Inhaltsbereich

Global zweitwärmster April seit Messbeginn
MeteoSchweiz-Blog | 12. Mai 2025

Im weltweiten Mittel wurde der zweitwärmste April im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet. Die globale Durchschnittstemperatur lag 0,60 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 und 1,51 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Für Europa meldete Copernicus den sechstwärmsten April im Datensatz ab 1979.

Weltkarte zur Apriltemperatur 2025
Abbildung 1: Räumliche Verteilung der weltweiten Apriltemperatur 2025 als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.
  • Klima

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer Bundesbehörden

Servicenavigation

Der global zweitwärmste April 2025 folgte auf den global wärmsten April 2024. Dieser lag 0,67 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 und 1,58 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900.

Mit dem April 2025 brachten 21 der vergangenen 22 Monate eine globale Temperatur von mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Davon lagen 14 Monate deutlich mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt.

Im Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 wurde vereinbart, die durchschnittliche globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, wobei ein maximaler Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius angestrebt wird.

Säulengrafik zur Apriltemperatur ab 1979.
Abb. 2: Globale Apriltemperatur von April 1979 bis April 2025, dargestellt als Abweichung zum vorindustriellen Durchschnitt 1850–1900. Quelle: Copernicus.

Die globale Übersicht

Die Apriltemperatur 2025 lag über dem russischen Fernen Osten und im westlichen Zentralasien weit über dem Durchschnitt 1991−2020. Die Vereinigten Arabischen Emirate meldeten den wärmsten April seit Beginn der Aufzeichnungen. Pakistan verzeichnete den zweitwärmsten April seit 65 Jahren und China den zweitwärmsten April seit 61 Jahren.

Überdurchschnittliche Aprilwerte gab es auch in den USA, in Mexiko, in weiten Teilen Kanadas, in grösseren Gebieten Afrikas und in den südlichen und westlichen Gebieten Australiens. Die australische Stadt Victoria verzeichnete den wärmsten April seit 1910.

Unter dem Durchschnitt 1991−2020 blieb die Apriltemperatur im südlichen Südamerika, im Osten Kanadas in der Region der Grossen Seen und über der Hudson Bay, im Nordosten Grönlands und in Spitzbergen sowie in Nordaustralien.

Auf der antarktischen Halbinsel und in der Westantarktis stieg die Apriltemperatur deutlich über den Durchschnitt 1991−2020. In der Ostantarktis wurden hingegen deutlich unterdurchschnittliche Aprilwerte verzeichnet.

Sechstwärmster April in Europa

Im europäischen Mittel lag die Apriltemperatur 1,01 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Es war in Europa der sechstwärmste April im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Europa verzeichnete im April verbreitet überdurchschnittliche Monatswerte. Deutlich über dem Durchschnitt 1991−2020 lagen sie in Norwegen, in Osteuropa, in Westrussland und in Kasachstan. Das Vereinigte Königreich verzeichnete den drittwärmsten April seit Beginn der Aufzeichnungen. In Irland gab es am 30. April mit 25,9 °C einen landesweiten Aprilrekord bei der Tageshöchsttemperatur, gemessen in der Grafschaft Galway. Auch mehrere weitere irische Messstandorte verzeichneten Aprilrekorde bei der Tageshöchsttemperatur.

Unter dem Durchschnitt 1991−2020 blieb die Apriltemperatur in der Türkei, Teilen Bulgariens und Rumäniens, auf der Halbinsel Krim und über dem nördlichen Fennoskandien.

Europakarte zur Apriltemperatur 2025.
Abbildung 3: Räumliche Verteilung der Apriltemperatur 2025 in Europa als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Hohe Meeresoberflächentemperatur

Hohe Lufttemperaturen über den Meeresgebieten waren in der Region zwischen 60° Süd und 60° Nord mit einer anhaltend hohen Meeresoberflächentemperatur verbunden. Seit März 2023 liegt die tägliche Meeresoberflächentemperatur meist über allen Vorjahren. Dies setzte sich auch im April 2025 fort. Die tägliche Meeresoberflächentemperatur lag höher als in allen Vorjahren mit Ausnahme von 2024.

Im April 2025 erreichte die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur 20,89 °C.  Das liegt 0,39 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Es war der zweithöchste Aprilwert seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Rekordwert vom April 2024 lag bei 21.04 °C.

Auffallend ist ein grösseres Gebiet im äquatorialen Pazifik mit durchschnittlicher oder leicht unterdurchschnittlicher Meeresoberflächentemperatur. Es widerspiegelt die hier herrschenden La Niña Bedingungen.

Weltkarte zur Meeresoberflächentemperatur im April 2025.
Abbildung 4. Anomalien und Extreme der Meeresoberflächentemperatur für den April 2025. Die Farbkategorien (wärmer als / kühler als) beziehen sich auf den Referenzzeitraum 1991−2020. Die Extremkategorien ("kühlste" und "wärmste") beziehen sich auf den Zeitraum 1979−2024. Die Werte werden nur für eisfreie Ozeane berechnet. Die Flächen, die im April 2025 vom Meereis bedeckt waren, sind hellgrau dargestellt. Quelle: Copernicus.

Der Copernicus Bericht zum April 2025 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der April in der Schweiz

Im schweizweiten Mittel wurde der sechstwärmste, in den Bergen lokal der dritt- bis fünftwärmste April seit Messbeginn verzeichnet. Im ersten Monatsdrittel gab es überall durchwegs sonnige Verhältnisse. Um die Monatsmitte fielen im Wallis extreme Niederschläge mit grossen Neuschneesummen.

Schweizerkarte zur Niederschlagsverteilung im April 2025.
Abbildung 5. Räumliche Verteilung der Niederschlagssummen in der Schweiz im April 2025, dargestellt in % der Norm 1991−2020. Quelle: MeteoSchweiz.

Der umfassende Überblick zum April 2025 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.