einer Woche beginnt das verlängerte Osterwochenende. Da stellt sich natürlich die Frage, was uns für Wetter erwartet. Aus heutiger Sicht geht am Gründonnerstag der Föhn zu Ende, und es fällt auch im Osten teils kräftiger Niederschlag. Danach dürfte sich das Wetter allmählich beruhigen. Ob diese Wetterbesserung allerdings nachhaltig ist, oder ob uns am Osterwochenende bereits wieder neue Störungen erreichen, ist im Moment noch unklar. Es lohnt sich also, in den kommenden Tagen immer wieder den aktuellen Wetterbericht zu konsultieren.