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Von einer Westwindlage zur Nordstausituation

MeteoSchweiz-Blog | 25. März 2023
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Am Alpennordhang werden in den kommenden Tagen grössere Neuschneemengen erwartet. Bei zunächst westlicher Anströmung liegt der Niederschlagsschwerpunkt am westlichen Alpennordhang und die Schneefallgrenze liegt in mittleren Lagen. Mit der Drehung der Anströmungsrichtung auf Nord erreicht am Montag Polarluft die Alpennordseite. Der Schwerpunkt verlagert sich an den zentralen und östlichen Alpennordhang und die Schneefallgrenze sinkt in tiefere Lagen.

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Von milder Luft aus Westen zu kalter Luft aus Norden

Zunächst liegen wir noch in einer Westwindlage. Es wird milde, maritime Luft zur Schweiz geführt, welche am Alpennordhang gestaut wird. Wie bei einer westlichen Anströmung üblich ist dabei besonders das Unterwallis und der westliche Alpennordhang bis zum Berner Oberland von den Niederschlägen betroffen.

Im Laufe des Sonntagabends und in der Nacht zum Montag dreht die Strömung auf Nord und zunehmend kältere Luft polaren Ursprungs erreicht die Alpennordseite. Typischerweise enthält diese Polarluft nicht mehr so viel Feuchtigkeit, wodurch der Niederschlag im Flachland auf Montag nachlässt. Am Alpennordhang hingegen wird die Luft gestaut und es fällt weiterhin Niederschlag.

Der Ursprung der Luft lässt sich gut anhand von Trajektorien zeigen. In den folgenden Darstellungen ist der Weg ersichtlich, welcher ein Luftpaket zurücklegt, bevor es am Sonntagmittag resp. am Montagmittag Luzern in verschiedenen Höhen erreicht. Am Sonntag erreicht noch milde Luft mit Ursprung über dem Atlantik den Alpennordhang. Am Montag hingegen, wenn die Strömung gedreht hat, erreicht Luft polaren Ursprungs die Schweiz.

In der noch milden Luft liegt die Schneefallgrenze morgen Sonntag bei 1200 bis 1600 Metern. In der Nacht zum Montag sinkt die Schneefallgrenze mit Einfliessen der Polarluft bis in die Niederungen.

Allerdings lassen die Niederschläge in der trockeneren Polarluft rasch nach, so dass im Flachland nicht mehr viel Niederschlag fällt. Etwas anders sieht das am Alpennordhang aus, wo die Feuchtigkeit gestaut wird. Hier werden im Laufe des Montags oberhalb 700 Meter noch 10 bis 30 cm, oberhalb 1200 Meter 30 bis 60 cm Neuschnee erwartet. Deshalb haben wir die gestern an dieser Stelle erwähnte Vorwarnung in eine Warnung der Stufe 3 (orange) umgewandelt.

Die aktuellen Warnungen sowie das Naturgefahrenbulletin finden Sie wie immer auf unserer Webseite oder im App.