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Extremwertanalysen
Extremwertanalysen für Stationen in den vom Niederschlagsereignis vom 10.‒15. Februar 1990 betroffenen Regionen.
Extremwertanalysen für Stationen in den vom Niederschlagsereignis vom 10.‒15. Februar 1990 betroffenen Regionen.
Die zwischen 10. und 15. Februar 1990 in der Schweiz gemessenen Niederschlagsmengen waren nicht nur aussergewöhnlich hoch im Jura, in den Waadtländer Alpen und auf der östlichen Alpennordseite, sondern auch weiter in der Alpenkette sowie im Mittelland. An vielen Stationen in diesen Regionen entsprachen die höchsten zwischen 10. und 15. Februar gemessenen 5-Tages-Niederschlagsmengen Wiederkehrwerten mit Wiederkehrperioden von 10 bis zu über 100 Jahren.
Die höchsten 5-Tages-Niederschlagsmengen wurden am Fuss des Alpsteins (Sevelen: 212,5 mm), im Jura (Les Brenets: 163,8 mm) und im Wallis (Les Marécottes: 311,5 mm; Hémérence: 164,9 mm; Sierre: 163 mm) gemessen. Diese Mengen entsprechen Wiederkehrperioden von über 100 Jahren.
5-Tages-Niederschlagssummen mit Wiederkehrperioden von 50 bis 100 Jahren wurden im Jura (L’Auberson: 192 mm; Baulmes: 187,3 mm; L’Abergement: 182,7 mm; Le Locle: 165,1 mm; Valeyres-sous-Rances: 139 mm) sowie im Berner Oberland (Gsteig, Gstaad: 285,7 mm; Boltigen: 216 mm) gemessen.
Die höchste 5-Tages-Niederschlagssumme wurde zwischen dem 10. Februar 1990, 05:40 UTC und dem 16. Februar 1990, 05:40 UTC gemessen. Die Wiederkehrperioden basieren auf den Schätzungen der verallgemeinerten Extremwertverteilung aus den 5-Tages-Niederschlags-Jahresmaxima der Periode 1961‒2010. Der Durchmesser der Kreise ist proportional zum Wert der Wiederkehrperiode. Die Füllung der Kreise zeigt die Zuverlässigkeit der Statistik an: gut (gefüllter Kreis), fragwürdig (Kreis mit Kreuz) und schlecht (leerer Kreis).
An den meisten Stationen im Jura waren die höchsten zwischen 10. und 15. Februar 1990 gemessenen 4-, 3- und 2-Tages-Niederschlagsmengen ebenfalls aussergewöhnlich (Wiederkehrperioden von 10 bis 100 Jahren), wenn auch leicht geringer als die 5-Tages-Niederschlagssummen. Die höchsten in dieser Region gemessenen 1-Tages-Niederschlagsmengen waren jedoch weniger aussergewöhnlich, denn diese entsprechen Wiederkehrperioden von „nur“ 10 bis 20 Jahren. La Cure ist die einzige Station im Jura, an der aussergewöhnlich hohe 1-Tages-Niederschlagsmengen gemessen wurden (entsprechend einer Wiederkehrperiode von mehr als 100 Jahren).
Eine ähnliche Beobachtung wurde an den Stationen im Rheintal am Fuss des Alpsteins gemacht. Während die 1- und 2-Tages-Niederschlagsmengen nicht aussergewöhnlich hoch waren (nur an einer Station wurden 2-Tages-Niederschlagsmengen mit einer Wiederkehrperiode von 20 bis 50 Jahren gemessen), wurden in dieser Region sehr hohe 3- und 4-Tages-Niederschlagssummen gemessen, die Wiederkehrwerten mit Wiederkehrperioden von 50 bis über 100 Jahren entsprechen.
An den Stationen in den Waadtländer Alpen und auf der restlichen östlichen Alpennordseite ist es schwieriger, ein Muster zu unterscheiden. An den Stationen in diesen Gebieten wurden 1- bis 4-Tages-Niederschlagsmengen mit Wiederkehrperioden von 10 bis 50 Jahren (Waadtländer Alpen) und von 10 bis über 100 Jahren (östliche Alpennordseite) gemessen. Die höchsten Wiederkehrperioden wurden an der Station Säntis gemessen: zwischen 10. und 15. Februar wurde an dieser Station beispielsweise eine 1-Tages-Niederschlagssumme gemessen, die einem 50- bis 100-jährlichen Ereignis entspricht, und eine 4-Tages-Niederschlagssumme, die einem 100-jährlichen oder einem längeren Ereignis entsprechen.
Schliesslich wurden in der restlichen Schweiz an Stationen im Mittelland und in anderen Gebieten auf der Alpennordseite und in den Alpen 1- bis 4-Tages-Niederschlagssummen gemessen, die Wiederkehrperioden von 10 bis über 100 Jahren entsprechen.
Abschliessend kann gesagt werden, dass mit Ausnahme der Stationen La Cure (Jura) und Boltigen (Berner Oberland), an denen aussergewöhnlich hohe 1-Tages-Niederschlagssummen gemessen wurden, die höchsten zwischen 10. und 15. Februar innerhalb eines Tages gemessenen Niederschlagssummen allgemein weniger aussergewöhnlich waren als die Ansammlung von Niederschlägen über mehrere Tage. Dies war insbesondere der Fall an den Stationen im Jura und am Fuss des Alpsteins, an denen im Rahmen der 5-Tages-Niederschlagsmengen die höchsten Wiederkehrperioden gemessen wurden.
In diesem Abschnitt wird die Extremwertanalyse der im Abschnitt Hyetogramme aufgeführten Stationen erörtert. Die statistischen Daten wurden auf Basis der Periode von 1961 bis 2010 erhoben. Die Diagramme der Wiederkehrwerte der 5-Tages- und 3-Tages-Niederschlags-Maxima sind aufgeführt, wenn die statistischen Daten zuverlässig sind. Wenn die statistischen Daten nicht zuverlässig sind oder die Dauer der Aufzeichnungen zu kurz ist, werden stattdessen Tabellen der zehn höchsten Niederschlags-Maxima ab Beginn der Messungen bis 2014 aufgeführt. Zudem sind PDF-Dateien der Extremwertanalysen verfügbar, wenn die Zuverlässigkeit der Ergebnisse gut oder zweifelhaft ist.