Der 38. Internationale Tag zum Schutz der Ozonschicht am 16. September 2025 markiert den Jahrestag der Unterzeichnung des Montrealer Protokolls von 1987, welches den Ausstoss von chemischen Substanzen reglementiert, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Dieses Protokoll ist ein von allen Ländern der Welt unterzeichneter Vertrag und gilt als eines der bislang erfolgreichsten internationalen Abkommen. Es regelt die Produktion und Verwendung von ozonschädigenden Stoffen (ODS) wie Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und anderen Stoffen, die ursprünglich als FCKW-Ersatzstoffe verwendet wurden. Als Reaktion auf das Montreal Protokoll und dessen Nachfolge-Protokolle wurden weltweit Massnahmen ergriffen, dank derer die ODS-Konzentrationen in der Atmosphäre zum Sinken gebracht werden konnten. Als Folge davon zeigt die stratosphärische Ozonschicht, die das Leben auf der Erde vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne schützt, mittlerweile deutliche Anzeichen einer Erholung.

Das Motto des Internationalen Tages zum Schutz der Ozonschicht 2025 lautet «Von der Wissenschaft zum globalen Handeln» und würdigt den Erfolg des Protokolls, der das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik ist.
Das Jahr 2025 markiert auch den 40. Jahrestag des Wiener Übereinkommens zum Schutz der Ozonschicht, das wissenschaftliche Studien und Berichte über den Zustand der Ozonschicht fordert. Ebenso erschien vor 40 Jahren der bahnbrechende Artikel von Farman, Gardiner & Shanklin (Nature, Band 315, 16. Mai 1985), der einen starken Rückgang der durchschnittlichen Ozonsäule über der Antarktis in den Monaten Oktober seit Mitte der 1970er Jahre aufzeigte.

Keiner der zu diesem Zeitpunkt bekannten Prozesse konnte die Existenz dieses «Ozonlochs» erklären. Diese Beobachtungen führten daher in den folgenden Jahren zu zahlreichen Forschungsbemühungen, darunter Messkampagnen, Laborstudien und Modellierungsaktivitäten, die alle darauf abzielten, die zugrunde liegenden Prozesse zu identifizieren.
Die Entdeckung des Ozonlochs im Jahr 1985 unterstreicht die Eigenart der Atmosphäre (und des Erdsystems im Allgemeinen), die wissenschaftliche Gemeinschaft zu «überraschen». Diese Entdeckung erinnert uns daran, wie wichtig langfristige Beobachtungen der Schlüsselparameter des Erdsystems mit zuverlässigen, präzisen und robusten Messsystemen sind. Die Kontinuität dieser Messungen sowie der Labor- und Modellierungsarbeiten, die zur Erklärung dieser Beobachtungen erforderlich sind, ist von entscheidender Bedeutung, um weitere Überraschungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass Prognosen, wonach das Wohlergehen der menschlichen Gesellschaft und das Leben auf der Erde gefährdet sind, nicht eintreten.
Angesichts der derzeitigen Bedrohung der Finanzierung von Beobachtungssystemen (Satelliten, Boden- und Ballonsysteme) und der wissenschaftlichen Forschung, die zur Überwachung der Erholung der Ozonschicht erforderlich ist, ist es besonders angebracht, an die überraschende Entdeckung des Ozonlochs zu erinnern.
Am PMOD/WRC in Davos misst MeteoSchweiz seit 1926 kontinuierlich die gesamte Ozonsäule. Diese Messungen mittels Dobson-Spektralphotometrie bilden die längste Zeitreihe der Welt. Der hundertste Geburtstag dieser Messreihe wird am Samstag, 25. Juli 2026, in Davos mit einem Symposium und einer öffentlichen Veranstaltung gefeiert.
Text übersetzt und angepasst aus der Stellungnahme der IO3C (International Ozone Commission) anlässlich des Internationalen Tages zum Schutz der Ozonschicht.
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