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Hyetogramme

Hyetogramme für Stationen in den vom Niederschlagsereignis vom 19.-23. August 2005 betroffenen Regionen und Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen.

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An den zehn Stationen, an denen stündliche Niederschläge gemessen werden, wurden zwischen 19. und 23. August 2005 die höchsten kumulierten Niederschlagsmengen gemessen. Diese Stationen sind über die ganze Schweiz verteilt, d. h. am Alpennordhang sowie im nördlichen und zentralen Graubünden. An den meisten dieser Stationen sind Niederschläge in Zusammenhang mit Gewittern in den Hyetogrammen vom 19. August am Nachmittag oder am Abend ersichtlich, wobei jeweils ein kurz andauernder Höchststand mit mehr oder weniger intensiven Niederschlägen erfolgte. Das beeindruckendste Beispiel erfolgte an der Station Plaffeien (Sense Oberland), an der innerhalb von drei Stunden eine Niederschlagsmenge von 22,3 mm gemessen wurde, wovon die höchste Menge (20,8 mm) innerhalb einer Stunde fiel.

Zwischen 20. und 23. August erfolgten die Niederschläge kontinuierlicher und erreichten zeitweise hohe stündliche Intensitäten. Beispielsweise wurde an der Station Säntis (östlicher Alpennordhang) ein Maximum von 18,6 mm/h und an der Station Engelberg (zentraler Alpennordhang) von 15,3 mm/h gemessen. Die höchsten kumulierten 5-Tages-Niederschlagssummen wurden an den Stationen Napf (Emmental, 235,8 mm) und Säntis (231,4 mm) gemessen.

Die Hyetogramme zeigen stündliche Niederschläge beginnend 2 Tage vor dem Ereignis (17. August 2005) und endend 2 Tage nach dem Ereignis (25. August 2005). Der stündliche Niederschlag [mm] wird durch blaue Säulen repräsentiert und das Datum wird auf der Zeitachse angegeben, wobei jeder Tag um 00 UTC beginnt. Der über die Dauer des Ereignisses (5 Tage) kumulierte Niederschlag ist in der oberen linken Ecke der Grafiken angegeben und zeigt den Niederschlag, der zwischen dem 19. August 2005, 05:40 UTC und dem 24. August 2005, 05:40 UTC gemessen wurde.

Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen

Die Diagramme in den Infoboxen unten zeigen das Ereignis vom 19. bis 23. August 2005 im Vergleich zu anderen Ereignissen an den Stationen Engelberg, Napf, Plaffeien und Säntis. Da die Niederschlagsmengen am 21. und 22. August besonders hoch waren, wurde die 48-Stunden-Niederschlagsmenge für den Vergleich ausgewählt. An allen vier Stationen ist die kumulierte Niederschlagsmenge zwischen 20. und 22. August die höchste 48-Stunden-Niederschlagssumme, die je im Sommer zwischen 1981 und 2014 gemessen wurde, mit 215,2 mm innerhalb von 48 Stunden an der Station Säntis, 192,9 mm an der Station Napf, 190,8 mm an der Station Engelberg und 144 mm an der Station Plaffeien.

Obwohl die an den Stationen Napf und Plaffeien erfolgte Niederschlagsmenge während dieses Ereignisses ebenfalls der höchsten seit 1978 bzw. 1989 gemessenen 2-Tages-Niederschlagsmenge aller Jahreszeiten entspricht, wurde seit Messbeginn im Jahr 1864 einmal eine höhere Summe an der Station Engelberg gemessen (226,5 mm am 30.-31. Juli 1874).

An der Station Säntis entsprach die während des Ereignisses gemessene 2-Tages-Niederschlagsmenge zu dem Zeitpunkt der höchsten im Sommer gemessenen 2-Tages-Niederschlagsmenge seit 1882, aber in anderen Jahreszeiten wurden höhere Niederschlagsmengen gemessen (z. B. 290 mm am 2.–3. November 1921). An dieser Station wurde in jüngerer Zeit (31. Mai bis 1. Juni 2013) mit einer Niederschlagsmenge von 259,7 mm innerhalb von zwei Tagen ein neuer Sommerrekord gemessen. Diese Rekordmenge ist jedoch nicht in den unten stehenden Hyetogrammen mit den Sommerniederschlägen (JJA) aufgeführt, weil die Hälfte der Niederschläge im Frühling erfolgen (MAM).

Engelberg

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 48-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Engelberg (Zentraler Alpennordhang) im Sommer (JJA) zwischen 1982 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 48-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 48-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 48-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Napf

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 48-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Napf (Emmental) im Sommer (JJA) zwischen 1981 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 48-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 48-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 48-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Plaffeien

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 48-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Plaffeien (Sense Oberland) im Sommer (JJA) zwischen 1989 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 48-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 48-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 48-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Säntis

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 48-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Säntis (Östlicher Alpennordhang) im Sommer (JJA) zwischen 1981 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 48-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 48-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 48-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Methodenbeschreibung

Die Summe der stündlichen Niederschläge, die sich innerhalb eines 48-Stunden-Intervalls angesammelt haben, werden zur Bestimmung der höchsten 48-Stunden-Niederschlagssummen an den entsprechenden Stationen verwendet. Ebenfalls werden sie zur Einstufung des Ereignisses vom August 2005 im Vergleich zu anderen Niederschlagssummen derselben Dauer für dieselbe Jahreszeit (JJA) verwendet. Eine hohe 48-Stunden-Niederschlagssumme wird nicht immer durch ein lang andauerndes Niederschlagsereignis verursacht, sondern kann auch das Ergebnis von zwei aufeinanderfolgenden Niederschlagsereignissen sein, zwischen denen eine gewisse Anzahl Stunden liegt. Bitte beachten Sie, dass die Startzeit des Intervalls, während der die kumulierte Niederschlagsmenge am höchsten ist, von einer Station zu anderen unterschiedlich sein kann.

Die stündlichen Niederschlagsmengen in den oben stehenden Hyetogramme wurden an automatischen Stationen gemessen. Diese Stationen befinden sich jedoch nicht immer an den Stellen, an denen die höchsten Niederschlagsmengen erfolgen, und die Tagessummen sind zeitweise niedriger als jene, die an anderen Stationen im betroffenen Gebiet, die nur tägliche Niederschlagsmengen messen, gemessen wurden.

Niederschlagssumme [mm] über 1, 2 und 5 Tag(e) an Stationen in den betroffene Regionen, die stündliche Niederschläge (Säntis, SAE) und tägliche Niederschläge (Weesen (WEE), Gersau (GES) und Stöckalp (STP)) bereitstellen. Die Summen werden jeweils von 05:40 UTC des angegeben Tages bis 05:40 UTC des Folgetages gebildet. Quelle: MeteoSchweiz

Datum SAE WEE GES STP
19.08.2005 13.1 9.7 34.1 13.5
20.08.2005 0.3 1 23.7 15.1
21.08.2005 21.2 28.4 89.3 96
22.08.2005 186.7 241.8 149.2 125.5
23.08.2005 10.1 7 1.3 0
2-Tagessumme (21-22.08.2005) 207.9 270.2 238.5 221.5
5-Tagessumme (19-23.08.2005) 231.4 287.9 297.6 250.1

An den drei Stationen, an denen tägliche Niederschlagsmengen gemessen werden (Weesen, Stöckalp und Gersau), entspricht die zwischen 20. und 22. August gemessene Niederschlagsmenge ebenfalls der höchsten seit 1888, 1984 bzw. 1998 gemessenen 2-Tages-Niederschlagsmenge aller Jahreszeiten.

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