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Das Monatsbulletin von MeteoSchweiz beschreibt den Zustand des Schweizer Klimas im aktuellen Monat, vergleicht diesen mit der momentan gültigen Referenzperiode 1991-2020 gemäss Vorgabe der Weltorganisation für Meteorologie WMO und ordnet ihn in den historischen Kontext seit Messbeginn 1864 ein.

Die tägliche Produktion des Bulletins startet ab dem fünftletzten Tag des Monats.

Dies ist das definitive Bulletin für den Oktober 2025.

Publikationsdatum: 10. November 2025

Monatsbilanz

Temperatur

Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020

Die landesweit gemittelte Monatstemperatur im Oktober 2025 betrug 6.4 °C. Dies entspricht einer Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 von -0.3 °C.

Die Temperatur im Oktober 2025 lag verbreitet im Bereich der Referenzperiode 1991-2020. An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen -1.4 °C und +0.7 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von -0.6 °C bis +0.1 °C aufwies.

Abbildung 1 zeigt die definitive Monatsmitteltemperatur und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Oktober 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatsmitteltemperaturen (links) und die Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatsmitteltemperaturen (links) und Abweichung zur Referenzperiode 1991-2020 in °C (rechts) für den Oktober 2025. Monatsmitteltemperaturen über 0 °C sind rot, Werte unter 0 °C sind blau eingefärbt (linke Grafik). Liegen die Monatsmitteltemperaturen über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche rot, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen blau dargestellt (rechte Grafik).

Die höchsten positiven Abweichungen zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichnete die Region Alpensüdseite. Beispiele für Messstandorte sind Locarno / Monti und Magadino / Cadenazzo (siehe Tabelle 1). Die grössten negativen Abweichungen stammten aus den Regionen Jura und Nord- und Mittelbünden (z.B. die Stationen Bullet / La Frétaz und Chaumont).

Tabelle 1 zeigt Monatsmittelwerte der Temperatur an ausgewählten Stationen.

Station Höhe [m ü.M.] Monatsmittel [°C] Referenz [°C] Abweichung [°C]
Basel / Binningen 316 11.0 11.1 -0.1
Bullet / La Frétaz 1205 6.2 7.2 -1.0
Chaumont 1136 6.5 7.5 -1.0
Bern / Zollikofen 553 9.4 9.5 -0.1
Zürich / Fluntern 556 9.7 10.0 -0.3
Genève / Cointrin 411 11.3 11.3 +0.0
Engelberg 1036 7.1 7.6 -0.5
Sion 482 10.8 10.7 +0.1
Davos 1594 4.2 5.1 -0.9
Samedan 1709 3.4 3.6 -0.2
Lugano 273 13.7 13.2 +0.5
Magadino / Cadenazzo 203 12.5 11.9 +0.6
Locarno / Monti 367 13.4 12.9 +0.5

Tabelle 1: Monatsmitteltemperatur für den Monat Oktober an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, das aktuelle Monatsmittel, der Referenzwert (1991-2020) und die Abweichung zur Referenzperiode angegeben.

Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Oktober, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel (lokale lineare Regression LOESS, schwarze Linie). Rote Balken zeigen Werte über dem geglätteten Mittel, blaue Balken entsprechen Werten unterhalb des geglätteten Mittels.
Verlauf der Monatsmitteltemperatur für den Oktober, dargestellt als Abweichungen vom 30-jährigen geglätteten Mittel.

Entwicklung seit Messbeginn 1864

Die landesweite Monatsmitteltemperatur im Oktober 2025 belegte den 45. Rang seit Messbeginn 1864. Der bisher wärmste Oktober stammt aus dem Jahr 2022. Der damalige Oktober erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 10.4 °C, bei einer Abweichung von +3.8 °C zur Referenzperiode 1991-2020.

Der globale Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Die Temperatur steigt seit der vorindustriellen Zeit in allen Jahreszeiten an. Auch im Oktober ist der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 signifikant. Die Monatsmitteltemperatur im Oktober ist in den letzten gut 140 Jahren um 3.5 °C (2.3 bis 4.7 °C) gestiegen.

