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Klimabulletin Mai 2025
Publikation

Die Schweizer Mitteltemperatur im Mai 2025 betrug kurz vor Monatsende 8.9 °C, was genau dem Referenzwert der Periode 1991-2020 und dem 45. Rang entspricht. Der Mai 2025 brachte verbreitet unterdurchschnittliche Besonnung.

Sehr warmer Start in den Mai. (Bild: Blick von Rigi Kaltbad in Richtung Bürgenstock, Meteomeldungen / MeteoSchweiz-App)
AutorenMeteoSchweiz / MétéoSuisse / MeteoSvizzera
AusgabeProvisorisches Bulletin
Jahr2025
TypBerichte & Bulletins
  • Klima
  • Klimabulletin Mai 2025 (PDF, 3 MB)

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Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.

Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats. Bis zum Monatsende basieren die Angaben im Bulletin auf provisorischen Daten. Landesweite Angaben zu Temperatur berücksichtigen die Prognose bis zum Monatsende mit den dazugehörigen Unsicherheiten. Lokale und regionale Informationen beziehen sich auf den bisherigen Monatsverlauf.

Das definitive Bulletin ist ab dem 10. Juni hier verfügbar.

Publikationsdatum: 28. Mai 2025

Monatsbilanz

Temperatur

Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020

Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im Mai 2025 betrug 8.9 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von +0.0 °C. Bei diesen Angaben wurde die Prognose bis zum Monatsende berücksichtigt. Die Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet. Das landesweite Mittel kann gemäss dem aktuellen Stand am Monatsende zwischen 8.8 °C und 8.9 °C liegen (Abweichungen zur Referenz von -0.0 °C bis +0.1 °C).

Die Temperatur im Mai 2025 lag verbreitet im Bereich der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen -1.1 °C und +0.7 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von -0.5 °C bis +0.1 °C aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Mittelwerten über die bisherigen Tage im Mai und können sich bis zum Monatsende noch leicht ändern.

Abbildung 1 zeigt die provisorische Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Mai 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatsmitteltemperaturen (links) und die Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatsmitteltemperaturen (links) und Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 in °C (rechts) für den Mai 2025. Monatsmitteltemperaturen über 0 °C sind rot, Werte unter 0 °C sind blau eingefärbt (linke Grafik). Liegen die Monatsmitteltemperaturen über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche rot, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen blau dargestellt (rechte Grafik).

Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichneten die Regionen Wallis und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte sind Robièi und Ulrichen (siehe Tabelle 1). Die grössten negativen Abweichungen stammten aus den Regionen Alpennordhang und Nord- und Mittelbünden (z.B. die Stationen Pilatus und Vaduz).

Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.

Station Höhe [m ü.M.] Monatsmittel [°C] Referenz [°C] Abweichung [°C]
Basel / Binningen 316 14.5 14.4 +0.1
Bern / Zollikofen 553 12.8 12.9 -0.1
Zürich / Fluntern 556 13.1 13.4 -0.3
Genève / Cointrin 411 14.3 14.2 +0.1
Engelberg 1036 9.4 10.2 -0.8
Vaduz 457 13.4 14.5 -1.1
Pilatus 2105 3.0 3.8 -0.8
Sion 482 15.1 15.0 +0.1
Ulrichen 1346 8.8 8.4 +0.4
Davos 1594 6.5 7.1 -0.6
Samedan 1709 6.3 6.4 -0.1
Lugano 273 16.2 16.0 +0.2
Robièi 1898 5.6 4.9 +0.7

Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat Mai an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.

Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Mai, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel (lokale lineare Regression LOESS, schwarze Linie). Rote Balken zeigen Werte über dem geglätteten Mittel, blaue Balken entsprechen Werten unterhalb des geglätteten Mittels.
Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Mai, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel.

