Die Funktionsweise der ICON Pollenvorhersage
Das numerische Wetterprognosemodell der MeteoSchweiz, ICON, kann mit dem Pollenmodul ART die Pollenbelastung modellieren. Das Pollenmodul wurde vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und von MeteoSchweiz entwickelt. Die Modellierung von Pollen mit ICON umfasst eine ganze Prozesskette: Ausgehend von der Verbreitung der Pflanzen berechnet das Modell mit Hilfe des Wetters der vergangenen Monate den Blühbeginnzeitpunkt für jeden Gitterpunkt mit einem Temperatursummenmodell. Danach folgt die Berechnung der Emission der Pollen, die stark vom aktuellen Wetter abhängt: Hohe Temperaturen, trockene Verhältnisse und ein wenig Wind begünstigen generell die Pollenfreisetzung. Alle freigesetzten Pollen werden dann vom Wind wegtransportiert und fallen irgendwo wieder auf den Boden oder werden vom Regen ausgewaschen.
Seit 2023 besteht das offizielle Pollenmessnetz der MeteoSchweiz aus automatischen Messgeräten, die die Pollen in Echtzeit messen können. Damit wurde es möglich, die ICON Pollenvorhersage in regelmässigen Abständen mit den Echtzeit-Daten zu korrigieren und damit zu verbessern.
Qualität der Pollenprognosen mit ICON
Pollenprognosen können nur so gut sein, wie das Wetter modelliert wird. Auch moderne Wettermodelle wie ICON prognostizieren zum Beispiel den Niederschlag nicht immer absolut korrekt. Der Niederschlag ist aber für die Pollenbelastung sehr wichtig. Hier kommt die Expertise der Pollenprognostiker zum Zuge. Ihre Einschätzung der aktuellen Blühbereitschaft der Pflanzen und des Wettermodells fliesst in die publizierte Textprognose ein, womit gewisse Abweichungen von der modellbasierten Kartendarstellung möglich sind.