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Wetterlage
Zwischen 24. und 28. Juli 2014 ereigneten sich mehrere Gewitter in verschiedenen Regionen der Schweiz, die in Verbindung mit zwei verschiedenen meteorologischen Phänomenen standen.
Zwischen 24. und 28. Juli 2014 ereigneten sich mehrere Gewitter in verschiedenen Regionen der Schweiz, die in Verbindung mit zwei verschiedenen meteorologischen Phänomenen standen.
Die Gewitter vom 24. und 27. Juli erfolgten aufgrund einer schwachen Druckverteilung über dem Westen Europas. In einer solchen Situation ist der Druck relativ gleichmässig (ungefähr 1013 hPa) und das Druckgefälle deshalb gering. Dies hat leichte und unbeständige Winde in Bodennähe zur Folge. Dadurch können sich aufgrund der Erwärmung der Erdoberfläche durch die Sonne in Bodennähe warme Luftblasen bilden. Diese warme Luft, die leichter als die Umgebungsluft ist, steigt auf, wodurch Konvektion entsteht und sich Konvektionswolken bilden können. Diese entwickeln sich, werden grösser und können wiederum Gewitter verursachen.
In einer solchen Situation können Gewitterwolken über jeder Region auftreten, je nach Erwärmung der Erdoberfläche durch die Sonne, das Gewitter betrifft dann aber üblicherweise nur ein kleines Gebiet. Gewitter treten üblicherweise in Regionen mit unebener Topografie auf wie beispielsweise im Jura, in den Voralpen oder den Alpen. In der betroffenen Region traten Gewitter insbesondere über dem oberen Emmental und dem oberen Entlebuch auf, wo die Topografie die Bildung warmer Luftblasen ermöglichte, was zur Bildung grosser Konvektionswolken führte.
Die Gewitter vom 28. Juli wurden aber auch noch durch ein anderes meteorologisches Phänomen verursacht, und zwar durch eine Kaltfront. Am 28. Juli bildete sich ein kleines Tiefdruckgebiet über dem Norden Frankreichs, begleitet von einer Kaltfront, die an diesem Tag über die Schweiz zog. Die Konfrontation verschiedener Luftmassen entlang der Front führte dazu, dass die Luft aufstieg und sich Gewitterwolken bildeten, die schliesslich ein Gewitter verursachten. Die Niederschlagsmengen in Zusammenhang mit den Gewittern an diesem Tag waren höher und die Niederschläge erfolgten verteilt auf fast die ganze Schweiz. Im Vergleich dazu waren die Niederschläge am Vortag eher auf Gebiete mit unebener Topografie begrenzt gewesen.