Ein markanter und grossflächiger Kaltluftausbruch vollzieht sich dieser Tage über Westeuropa. Wie im Blog des Vortages geschildert hat es dabei bereits am Donnerstag, 20. November auf der Alpennordseite bis in die tiefe Lagen geschneit.
In der Nacht auf Freitag hat es auf der Alpennordseite weiteren Neuschneezuwachs gegeben, wobei sich auch im Flachland eine grossflächige Schneedecke gebildet hat. Nur am Nordrand der Schweiz, dem Hochrhein entlang bis zum Bodenseeraum sowie abschnittsweise am Jurasüdfuss blieben die Wiesen und Wälder aper.

Die grössten Neuschneemengen fielen am Alpennordhang in einem Streifen, der sich von der Zentralschweiz über die Berner Oberländer und Fribourger bis in die Waadtländer und unteren Walliser Alpen und Voralpen erstreckt. Hier fielen verbreitet 20 bis 30, lokal 40 cm Neuschnee. Im Verlauf des Freitagvormittags hat sich auch im Alpstein der Schneefall intensiviert und die Neuschneemengen auf lokal 40 cm erhöht, was in der Karte oben noch nicht ersichtlich ist (dargestellt ist 24-Stundensumme bis lediglich 07 Uhr).

Ein auffälliges Maximum der Niederschlagssummen ist in den Waadtländer Voralpen und Alpen erkennbar. Es rührt von einem lokalen "Lake Effect" her, der Intensivierung von Schauern über dem Genfersee. Die im Vergleich zur Luft relativ warme Seeoberfläche vermochte die ohnehin schon labile Polarluft zusätzlich zu labilisieren, was in einer lokalen Verstärkung der Schauer resultierte, wie obige Animation illustriert.
Am Samstagvormittag halten sich den Voralpen entlang sowie in Mittelbünden zunächst noch hochnebelartige Restwolken, und auch in der Region Basel dürfte sich vom Oberrhein her vorübergehend Nebel ausbreiten. Nach Auflösung dieser tiefen Wolken ist es wie in den übrigen Gebieten vorübergehend recht sonnig. Die Temperatur steigt in den Niederungen leicht über den Gefrierpunkt. Wo nur eine dünne Schneedecke liegt, beginnt diese, rasch zu schmelzen.
Nach einer klaren, kalten Nacht fliesst am Sonntag mit West-Südwestwind wärmere und im Tagesverlauf feuchte Luft zum Alpenraum. Insbesondere in den westlichen Landesteilen fallen in der zweiten Tageshälfte einige Niederschläge, wobei die Schneefallgrenze vorübergehend auf 1000 bis 1500 m ansteigt. In dieser Phase geht es auch der Schneedecke in den Voralpen «an den Kragen».
Ab Montag gelangen wir allmählich wieder in den Zustrom von kühlerer Luft. Die Schneefallgrenze verharrt anfangs noch auf rund 1000 Metern, sinkt Mitte der Woche dann wieder kontinuierlich bis in tiefere Lagen hinab. Mit Winddrehung von West über Nordwest auf Nord dürfte der Schwerpunkt dieser neuen Phase mit Niederschlägen wieder am Alpennordhang liegen.