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Jahresverlauf der Tropopausenhöhe

Die Tropopause begrenzt die Wetterschicht (Troposphäre) von der darüber liegenden Stratosphäre. Ihre Höhe kann aus dem Temperaturprofil bestimmt werden, das in Payerne mit Wetterballons gemessen wird. Die Tropopausenhöhe hat über der Schweiz einen Jahresgang mit einem Maximum im Spätsommer und deutlich niedrigeren Werten im Winter und Frühling. Als Folge des menschgemachten Klimawandels ist über die letzten Jahrzehnte ein Anstieg der Tropopausenhöhe über der Schweiz zu beobachten.

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Die unterste Schicht der Erdatmosphäre ist die vom Wetter geprägte Troposphäre. Sie ist je nach Wetterlage und der damit verbundenen Temperaturentwicklung mit der Höhe stabil, neutral oder instabil geschichtet und enthält grosse Mengen Wasser und Wasserdampf. Im Mittel nimmt die Temperatur innerhalb der Troposphäre mit zunehmender Höhe ab. Über der Troposphäre liegt die äusserst trockene Stratosphäre. Sie ist durch einen hohen Anteil an Ozon gekennzeichnet. Ozon absorbiert die UV-Strahlung der Sonne und heizt damit die Stratosphäre auf. Als Folge davon nimmt die Temperatur in der Stratosphäre mit der Höhe zu und ist oberhalb der Ozonschicht in etwa 50 km Höhe (an der Stratopause) am höchsten. Deshalb ist die Stratosphäre im Unterschied zur Troposphäre sehr stabil geschichtet.

Die Grenzfläche zwischen beiden Schichten wird als Tropopause bezeichnet. Die Tropopause ist immer durch eine deutliche Änderung des Temperaturprofils gekennzeichnet und entspricht der tiefsten Temperatur zwischen diesen beiden Schichten. Ihre Höhe ist stark von der geografischen Lage, der Jahreszeit und der vorherrschenden Wettersituation abhängig. Fliessen polare Luftmassen in der oberen Troposphäre über der Schweiz, führt dies zu einer Absenkung der Tropopause. Warme Luft aus den Subtropen führt hingegen zu einer höheren Tropopause.

Die Tropopausenhöhe spielt für den Flugverkehr eine wichtige Rolle. Zudem finden an der Tropopause Austauschprozesse zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre statt, die sich auf den Strahlungshaushalt der Erde auswirken.

Bestimmung der Tropopausenhöhe

Gemäss der Definition der Weltorganisation für Meteorologie WMO entspricht die Tropopausenhöhe dem tiefsten Niveau in der Atmosphäre, auf welchem sich die Luft mit höchstens 0,2 °C pro 100 m Höhe abkühlt. Zusätzlich gilt die Bedingung, dass in einer 2 km dicken Schicht über diesem Niveau die Abkühlungsrate von 0,2 °C pro 100 m Höhe nicht überschritten werden darf.

Wie die Nullgradgrenze kann auch die Tropopausenhöhe aus dem Temperaturprofil von Wetterballons bestimmt werden. In der Schweiz werden Ballonsondierungen von MeteoSchweiz am Regionalzentrum in Payerne durchgeführt. Zweimal täglich (11:00 und 23:00 Uhr UTC) werden Wetterballons gestartet. Für die Tagesdaten werden die Werte der Tropopausenhöhe aus beiden Sondierungen jeweils gemittelt.

Jahresgang

Im Durchschnitt über die Periode 1991-2020 befindet sich die Höhe der Tropopause über dem Messstandort Payerne auf 11’210 m ü. M. Das Maximum von etwas mehr als 12'000 m im Jahresgang der Tropopausenhöhe tritt im August auf. Im Sommer sind auch Höhen über 15 km möglich, 10 km werden dafür nur vereinzelt unterschritten.

Im Winter und Frühling liegt die Tropopause deutlich tiefer. Im Durchschnitt bewegt sie sich in der kälteren Jahreshälfte zwischen 10'500 m und 11'000 m ü. M. Die Tropopause kann sich in diesem Zeitraum jedoch auch über mehrere Tage deutlich unter 10 km Höhe absenken.

Langjährige Entwicklung der Tropopausenhöhe

Ähnlich wie die Temperatur steigt auch die Höhe der Tropopause über der Schweiz infolge des Klimawandels stark an. Zwischen 1960 und 2020 ist die Tropopause im Jahresmittel etwa um 380 m geklettert. Der Trend ist unterschiedlich je nach Jahreszeit. Der stärkste Anstieg in diesem Zeitraum ist im Frühling (rund 480 m) und Sommer (rund 430 m) festzustellen. Etwas weniger stark ist der Anstieg im Winter. Für den Herbst ist kein signifikanter Trend feststellbar.

Der Klimareport liefert eine ausführliche Beschreibung des Verlaufs der Tropopausenhöhe im vergangenen Jahr und zeigt, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat.