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Vegetationsentwicklung im Mai
MeteoSchweiz-Blog | 28. Mai 2025

Die Vegetation hatte im Mai einen Vorsprung von mehreren Tagen auf das langjährige Mittel. Frühlingspflanzen blühten in den Bergen und die Wälder wurden oberhalb von 1000 m grün. Die Blüte der Frühlingspflanzen war um 10 – 12 Tage verfrüht und die Blattentfaltung um 4 – 8 Tage. Dank idealem Heuwetter Ende April, Anfang Mai fand die Heuernte noch nie so früh statt wie in diesem Jahr.

Bärlauchfeld in einem Buchenwald
Im Mai blühte der Bärlauch in den Buchenwäldern (Bild: Regula Gehrig)
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Die Frühlingsvegetation wanderte in die Berge

Löwenzahn und Wiesenschaumkraut blühten im Mai in Höhenlagen oberhalb von 1000 – 1200 m. Im Engadin konnte blühender Löwenzahn zum Beispiel zwischen dem 30. April und 10. Mai beobachtet werden. Beide Wiesenblumen blühten mit einem Vorsprung von 11 –12 Tagen auf das langjährige Mittel von 1991-2020, denn die Temperatur lag von Januar bis in die ersten Maitage deutlich über dem Mittel 1991-2020. Auch die Obstbäume blühten im Mai oberhalb von 900 – 1000 m. Sie blühten in diesem Jahr 10 Tage früher als im Mittel. Nachdem die Wälder im Flachland im April grün wurden, wanderte die Blattentfaltung im Mai in die Berge. Im Mai wurden die Buchen in der Höhenschicht von 900 – 1300 m grün. Die Linden entfalteten ihre Blätter im Mai in Höhenlagen von 800 – 1350 m. Die weiteren Laubbäume trieben im Mai hauptsächlich oberhalb von 1000 m aus. Austreibende Vogelbeerbäume konnten beispielsweise Mitte Mai auf 1800 m beobachtet werden. Die Stationen im Oberengadin meldeten den Nadelaustrieb der Lärche zwischen dem 12. und 15. Mai. Der Blattaustrieb hatte in diesem Jahr einen Vorsprung von 4 – 8 Tagen auf das Mittel.

Früheste Heuernte seit Beobachtungsbeginn 1956

Vom 28. April bis 2. Mai war das Wetter in vielen Gebieten des Flachlands ideal zum Heuen. Da die Wiesen und die Gräser Ende April schon weit entwickelt waren, nutzten die Landwirte das trockene, sonnige Wetter für die Heuernte bis in Höhenlagen von rund 800 m. Das Datum der Heuernte ist sehr stark vom aktuellen Wetter abhängig und die lange Datenreihe ist deshalb nicht nur Ausdruck der langfristigen Witterung wie bei den anderen beobachteten phänologischen Phasen. An den Beobachtungsstationen unterhalb von 800 m hatte die Heuernte einen Vorsprung von 14 Tagen auf das Mittel 1991-2020. Es war die früheste Heuernte seit Beobachtungsbeginn 1956. Sehr früh war die Heuernte auch im Jahr 2007 (12 Tage früher) und 2011 (10 Tage früher als im Mittel).

Blühende Wiese im Fricktal
Abbildung 1: Heuwetter am 1. Mai im Fricktal (Bild: Regula Gehrig)
Zeitreihendarstellung des Datums der Heuernte
Abbildung 2: Mittleres Datum der Heuernte für Stationen des phänologischen Beobachtungsnetzes unterhalb von 800 m von 1956-2025. (MeteoSchweiz)

Der Mai ist der Monat der Fichtentriebe und der Blüte von Margeriten und Schwarzem Holunder

Die jungen Triebe der Fichte werden auch Maitriebe genannt, ein Hinweis, dass man sie normalerweise im Mai findet. Im aktuellen Jahr wurde der Nadelaustrieb der Fichte ab Mitte April an vielen Phänologiestationen im Flachland beobachtet. Im Mai konnte man die Maitriebe auch oberhalb von 800 m beobachten und bis Ende Monat auch auf rund 1400 m. Der Nadelaustrieb der Fichte hatte im April und Mai einen Vorsprung von 8 Tagen auf das Mittel.

Der Zeitpunkt der Blüte von Margeriten und Schwarzem Holunder wird durch die Temperatur der Monate März bis Mai bestimmt. Erste Margeriten wurden ab Mitte bis Ende April beobachtet. Im Mai blühten sie vom Flachland bis gegen 1400 m. Der Schwarze Holunder begann ab Ende April im Tessin zu blühen und ab etwa dem 10. Mai auf der Alpennordseite. Bis Ende Mai blühte er hauptsächlich im Flachland. Der Vorsprung von beiden Pflanzen betrug 13 Tage auf das Mittel.

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