Die ersten Schneefälle kamen mit der ersten einer Serie von Kaltfronten zwischen dem 17. und 25. November. In dieser Phase sanken die Temperaturen regelmässig auch in tiefen Lagen unter den Gefrierpunkt. Die Tagesmitteltemperaturen lagen vom 18. bis 21. November verbreitet 3 bis 5 °C unter dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020, in Berglagen auch bis zu 11 °C darunter. An den kältesten Tagen, vom 21. bis am 23. November, sanken sie praktisch schweizweit 5-10 °C unter die Referenzperiode, wieder mit tieferen Werten in den Alpen. Nur in den Tessiner Tälern und entlang der Tessiner Seen blieben die Temperaturen in diesen Tagen etwas näher am Durchschnitt der Periode 1991-2020.

Schweizweit der kälteste Tag in diesem Zeitraum war der 22. November. An vielen Standorten wurden Tagesmitteltemperaturen registriert, die nur alle 3-8 oder 5-10 Jahre unterschritten werden. Das Tagesmittel am 22. November war für das aktuelle Klima an einigen Messstandorten aussergewöhnlich niedrig, mit Wiederkehrperioden von 8-15, 10-25 Jahren oder gar noch längeren Zeiträumen. La Brévine im Jura, mit der Rekordtemperatur von -41,8 °C der offiziell kälteste Ort im Messnetz von MeteoSchweiz, verzeichnete ein Tagesmittel von -17,0 °C. An diesem Standort ist das heute ein über 25-jährliches Ereignis in einem November. Die gleiche Jährlichkeit wies das Tagesmittel von -4,2 °C auf, das in Schaffhausen gemessen wurde.
Die Kälte in der Nacht vom 22. auf den 23. November sorgte an einer Messstation mit Messbeginn 1971 für einen neuen Rekord der Tagesminimum-Temperatur: In Ebnat-Kappel wurden -15,7 °C gemessen, so kalt wie noch nie zuvor in einem November.
Die Kälteperiode in der zweiten Novemberhälfte sorgte dafür, dass die anfänglich hohen Novembertemperaturen kompensiert wurden, so dass die landesweite Monatsmitteltemperatur schlussendlich etwa im Bereich der Referenzwerte der Periode 1991-2020 liegen dürfte.
Dies zeigt uns einerseits, dass trotz Klimawandel Kälteperioden weiterhin möglich sind. Andererseits ist zu beachten, dass die genannten Wiederkehrperioden für das heutige Klima gelten. In den langen Messreihen von MeteoSchweiz wurden in diesen Novembertagen keine Kälterekorde gebrochen. Die kältesten Temperaturen in den über 100-jährigen Messreihen stammen alle aus Jahren vor 2000, oft sogar vor 1915. Entsprechend waren Temperaturen, wie wir sie in dieser zweiten Novemberhälfte teilweise registrierten, früher häufiger anzutreffen.

Die Kaltfronten, die die Schweiz zwischen dem 19. und 25. November erreichten, brachten teilweise Neuschnee bis in mittelhohe Lagen hinunter. Besonders in den Westalpen und lokal am Alpennordhang wuchs die Schneedecke zwischenzeitlich auf für die Jahreszeit überdurchschnittliche Höhen an. Die Rekorde der Neuschneemengen aus dem Vorjahr – sie fielen etwa um die gleiche Zeit im November 2024 – wurden jedoch bis am 25. November weitgehend nicht erreicht.
Noch ist die Kälteperiode nicht vorbei. Bis Monatsende ist mit weiteren Frosttagen und etwas Neuschnee bis ins Flachland zu rechnen.