Entwicklung seit Messbeginn 1864

Die landesweite Monatsmitteltemperatur im Mai 2025 belegte bis kurz vor Monatsende den 45. Rang seit Messbeginn 1864. Gemäss der Prognose bis zum Monatsende kann zur Zeit noch ein Rang zwischen 43 und 48 resultieren. Der bisher wärmste Mai stammt aus dem Jahr 1868. Der damalige Mai erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 12.0 °C, bei einer Abweichung von +3.2 °C zur Referenzperiode 1991-2020.

Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im Mai ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im Mai ist in den letzten gut 140 Jahren um 2.3 °C (1.1 bis 3.5 °C) gestiegen.

Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von aktuell 8.9 °C liegt der Mai 2025 im jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Die Monatstemperatur war damit für den aktuellen Klimazustand nicht aussergewöhnlich.

Niederschlag

An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 44 % und 235 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 60 % bis 120 % aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Werten über die bisherigen Tage im Mai und können sich bis zum Monatsende noch ändern.

Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichnete die Region Engadin. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Buffalora und Sta. Maria, Val Müstair (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus den Regionen Mittelland, Jura, Alpennordhang und Wallis (z.B. die Stationen Zermatt und Zürich / Kloten).

Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Mai 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatssummen des Niederschlags (links) und das Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatliche Niederschlagssumme in mm (links) und Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 in % (rechts) für den Mai 2025. Liegen die Monatsniederschläge über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche bläulich, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen braun dargestellt (rechte Grafik).

Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [mm] Referenz [mm] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 49.3 98 50
Bern / Zollikofen 553 92.9 112 83
Zürich / Fluntern 556 134.2 128 105
Genève / Cointrin 411 77.3 78 99
Zürich / Kloten 426 53.7 110 49
Engelberg 1036 155.0 166 93
Sion 482 33.7 52 65
Zermatt 1638 34.1 77 44
Davos 1594 127.3 89 143
Samedan 1709 97.5 67 146
Buffalora 1971 197.7 84 235
Sta. Maria, Val Müstair 1386 124.2 60 207
Lugano 273 327.0 178 184

Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat Mai an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Sonnenscheindauer

Die monatliche Sonnenscheindauer im Mai 2025 lag verbreitet unter der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 53 % und 101 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 70 % bis 90 % aufwies. Diese Angaben entsprechen lokalen Werten über die bisherigen Tage im Mai und können sich bis zum Monatsende noch ändern.

Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Jura und Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind Fahy und Magadino / Cadenazzo (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichnete die Region Nord- und Mittelbünden (z.B. die Stationen Arosa und Weissfluhjoch).

Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [h] Referenz [h] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 180.4 186 97
Fahy 596 179.7 185 97
Bern / Zollikofen 553 168.2 197 85
Zürich / Fluntern 556 164.3 192 86
Genève / Cointrin 411 188.0 212 89
Engelberg 1036 97.4 147 66
Sion 482 178.7 229 78
Davos 1594 89.4 156 57
Weissfluhjoch 2691 89.8 168 53
Arosa 1878 90.2 157 57
Samedan 1709 118.5 164 72
Lugano 273 188.0 200 94
Magadino / Cadenazzo 203 208.3 207 101

Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat Mai an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Wetterereignisse

Sommerlicher Maibeginn

Der Mai 2025 startete mit sonnigen und sehr warmen Verhältnissen. Das sommerliche Hochdruckwetter stellte sich bereits in den letzten Apriltagen ein und hielt bis am 2. Mai an. Die Tageshöchstwerte erreichten am 1. Mai beidseits der Alpen vielerorts 25 bis 26 °C. Lokal wurden über 27 °C verzeichnet. Basel meldete 27,7 °C und Biasca 27,5 °C.

Hitzemarke knapp nicht erreicht

Am 2. Mai stiegen die Höchstwerte sowohl im Norden als auch im Süden an mehreren Messstandorten auf 27 bis 28 °C. Im Churer und St. Galler Rheintal gab es mit schwachem Föhneinfluss Werte über 29 °C. Das landesweite Maximum registrierte Chur mit 29,8 °C. Die Hitzetag-Marke von 30 °C wurde also ganz knapp verpasst.

