Persistentes Hochdruckwetter sorgte in den ersten drei Dezemberwochen fast pausenlos für Nebel oder Hochnebel, dessen Obergrenze dabei nur selten über 800 Meter stieg. Die tiefen Lagen des Schweizer Mittellandes, vom Genfersee bis zum Bodensee, erhielten deshalb nur sehr wenig Sonne in dieser Phase. Am seltensten sah man die Sonne in der Nordschweiz, am Bodensee und am Jurasüdfuss. Weniger als 6 Sonnenstunden insgesamt gab es vom 1. Dezember bis am 22. Dezember an folgenden Standorten:
Am Messstandort Schaffhausen entsprechen die gut 2 Stunden Sonnenscheindauer aktuell etwa 7 % einer durchschnittlichen Dezember-Besonnung in der Referenzperiode 1991-2020 (33 Sonnenstunden). Im bisher sonnenärmsten Dezember in Schaffhausen im Jahr 2002 wurden nur 3,5 Sonnenstunden verzeichnet. Schon der fünfte Rang der sonnenärmsten Dezember (1946) wies mehr als 10 Stunden auf. In den sonnenreichsten Dezembern in Schaffhausen schien die Sonne hingegen an mehr als 50 oder gar 60 Stunden, wie im Jahr 2013.
In den Niederungen der Westschweiz und im zentralen und östlichen Mittelland wurden bis am 22. Dezember verbreitet zwischen 20 und 60 % der Sonnenscheindauer für einen durchschnittlichen Dezember in der Periode 1991-2020 erreicht.

Zählt man die Anzahl trüber Tage (Tage mit weniger als 20 % der maximal möglichen Sonnenscheindauer), so waren es in Schaffhausen bisher 21 solche Tage. Schaffhausen hat im langjährigen Mittel 1991-2020 für Dezember 23 trübe Tage. Die aktuelle Situation würde also in etwa den Erwartungen entsprechen.
Ob und wie stark die Sonnenscheindauer in den verbleibenden Dezembertagen noch zunimmt, ist zur Zeit noch offen. Es ist aber möglich, dass die Sonnenscheindauer bis zum Monatsende in Schaffhausen und an anderen Standorten im Mittelland wieder aus dem Rekordbereich herausfällt.
Die Anzahl Tage mit Nebel oder Hochnebel zeigt im Winterhalbjahr über die letzten rund 40 Jahre eine leichte Tendenz zur Abnahme.
Ein anderes Bild zeigte sich in den Bergen und auf der Alpensüdseite. Dort brachte das Hochdruckwetter einige heitere Tage und entsprechend zahlreiche Sonnenstunden. Davos zählte bis am 22. Dezember total 13 Tage mit mehr als 80 % der maximal möglichen Sonnenscheindauer, gleich viele wie auf dem Corvatsch. Auf dem Pilatus waren es acht und in Montana sieben heitere Tage. Über einen ganzen Dezember betrachtet, sind an diesen Standorten gemäss der Referenzperiode 1991-2020 rund zehn heitere Tage zu erwarten.
An den Stationen Fahy, Rünenberg und Hörnli lag die Sonnenscheindauer nach etwa zwei Dritteln aller Dezembertage bereits über dem Referenzwert für den gesamten Monat. Zwischen 90 und 100% der Referenz gab es bis zum 22. Dezember auch stellenweise am Alpennordhang, z.B. auf dem Napf, in Engelberg, in Glarus oder in Davos und Arosa.
Auf der Alpensüdseite gab es vom 5. bis 15. Dezember eine weitgehend sonnige Phase. Dort liegt die Sonnenscheindauer bis am 22. Dezember noch etwa im Bereich von 50 bis 60 % der Referenzperiode 1991-2020 für einen ganzen Dezember.
Bis Ende Dezember dürften sich diese Werte noch einmal ändern.
Mit dem anhaltenden Hochdruckwetter blieb auch der Niederschlag weitgehend aus. Einzig vom 5.-8. Dezember 25 auf der Alpennordseite und am 16.-18. Dezember auf der Alpensüdseite gab es zwei Niederschlagsereignisse mit moderaten Mengen. Ansonsten fiel in den ersten zwei Dezemberdritteln kaum nennenswerter Niederschlag.
In den meisten Gebieten der Schweiz blieben die Niederschlagsmengen bis am 21. Dezember bei Werten unter 35 % der Referenzperiode 1991-2020 für einen Dezember, vereinzelt sogar im einstelligen Prozentbereich (z.B. Pilatus mit 5 %, Grimsel Hospiz mit 4 %).
Mit dem fehlenden Niederschlag geht ein verbreitet starker Schneemangel einher. Dieser ist in mittelhohen und Tallagen besonders ausgeprägt.
