Informationen über Blitze lassen sich aus den elektromagnetischen Wellen gewinnen, die diese aussenden. Mit Hilfe von Antennen können diese Wellen nachgewiesen werden. MeteoSchweiz bezieht die Daten zu Blitzeinschlägen von der Firma Météorage, die ein eigenes Antennennetz betreibt.
Die Ermittlung des genauen Einschlagsortes eines Blitzes ist ein kombiniertes Verfahren. Jeder einzelne Blitz wird von verschiedenen Antennen erfasst. Mit Triangulation lässt sich der Einschlagsort bestimmen; dies basiert auf den unterschiedlichen Einschlagswinkeln, welche an den Antennen gemessen werden. Ausserdem erfasst jede Antenne die genaue Zeit des Eintreffens der elektromagnetischen Welle. Durch den Vergleich dieser Zeiten können die Koordinaten des Blitzes berechnet werden. Im Normalfall kann der Ort des Einschlags auf rund 1000 Meter genau angegeben werden. Die Genauigkeit ist unabhängig von der örtlichen Topographie. Blitze in Bergregionen können genauso gut lokalisiert werden wie im Flachland.
Mit diesem Verfahren werden im Mittel 95 Prozent der Wolken-Bodenblitze beobachtet. Nachgewiesen werden auch Wolken-Blitze; das eingesetzte Verfahren erfasst bis zu 70 Prozent dieser Blitze.
Für jedes Blitzereignis erhält MeteoSchweiz von der Firma Météorage folgende Grössen:
Aus diesen Informationen erstellt MeteoSchweiz verschiedene Produkte, zum Beispiel Karten zur Blitzdichte. Für jede automatische Messstation (SwissMetNet) werden die Blitzereignisse im Umkreis von 3 km (Nahblitze rund um die Messstation) sowie zwischen 3 und 30 km (Fernblitze) berechnet. Daraus werden verschiedene Summen (Anzahl Blitze pro zehn Minuten, pro Stunde, Tag, Monat und Jahr) sowie Spitzenwerte errechnet.