Die frühesten Hitzetage seit Messbeginn

Auf der Alpennordseite wurde der früheste je gemessene Hitzetag am 2. Mai 2005 registriert. Mit Föhnunterstützung erreichte damals der Tageshöchstwert in Chur 30,4 °C und in Vaduz 30,7 °C. Homogene Tagesmaxima liegen in Chur seit über 60 Jahren und in Vaduz seit über 50 Jahren vor. Die Alpensüdseite erlebte den frühesten Hitzetag am 8. April 2011. Lugano verzeichnete damals einen Tageshöchstwert von 30,8 °C. Tags darauf meldete auch Locarno Monti mit 31,8 °C den frühesten Hitzetag seit Messbeginn. Homogene Tagesmaxima liegen in Lugano seit 1864 und in Locarno Monti seit 1935 vor.

Willkommener Regen

Vom 3. bis am 9. Mai floss feuchte Luft zur Schweiz und in allen Landesteilen fiel an mehreren Tagen Niederschlag. Nach einer dreimonatigen regional extrem niederschlagsarmen Periode war der Regen sehr willkommen.

Weiterführende Informationen

Markante Abkühlung

Die Niederschlagsperiode ab dem 3. Mai brachte einen massiven Temperaturrückgang. Lag die Tageshöchsttemperatur in den ersten zwei Maitagen beidseits der Alpen noch bei 25 °C oder mehr, blieb sie am 5. Mai nördlich der Alpen verbreitet unter 10 °C. Im Wallis gab es um 14 °C und auf der Alpensüdseite um 15 °C. Anschliessend stiegen die Tageshöchstwerte langsam wieder an. Erst am 10. Mai wurden beidseits der Alpen wieder Werte zwischen 19 und 21 °C verzeichnet. Mit der Abkühlung gab es in den Bergen am 7. und 8. Mai lokal etwas Neuschnee.

Einige sonnige Tage

Am 10. und 11. Mai lag ein flaches Hochdruckgebiet über Europa und in der Schweiz herrschten meist sonnige Verhältnisse. Anschliessend zog aus Westen eine Niederschlagszone über die Schweiz. Vom 13. bis am 19. Mai brachte ein kräftiges Hochdruckgebiet über dem Nordmeer das meist sonnige Wetter zurück. Ein Tief über Osteuropa schob jedoch hin und wieder Wolken über die Ostschweiz und zum Teil bis in die Zentralschweiz. Vor allem am 15. und am 18. fiel daraus etwas Regen. Die Tageshöchsttemperatur erreichte im Norden verbreitet 21 bis 23 °C und im Süden und im Wallis 24 bis 27 °C.

Im Norden häufig Niederschlag

Vom 20. bis am 23. Mai floss feuchte Luft aus dem Sektor Südwest bis Nordwest zur Schweiz. Zunächst gab es in der ganzen Schweiz Schauer oder Gewitter. Ab dem 21. brachte der Nordföhn auf der Alpensüdseite recht sonnige Verhältnisse. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss am 24. Mai zogen am 25. und 26. aus Westen erneut Schauer über die Alpennordseite. Im Mittel- und Südtessin blieb es ziemlich sonnig.

Vegetation und Pollen

Vegetationsentwicklung im Mai

Die Vegetation hatte im Mai einen Vorsprung von mehreren Tagen auf das langjährige Mittel. Frühlingspflanzen blühten in den Bergen und die Wälder wurden oberhalb von 1000 m grün. Dank idealem Heuwetter Ende April, Anfang Mai fand die Heuernte noch nie so früh statt wie in diesem Jahr.

Weiterführende Informationen

Monatsverlauf wichtiger Messgrössen

Abbildung 4 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im Mai 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.

test
Monatsverlauf der Lufttemperatur (Tagesmittel und Tagesmaxima/-minima), Tagessumme der Sonnenscheindauer und des Niederschlags und höchste Böenspitzen pro Tag an den Stationen Zürich / Fluntern und Engelberg für den Mai 2025. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Referenzwert 1991‒2020 dargestellt.