Mit der Monatsdurchschnittstemperatur von 6.4 °C liegt der Oktober 2025 im jährlichen Schwankungsbereich des aktuellen Klimas. Die Monatstemperatur war damit für den aktuellen Klimazustand nicht aussergewöhnlich.

Niederschlag

An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 21 % und 224 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 40 % bis 140 % aufwies.

Die grössten Niederschlagsmengen im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 verzeichnete die Region Wallis. Beispiele für Messstandorte mit vergleichweise grossen Niederschlagssummen sind Montana und Sion (siehe Tabelle 2). Die geringsten Niederschlagsmengen stammten aus den Regionen Nord- und Mittelbünden, Alpensüdseite und Engadin (z.B. die Stationen Buffalora und Scuol).

Abbildung 3 zeigt die monatliche Niederschlagssumme und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Oktober 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen die Monatssummen des Niederschlags (links) und das Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Monatliche Niederschlagssumme in mm (links) und Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 in % (rechts) für den Oktober 2025. Liegen die Monatsniederschläge über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche bläulich, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen sind braun dargestellt (rechte Grafik).

Die Monatssumme des Niederschlags im Oktober 2025 erreichte an einer Messstation mit Daten seit über 140 Jahren den 5. Rang der nassesten Oktobermonate: Leukerbad 170.1 mm (Rekord: 250.8 mm, 1981).

Tabelle 2 zeigt die Monatsniederschlagssummen und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [mm] Referenz [mm] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 79.8 74 108
Bern / Zollikofen 553 115.7 86 135
Zürich / Fluntern 556 94.4 85 111
Genève / Cointrin 411 132.3 96 138
Engelberg 1036 98.1 110 89
Sion 482 96.5 43 224
Montana 1423 129.4 59 219
Davos 1594 51.5 77 67
Samedan 1709 20.6 77 27
Scuol 1304 14.4 69 21
Buffalora 1971 21.5 98 22
Lugano 273 55.7 150 37

Tabelle 2: Niederschlagssumme für den Monat Oktober an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Sonnenscheindauer

An den Messstandorten von MeteoSchweiz wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 56 % und 132 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 120 % aufwies.

Am meisten Sonnenschein im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 erhielten die Regionen Alpensüdseite und Engadin. Beispiele für Messstandorte mit mehr Sonnenschein sind Acquarossa / Comprovasco und Piotta (siehe Tabelle 2). Die geringste Sonnenscheindauer im Vergleich zur Referenz verzeichneten die Regionen Mittelland, Jura und Alpennordhang (z.B. die Stationen Bullet / La Frétaz und Pully).

Abbildung 4 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und die Abweichung zum Mittel über die Referenzperiode 1991-2020 für den Oktober 2025.

Zwei Kartendarstellungen der Schweiz mit den grössten Flüssen und Seen. Die Karten zeigen innerhalb der Landesgrenzen das Verhältnis der monatlichen zur maximal möglichen Sonnenscheindauer (links) und das Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 (rechts) für diesen Monat.
Verhältnis der effektiven Sonnenscheindauer zur maximal möglichen Sonnenscheindauer (links) und Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 in % (rechts) für den Oktober 2025. Liegt die monatliche Sonnenscheindauer über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche gelb, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen grau dargestellt (rechte Grafik).

Tabelle 3 zeigt die monatliche Sonnenscheindauer und deren Abweichung zur Referenzperiode an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.

Station Höhe [m ü.M.] Monatssumme [h] Referenz [h] Verhältnis zur Referenz [%]
Basel / Binningen 316 92.0 107 86
Bullet / La Frétaz 1205 63.9 115 56
Bern / Zollikofen 553 78.8 119 66
Zürich / Fluntern 556 86.5 109 79
Genève / Cointrin 411 85.2 116 73
Pully 456 75.2 125 60
Engelberg 1036 108.6 112 97
Sion 482 170.1 160 106
Davos 1594 161.3 146 110
Samedan 1709 164.6 138 119
Lugano 273 172.4 141 122
Piotta 990 149.0 113 132
Acquarossa / Comprovasco 575 124.6 95 131

Tabelle 3: Sonnenscheindauer für den Monat Oktober an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz. Es ist jeweils die Höhe der Station, die aktuelle Monatssumme, der Referenzwert (1991-2020) und das Verhältnis zur Referenzperiode angegeben.

