Bisensturm vom 25. April 1972
Dieses Ereignis verdient eine eingehende Beschreibung, handelt es sich dabei doch um eine ausserordentlich heftige Bise. Obwohl damals die Windmesser noch nicht so genau wie heute waren, kann gesagt werden, dass die Bise zumindest im Westschweizer Mittelland zuvor und auch nachher wohl nie so heftig war wie damals. In Lausanne wurden 105 km/h registriert, in Genf-Cointrin konnten 107 km/h gemessen werden. Einige Quellen sprechen sogar von 130 km/h in Genf und Neuchâtel. Böenspitzen von 130 km/h sind wahrscheinlich zu hoch, zudem handelt es sich um Aufstellungen auf Dächern, die nicht unbedingt mit heutigen Messbedingungen auf einem freien Feld in 10 Metern Höhe entsprechen. Hingegen sind Werte gegen 110 km/h realistisch. Dies kann durch die Tatsache untermauert werden, dass in Lausanne sich die Wolken auf etwa 1000 Meter über Grund mit ca. 120 km/h fortbewegten. Normalerweise entspricht die mittlere Windgeschwindigkeit auf 1000 Metern über Grund in etwa den Böenspitzen in Bodennähe oder liegt etwas darüber. Damit sind Böenspitzen von 110 km/h in den Niederungen plausibel. Die Bise verursachte grosse Waldschäden, so im Jorat nördlich von Lausanne. Insgesamt fällte die Bise rund 160'000 Kubikmeter Holz. Schlimmer war es diesbezüglich im französischen Jura, wo etwa 680'000 Kubikmeter Holz umgeworfen wurde. Speziell im Waadtland und in Genf wurden auch viele Gebäude beschädigt.