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Den Klimareport 2024 finden Sie ab sofort als PDF auf unserer Website. Als gedrucktes Exemplar kann er beim Bundesamt für Bauten und Logistik bestellt werden.

Schweizweit drittwärmstes Jahr seit Messbeginn

Das landesweite Mittel der Jahrestemperatur 2024 erreichte 7,2 °C. Damit lag das Jahr 2024 1,4 °C über der Referenzperiode 1991–2020 und belegte hinter den beiden Vorjahren 2022 und 2023 den dritten Rang seit Messbeginn 1864. An einzelnen Messstandorten im Alpenraum war 2024 sogar das wärmste Jahr seit Messbeginn: Davos, Elm, Engelberg und der Säntis meldeten Rang 1. Damit setzt das Jahr 2024 den klaren Erwärmungstrend der letzten Jahrzehnte fort.

Karten der monatlichen Temperaturabweichungen von der Referenzperiode 1991-2020
Abbildung 1: Räumliche Verteilung der Monatstemperatur als Abweichung zur Referenzperiode 1991–2020 in °C. Die grössten Abweichungen zur Norm zeigten sich in den Wintermonaten Januar und Februar, im März, in den Sommermonaten Juli und August und im Oktober. November und Dezember waren in den hohen Lagen sehr mild. Leicht unterdurchschnittlich blieben nur Mai und September 2024. (MeteoSchweiz)

Ein Februar so mild wie ein überdurchschnittlicher März

Die Schweiz erlebte den mildesten Winter seit 1864 mit einer Abweichung von +2,8 °C zur Referenzperiode 1991–2020. Dabei stach besonders ein Monat heraus: Die Februartemperatur war so warm wie ein überdurchschnittlich milder März und setzte mit 4,6 °C über der Referenz 1991–2020 neue Massstäbe. Der Winter 2023/2024 war zudem ausgesprochen nass und brachte verbreitet 130–160 % der Referenz 1991–2020.

Grosse Unwetter im Juni, gefolgt von Hitze

Der Frühling 2024 war überdurchschnittlich mild, niederschlagsreich und sonnenarm. Der Sommer begann mit vielen Unwettern im Juni. Besonders betroffen waren die Alpensüdseite und das Wallis. Lokal kam es aufgrund der grossen Niederschlagsmengen zu Überschwemmungen. Im Misox brachte ein Murgang grosse Zerstörung und leider auch Todesopfer.

Karte der Niederschlagssummen vom 20. und 21. Juni 2024
Abbildung 2: Die 2-Tages Niederschlagssummen in der Schweiz vom 20./21. Juni 2024 in mm. (MeteoSchweiz)

Nach den Unwettern im Juni folgte ein warmer Juli und der zweitwärmste August seit Messbeginn 1864. Der August 2024 war zudem lokal der zweitsonnigste August seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit 0,9 °C über der Referenzperiode 1991–2020 registrierte die Schweiz den neuntmildesten Herbst seit Messbeginn 1864. Der Herbst endete mit langanhaltendem Hochdruckwetter und regional viel Sonne im November.

Global wärmstes Jahr

Weltweit war das Jahr 2024 das wärmste Jahr seit Messbeginn 1850. Es übertraf sogar noch das aussergewöhnlich warme Vorjahr. Es lag 1,2 °C über der Referenz 1961−1990. Auf allen Kontinenten dominierte die Wärme. Die letzten zehn Jahre seit 2015 waren die wärmsten seit Messbeginn.

Globale Temperaturentwicklung
Abbildung 3: Langjähriger Verlauf der globalen Mitteltemperatur (Land- und Wasserflächen). Dargestellt ist die jährliche Abweichung der Temperatur von der Referenzperiode 1961–1990 (rot = positive Abweichungen, blau = negative Abweichungen). Die schwarze Kurve zeigt das 30−jährige geglättete Mittel (lokale lineare Regression LOESS). Die gestrichelte Linie entspricht der Referenz 1991−2020. (Daten: University of East Anglia, 2022, HadCRUT5)

Temperatur in der Schweiz steigt deutlich an

In der langjährigen Schweizer Temperaturentwicklung 1864–2024 zeigt sich ein klares Signal des menschgemachten, globalen Klimawandels. Die langfristige Temperaturzunahme in der Schweiz von der vorindustriellen Referenzperiode 1871−1900 bis heute beträgt 2,9 °C. Die Temperatur nimmt in allen Jahreszeiten zu. In Übereinstimmung mit der allgemeinen Temperaturzunahme in der Schweiz ist die Anzahl der Sommertage deutlich angestiegen, die Anzahl der Frosttage hingegen zurückgegangen. Im Gleichschritt mit der Temperatur ist ein Anstieg der Nullgradgrenze zu beobachten. Die allgemeine Erwärmung drückt sich auch in einer früheren Vegetationsentwicklung aus.

Temperaturentwicklung in der Schweiz
Abbildung 4: Langjähriger Verlauf der Jahrestemperatur, gemittelt über die gesamte Schweiz. Dargestellt ist die jährliche Abweichung der Temperatur von der Referenzperiode 1961–1990 (rot = positive Abweichungen, blau = negative Abweichungen). Die schwarze Kurve zeigt das 30−jährige geglättete Mittel (lokale lineare Regression LOESS gemäss). Die gestrichelten Linien geben den Unsicherheitsbereich dieses Mittels an (95%-Konfidenzintervall). (MeteoSchweiz)

Neuste Informationen zur Klimazukunft in der Schweiz stehen ab dem 4. November 2025 auf der MeteoSchweiz-Website zur Verfügung. Dann werden die neuen Schweizer Klimaszenarien CH2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Niederschlagsentwicklung in der Schweiz im Zeitraum 1864−2024 ist von dekadischen und Jahr-zu-Jahr-Schwankungen dominiert. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass die Häufigkeit und die Intensität der täglichen Starkniederschläge zugenommen haben. Betrachtet man die letzten 40 Jahre, sind die Schweizer Sommer jedoch im Mittel trockener geworden. Neben leichten Abnahmen der Niederschläge hat die zunehmende Verdunstung zu den trockeneren Bedingungen beigetragen.

Beim Neuschnee und bei der Schneehöhe ist in den letzten 50−60 Jahren ein deutlicher Rückgang im Alpenraum festzustellen.

Die Ozonsituation in der höheren Atmosphäre über der Schweiz ist in den letzten Jahren stabil geblieben. Dies nachdem zwischen 1970 und 1995 eine Abnahme des Gesamtozons um rund 6 % stattgefunden hat.

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