Wetterereignisse

Goldener Oktober mit viel Sonne in den Bergen

Schon in den ersten beiden Tagen zeigte sich der Oktober sehr sonnig. Nach einem kurzen Unterbruch positionierte sich vom 7. bis 18. Oktober 2025 ein kräftiges Hoch über den Britischen Inseln. An dessen Südrand profitierten die Bergregionen in der Schweiz während fast zwei Wochen von wunderbarem Herbstwetter mit viel Sonne, guter Fernsicht und milden bis warmen Temperaturen über dem Hochnebel. Bergstationen registrierten tagelang die maximal mögliche Sonnenscheindauer. In Zermatt war dies an 14 Tagen der Fall, in Samedan wurden an 11 Tagen 95% oder mehr der maximal möglichen Sonnenscheindauer verzeichnet. In Berglagen kletterten die Tagesmitteltemperaturen teilweise rund 5 bis 6,5 °C über die Mittel der Referenzperiode 1991-2020. Auf der Alpensüdseite wurden die Referenzwerte in diesen Tagen lokal um 4-5 °C übertroffen. Neue Rekorde der Tageshöchsttemperatur für Oktober wurden aber nicht erreicht. Diese stammen weitgehend aus dem extrem warmen Oktober 2023. Im Mittelland und in den Tälern auf der Alpennordseite blieben die Temperaturen in dieser Phase wegen des verbreiteten Hochnebels meist leicht unter dem langjährigen Durchschnitt.

Erster Herbststurm des Jahres

Ab dem 20. Oktober dominierte in der Höhe eine westliche Strömung. Nach einigen nassen Tagen, die in der West- und Nordschweiz und im Wallis lokal zwischen 15 und 35 mm brachten, folgte am 23. Oktober 2025 mit einer aktiven Kaltfront der erste Herbststurm des aktuellen Jahres. Die Front sorgte auch im Flachland für Sturmwinde: in Bouveret wurden maximal 128 km/h, in Luzern 114 km/h registriert, in Nyon 111 km/h, in Thun 109 km/h, in Grenchen und Schaffhausen 106 km/h und in Basel/Binningen und Zürich/Fluntern 102 km/h. Die höchsten Windspitzen wurden mit 130 bis 150 km/h in den Alpen und im Jura gemessen. Auf dem Säntis zeigte der Windmesser 149 km/h an, auf dem Pilatus 148 km/h. Böenspitzen bei Herbststürmen in dieser Grössenordnung werden auf der Alpennordseite an vielen Messstandorten etwa alle 1-3 Jahre oder alle 2-5 Jahre überschritten. An einigen Standorten im Genferseegebiet und in der Zentralschweiz wurden auch Jährlichkeiten von 3-8 oder gar 10-20 Jahren registriert. In Bière auf 684 m ü.M. wurde mit 125 km/h ein neuer Höchstwert seit 1993 gemessen. Das entspricht dort gemäss der Extremwertstatistik einem 10-20-jährlichen Ereignis. Der Messwert in Bouveret wird etwa alle 8-15 Jahre überschritten. Die Stationen Luzern, Pilatus, Nyon und Pully verzeichneten ein 3-8-jährliches Ereignis. Die Front brachte auch wenig Neuschnee in den Bergen, vereinzelt kamen 10-20 cm zusammen (z.B. am Säntis, in Arosa, auf dem Grimsel Hospiz oder dem Weissfluhjoch).

Monatsverlauf wichtiger Messgrössen

Abbildung 5 zeigt den täglichen Verlauf einiger wichtiger Messgrössen im Oktober 2025 beispielhaft für eine Station in den Niederungen und einen Messstandort in erhöhter Lage.

test
Monatsverlauf der Lufttemperatur (Tagesmittel und Tagesmaxima/-minima), Tagessumme der Sonnenscheindauer und des Niederschlags und höchste Böenspitzen pro Tag an den Stationen Zürich / Fluntern und Engelberg für den Oktober 2025. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Referenzwert 1991‒2020 dargestellt.