Ist Projektleiterin für die neuen Klimaszenarien und arbeitet seit Januar 2023 bei MeteoSchweiz in der Abteilung Klima. Zuvor absolvierte sie ihren Post-Doc am C2SM und der ETH Zürich, nachdem sie an der Universität Bern im Bereich Klimawissenschaft und Hydrologie promoviert hatte. Bereits 2012 bis 2013 war sie als Science Officer bei MeteoSchweiz tätig.
Regula: Die Schweizer Klimaszenarien bieten detaillierte Grundlagen für das Verständnis des Klimawandels in der Schweiz und unterstützen fundierte Entscheidungen zu Anpassung und Klimaschutz. Sie basieren auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel in der Schweiz und werden gemeinsam mit der ETH Zürich und das C2SM sowie weiteren Partnern unter dem Dach vom National Centre for Climate Services (NCCS) erarbeitet.
Regula: Es stehen längere Messreihen, neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft wie auch eine neue Generation von Klimamodellen zur Verfügung, die uns ein detaillierteres Bild zum Klimawandel in der Schweiz liefern. Auch konnten wir einige Wissenslücken schliessen. Der ständige Kontakt mit unseren Nutzerinnen und Nutzern hilft uns, diese Informationen möglichst nutzergerecht und anwendungsorientiert aufzubereiten.
Regula: MeteoSchweiz hat seit 2014 das Mandat vom Bundesrat, regelmässig Klimaszenarien für die Schweiz zu entwickeln und frei zugänglich bereitzustellen. Der Klimawandel in der Schweiz ist Realität. Entscheidungsträger (Bund, Kantone, Gemeinden, Unternehmen) benötigen aktuelle Grundlagen, um Anpassungsmassnahmen sinnvoll zu planen. Hinzu kommt, dass die Forschung schnell voranschreitet, neue Modelle entwickelt werden und neue Erkenntnisse zur Verfügung stehen, die die Aussagen der Szenarien weiter verfeinern.
Regula: Das Projekt Klima CH2025 hat offiziell 2023 gestartet, aber es wurden bereits vor Projektstart Vorarbeiten geleistet. Meine Arbeiten fürs Projekt waren sehr vielfältig von Koordination und «tätschmeistern» über Forschung und Kommunikation. Zuerst haben wir die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet, die Methoden definiert und in den letzten Monaten Produkte wie Grafiken oder Anwendungsbeispiele entwickelt und nun die Resultate kommunikativ aufbereitet.
Regula: Die Zusammenarbeit mit mehr als 50 Personen aus Forschung und Verwaltung ist sehr spannend. Für einen gemeinsamen Entscheid braucht es viele Diskussionen und das Abwägen unterschiedlicher Argumente und Meinungen. Nur wenn alle schlussendlich zusammen in eine Richtung ziehen, ist ein Projekt erfolgreich.
Regula: Es sind bereits ein paar Erweiterungen geplant, die wir nach der Publikation angehen wollen. Bestehende Wissenslücken sollen gefüllt werden und Nutzerbedürfnisse integriert werden. Nachhaltig geklärt werden muss der operative Betrieb von Klimamodellen in der Schweiz als wichtige Säule unserer Klimaszenarien.
Regula: Das muss noch genauer definiert werden. Aber ich werde mich sicher weiterhin mit den Klimaszenarien beschäftigen und werde auch wieder mehr Zeit finden, um einige interessante Aspekte näher zu beleuchten.
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat das Mandat des Bundesrates, regelmässig Klimaszenarien zu erstellen. In diesem Rahmen sind die Klimaszenarien CH2025 entstanden. Sie liefern Entscheidungsträgern Planungsgrundlagen für den Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel. Die Szenarien richten sich an Nutzer und Nutzerinnen aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft und sind für die Anwendung anschaulich und quantitativ aufbereitet.
Entwickelt wurden die Klimaszenarien CH2025 vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, der ETH Zürich und dem Center for Climate Systems Modeling C2SM mit Beiträgen der Universität Bern (Oeschger-Zentrum für Klimaforschung OCCR) und der Universität Lausanne, umgesetzt unter dem Dach des National Centre for Climate Services NCCS.