Inhaltsbereich

Hyetogramme

Hyetogramme für Stationen in den von den Niederschlagsereignissen vom 24.-28. Juli 2014 betroffenen Regionen und Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen.

Fussbereich

Stündliche Niederschläge

Nur vier Stationen, an denen stündliche Niederschläge gemessen werden, befinden sich in den Regionen Emmental und Entlebuch (siehe Abbildung unten). Leider befindet sich keine davon in den erhöhten Gebieten dieser Regionen. Trotzdem haben wir festgestellt, dass an den meisten dieser Stationen zwischen 24. und 28. Juli 2014 zwei bis drei Niederschlagsereignisse (am 24., 26. und 28. Juli) gemessen wurden (je nach Station mit unterschiedlichen Intensitäten).

An allen vier Stationen war das dritte Niederschlagsereignis am 28. Juli das intensivste und es wurden höhere Niederschlagsmengen gemessen als während der ersten beiden Ereignisse am 24. und 26. Juli. An der Station Schüpfheim (Entlebuch) wurde ein Spitzenwert mit einer maximalen Niederschlagsmenge von 34,9 mm innerhalb einer Stunde und an der Station Napf (Emmental) von 29,1 mm gemessen. Während dieses Niederschlagsereignisses dauerten die Niederschläge ebenfalls länger als im Rahmen der zwei vorangehenden Ereignissen (z. B. bis zu 24 Stunden an der Station Napf).

Während der Niederschlagsereignisse vom 24. bis 26. Juli wurden jedoch geringere Niederschlagsmengen gemessen, da sich diese Stationen nicht in dem Gebiet befinden, in dem die stärksten Niederschläge erfolgten (d. h. im oberen Emmental und im oberen Entlebuch, siehe Abschnitt Niederschlag und Temperatur). Nur an der Station Schüpfheim wurde am 26. Juli mit 13,7 mm innerhalb einer Stunde ein Niederschlagsspitzenwert gemessen.

Der stündliche Niederschlag [mm] wird in den Hyetogrammen durch blaue Säulen repräsentiert und das Datum wird auf der Zeitachse angegeben, wobei jeder Tag um 00 UTC beginnt. Der über die Dauer des Ereignisses (5 Tage) kumulierte Niederschlag ist in der oberen linken Ecke der Grafiken angegeben und zeigt den Niederschlag, der zwischen dem 24. Juli 2014, 05:40 UTC und dem 29. Juli 2014, 05:40 UTC gemessen wurde.

10-Minuten-Niederschlag

An den oben genannten vier Stationen wird ebenfalls die kumulierte Niederschlagsmenge während einer Dauer von 10 Minuten gemessen. Die Hyetogramme unten zeigen die 10-Minuten-Niederschlagsmengen, die während des intensivsten Ereignisses am 28. Juli 2014 gemessen wurden.

An der Station Schüpfheim traten die Regenfälle am Nachmittag sehr plötzlich und mit äusserst hoher Intensität auf. Zunächst regnete es kaum, dann ging innerhalb von 10 Minuten eine Niederschlagsmenge von 13,8 mm nieder. Innerhalb von 30 Minuten (14:50 bis 15:20 Uhr) ging eine Niederschlagsmenge von 31,8 mm nieder, d. h. mehr als die Hälfte der gesamten an diesem Tag gemessenen Niederschlagsmenge (58,6 mm).

An der Station Napf wiesen die Niederschläge ein ähnliches Muster wie an der Station Schüpfheim auf, aber sie erfolgten nicht so plötzlich und die Intensität war leicht geringer. Innerhalb von 40 Minuten (14:30 bis 15:10 Uhr) wurde eine Niederschlagsmenge von 30 mm mit einer maximalen Intensität von 11,9 mm/10 min. gemessen. Dies entspricht etwas weniger als der Hälfte der Niederschlagsmenge, die am 28. Juli an dieser Station gemessen wurde (71,4 mm).

An den Stationen Entlebuch und Langnau im Emmental wurde am Nachmittag des 28. Juli ebenfalls ein Niederschlagsspitzenwert gemessen, aber die Intensität war geringer als an den oben erwähnten Stationen. Die höchsten Intensitäten erreichten mit 5,9 mm/10 min. die Station Entlebuch und mit 4,5 mm/10 min. die Station Langnau im Emmental.

Die Unterschiede zwischen den Niederschlagsmengen der verschiedenen, sehr nahe beieinander liegenden Stationen (z. B. Schüpfheim und Entlebuch) sind auf die äusserst lokale Begrenzung der Gewitter zurückzuführen, die zu diesen intensiven Niederschlagsereignissen geführt haben.

