Vom 11. bis 16. November erlebte die Schweiz eine ungewöhnlich milde Witterungsphase, dies vor allem in den Bergen und in den Föhnregionen. Hier lagen die Tagesmitteltemperaturen an einigen Tagen teils 9 bis gut 12 Grad über dem langjährigen Durchschnitt:

Doch warum waren die Abweichungen so hoch? Die Ursache war einerseits die Herkunft der Luftmasse. Diese gelangte mehr oder weniger direkt aus der Sahara zu uns. Andererseits sorgte der Föhn in den Alpentälern für eine weitere Erwärmung. Um die Luftmassenherkunft zu bestimmen, berechnen wir Rückwärtstrajektorien auf verschiedenen Höhen:

An einzelnen Stationen wurden während dieser Witterungsphase Temperaturrekorde für den Monat November registriert. Weitere Infos dazu sind hier zu finden.
Ab dem 17. November änderte das Witterungsregime abrupt, und es folgte eine markante und nachhaltige Abkühlung mit teils kräftigen Schneefällen. Am Alpennordhang fielen innert drei Tagen gebietsweise 50 cm Neuschnee, lokal auch etwas mehr.

Die Tagesmitteltemperaturen lagen in diesem Zeitraum an den Bergstationen 7 bis 10 Grad, auf dem Jungfraujoch sogar 11 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt (s. Grafik weiter oben). Novemberrekorde wurde keine verzeichnet.
In La Brévine zeigte das Thermometer am Samstagmorgen (22.11.2025) eine wahrlich arktische Temperatur von -24.1°C. In der Rekordwertliste für den November reicht dieser Wert allerdings nicht einmal für eine Rangierung unter den ersten zehn Plätzen. Rekordhalter ist hier der 30. November 2010 mit -31.4°C
Die Hauptursache für die tiefen Temperaturen war auch hier die Herkunft der Luftmasse. Diese gelangte direkt aus der Arktis zu uns. Auf 2000 Meter zeigt die Rückwärtstrajektorie eine Herkunft mehr oder weniger direkt über dem Nordpol. Allerdings legte die Luft eine weite Strecke über dem noch verhältnismässig warmen Nordmeer und die Nordsee zurück. Dementsprechend wurde sie noch modifiziert und es erfolgte eine Erwärmung sowie eine Anfeuchtung.

Zu arktischen Luftmassen gehören selbstverständlich auch Eisnebelhalos. Und siehe da, am Samstagvormittag (22.11.2025) bildete sich am Rand der sich auflösenden Restbewölkung ein wunderschönes Eisnebelhalo-Phänomen.
