Inhaltsbereich

Niederschlag und Temperatur

Karten und Beschreibung der Tagesniederschläge, der Tagesmitteltemperaturen sowie der Niederschlagssumme über mehrere Tage während des Ereignisses. Die täglichen Daten stehen als NetCDF-Dateien zum Herunterladen zur Verfügung.

Fussbereich

Täglicher Niederschlag und mittlere tägliche Temperatur

Zwischen 10. und 12. Februar 1990 wurden im Jura, in den Waadtländer Alpen und auf der östlichen Alpennordseite Niederschlagsmengen von 25 bis 70 mm gemessen. Aufgrund einer vorüberziehenden Kaltfront sank die Schneefallgrenze am 11. Februar auf ungefähr 700 m und am 11. und 12. Februar gingen die Niederschläge in dieser Region deshalb in Form von Schnee nieder. In den tiefer liegenden Gebieten, beispielsweise am Jurafuss oder am Fuss des Alpsteins, regnete es.

Im Laufe des Tages am 13. Februar erhöhte sich die Intensität der Niederschläge erheblich mit einer täglichen Summe von 35 bis 110 mm in den oben erwähnten Regionen. Durch den Eintritt warmer und feuchter Luft aus westlicher Richtung im Laufe der Nacht vom 13. auf den 14. Februar erhöhten sich die Temperaturen (siehe Abbildung unten) und die Schneefallgrenze stieg auf eine Höhe von ungefähr 1700 m. Anstatt Schnee- erfolgten intensive Regenfälle im Jura sowie in den tiefer gelegenen Gebieten der Waadtländer Alpen und auf der östlichen Alpennordseite.

Am 14. Februar wurden im Jura und auf der Alpennordseite tägliche Niederschlagssummen von 50 bis 174 mm gemessen, wovon der grösste Teil in der Form von Regen niederging. Die höchste tägliche Niederschlagsmenge wurde an der Station Col des Mosses (1412 m) in den Waadtländer Alpen gemessen (174 mm innerhalb eines Tages), während im Jura an der Station La Cure (1185 m) eine Menge von 131,3 mm und an der Station La Dôle (1669 m) von 111,8 mm gemessen wurde. Auf der östlichen Alpennordseite wurde an der Station Wildhaus (1000 m) eine Regenmenge von 99,6 mm und an der Station Starkenbach (890 m) von 97,9 mm gemessen, während an der Station Säntis (2502 m) eine Niederschlagsmenge von 160 mm und am 14. Februar eine Schneehöhe von 43 cm gemessen wurde.

Das Niederschlagsereignis dauerte bis am Nachmittag des 15. Februars an, als die Temperaturen wieder sanken. An diesem Tag wurden in den oben erwähnten Regionen Niederschlagsmengen von 10 bis 69 mm gemessen, wovon der grösste Teil in der Form von Regen niederging.

6-Tages-Niederschlagssummen vom 10.-15. Februar 1990

Insgesamt wurden an den Stationen im Jura, in den Waadtländer Alpen und auf der östlichen Alpennordseite zwischen 10. und 15 Februar Niederschlagsmengen gemessen, die zwei- bis fast dreimal höher sind als die Durchschnittswerte des Monats Februar (Norm 1981-2010).

6-Tages-Niederschlagssummen vom 10.-15. Februar 1990 und mittlere Niederschläge für Februar (Norm 1981-2010) an Stationen im Jura und am westlichen und östlichen Alpennordhang (beide in mm). Quelle: MeteoSchweiz

Station

Klimaregion

6-Tages-Niederschlagssumme

Norm 1981-2010

Col des Mosses

Westlicher Alpennordhang

384.9

133.9

Säntis

Östlicher Alpennordhang

384

222

Braunwald

Östlicher Alpennordhang

334.7

169.7

La Cure

Jura

329.5

147.4

La Dôle

Jura

287.3

149

Magglingen

Jura

236

108.3

Ebnat-Kappel

Östlicher Alpennordhang

229.9

120

Starkenbach

Östlicher Alpennordhang

220.7

117.8

Aber diese Regionen sind nicht die einzigen in der Schweiz, in denen während dieses Ereignisses intensive Niederschläge erfolgt sind. An einigen Stationen auf der zentralen Alpennordseite oder weiter in der Alpenkette (Wallis und Graubünden) wurden zwischen 10. und 15. Februar ebenfalls hohe Niederschlagsmengen gemessen, die fast dreimal so hoch sind wie die durchschnittlichen Niederschlagsmengen im Februar (Norm 1981-2010).

6-Tages-Niederschlagssummen vom 10.-15. Februar 1990 und mittlere Niederschläge für Februar (Norm 1981-2010) an Stationen in den Alpen (beide in mm).

Station

Klimaregion

6-Tages-Niederschlagssummen

Norm 1981-2010

Les Marécottes

Wallis

343

121.8

Gütsch ob Andermatt

Zentraler Alpennordhang

279.7

118.2

Weissfluhjoch

Nord- und Mittelbünden

231.8

89.7

Temperaturanstieg nach Schneefällen

Obwohl während dieses Ereignisses nicht nur im Jura, sondern auch in den Alpen hohe Niederschlagsmengen gemessen wurden, waren die Auswirkungen des Ereignisses im Innern des Alpenraums weniger stark als im Jura und auf der Alpennordseite. In den letztgenannten Regionen war am 14. und 15. Februar der bestimmende Faktor der Eintritt warmer und feuchter Luft aus westlicher Richtung, der nicht nur intensive Regenfälle bis auf ungefähr 1700 m zur Folge hatte, sondern auch dazu beitrug, dass der Schnee, der sich dort in den vorangegangenen Tagen angesammelt hatte, zu schmelzen begann. Die Folge davon war ein erhöhter Abfluss der Fliessgewässer in diesen Regionen oder weiter flussabwärts. Die warme Luft erreichte den oberen Alpenraum, wo geringere Temperaturen herrschen, ungefähr 24 Stunden später, wodurch die Niederschläge in den meisten Gebieten während des Ereignisses in Form von Schnee niedergingen und sich somit ansammelten, anstatt in flüssiger Form in die Fliessgewässer zu gelangen, wodurch die Auswirkungen in diesen Gebieten begrenzt waren.

Downloads

RhiresD entspricht dem Tagesniederschlag am Tag D akkumuliert über 24 Stunden zwischen 06:00 UTC am Tag D und 06:00 UTC am Tag D+1. Für weitere Informationen über diesen Datensatz siehe Dokumentation zu RhiresD.

TabsD entspricht den mittleren Tagestemperaturen gemessen 2m über dem Boden und repräsentiert den Durchschnitt von Mitternacht bis Mitternacht UTC. Für weitere Informationen über diesen Datensatz siehe Dokumentation zu TabsD.

Dokumentation