Tägliche Niederschläge

Obwohl das Niederschlagsereignis vom 28. bis 29. Juli 2014 an den oben erwähnten Stationen sehr gut erfasst werden konnte, wurden an diesen Stationen am 24. und 26. Juli keine hohen Niederschlagsmengen gemessen (mit Ausnahme der Station Schüpfheim). Ebenfalls an Stationen im betroffenen Gebiet, an denen tägliche Niederschläge gemessen werden, wurden am 24., 26. und 28. Juli teilweise höhere Tages-Niederschlagsmengen gemessen. Beim Betrachten dieser Tabelle ist ebenfalls die Kurzfristigkeit dieser Ereignisse ersichtlich, da am 25. und 27. Juli zwischen den Niederschlagsereignissen an den Stationen keine hohen Niederschlagsmengen gemessen wurden.

Täglicher Niederschlag [mm] an Stationen in oder in der Nähe der Regionen Emmental und Entlebuch für den 24.-28. Juli 2014. Die Summe wird jeweils von 05:40 UTC des angegeben Tages bis 05:40 UTC des Folgetages gebildet. Quelle: MeteoSchweiz

Station 24 Juli 25 Juli 26 Juli 27 Juli 28 Juli

Entlebuch

5.1

3.7

12.1

0

39.6

Eriswil

0

0.1

6.1

0

53.2

Escholzmatt

1.3

2

29.8

0

40.2

Flühli

4.7

3.6

22.7

0.2

42.4

Grosshöchstetten

0

1

21.2

0.5

64

Kurzeneialp

0

5.6

7.1

0

64.7

Langnau im Emmental

0

0.9

16.1

0

58.6

Luthern

0

0

9.6

0

78

Marbach (LU)

1.7

1

37.7

0.1

46

Napf

0.1

2.7

19

0

71.4

Schüpfheim

2.2

3.4

35.3

0

58.6

Schwarzenegg

30.5

8.4

24

0

48.5

Während des ersten Niederschlagsereignisses am 24. Juli wurden nur an der Station Schwarzenegg in der Region Thun relativ hohe Niederschlagsmengen gemessen (30,5 mm). An den anderen Stationen wurden an diesem Tag fast keine Niederschläge gemessen, da sich die meisten Niederschläge in der Region Emmental/Entlebuch über dem oberen Emmental ereigneten, wo sich keine Messstationen befinden.

Am 26. Juli während des zweiten Niederschlagsereignisses wurden relativ hohe tägliche Niederschlagssummen im Entlebuch an den Stationen Marbach (37,7 mm), Schüpfheim (35,3 mm) und Escholzmatt (29,8 mm) gemessen.

Schliesslich wurden während des dritten Niederschlagsereignisses am 28. Juli die höchsten Niederschlagsmengen aller drei Ereignisse in der betroffenen Region gemessen. Beispielsweise wurde an der Station Luthern eine Niederschlagsmenge von 78 mm, an der Station Napf von 71,4 mm, an der Station Kurzeneialp von 64,7 mm und an der Station Grosshöchstetten von 64 mm gemessen.

Während dieser fünf Tage wurde die höchste 5-Tages-Niederschlagsmenge an den Stationen Schwarzenegg (111,4 mm), Schüpfheim (99,5 mm) und Napf (93,2 mm) gemessen.

Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen

Das Diagramm in der Infobox unten zeigt einen Vergleich der maximalen gemessenen 30-Minuten-Niederschlagsmengen zwischen 24. und 29. Juli mit anderen Niederschlagsereignissen an der Station Napf. Aufgrund zu kurzer Zeitreihen erfolgt kein Vergleich der Stationen Entlebuch, Langnau im Emmental und Schüpfheim.

An der Station Napf entspricht die maximale während dieses Ereignisses gemessene 30-Minuten-Niederschlagsmenge (26,3 mm am 28. Juli) nicht der höchsten Niederschlagsmenge, die je im Sommer zwischen 1981 und 2014 gemessen wurde, da sich diese in der Skala nur auf Stufe 7 befindet. Bei anderen Ereignissen wurden höhere Niederschlagssummen gemessen, beispielsweise in den Monaten Juli 2006 (41,4 mm) und 2012 (37,4 mm). Die maximale 10-Minuten-Niederschlagsmenge (hier nicht aufgeführt) war mit einer Einstufung auf Platz 24 (11,9 mm/10 min.) noch weniger aussergewöhnlich.

Napf

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 30-Minuten-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Napf (Emmental) im Sommer (JJA) zwischen 1981 und 2014 gemessen wurden. Der 10-Minuten Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem30-Minuten-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 30-Minuten-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 30-Minuten-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Methodenbeschreibung

Die Summe der 10-minütigen Niederschläge, die sich innerhalb eines 30-Minuten-Intervalls angesammelt haben, werden zur Bestimmung der höchsten 30-Minuten-Niederschlagssummen an den entsprechenden Stationen verwendet. Ebenfalls werden sie zur Einstufung des Ereignisses vom 24.-29. Juli 2014 im Vergleich zu anderen Niederschlagssummen derselben Dauer für dieselbe Jahreszeit (JJA) verwendet.

Downloads