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Die Bise will nicht weichen

MeteoSchweiz-Blog | 03. Juni 2023
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Seit nunmehr drei Wochen weht die Bise mit nur kurzen Unterbrüchen. Wir gehen heute dem Phänomen Bise auf den Grund und schauen, wie lange sie noch bei uns bleibt.

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Blockierte Grosswetterlage

Seit Tagen ist in der Allgemeinen Lage unseres Wetterberichts von einem «umfangreichen», «stationären» oder «kräftigen» Hoch mit Zentrum über Nordwesteuropa die Rede. Der Blick auf die Bodenwetterkarte zeigt uns, dass sich das Hoch vom Nordatlantik südlich von Grönland bis ans Schwarze Meer erstreckt. Dies entspricht einer Strecke von rund 5000 Kilometern. Somit ist auch klar, dass ein solch umfangreiches Hoch nicht von heute auf morgen von der Wetterkarte verschwinden wird.

Die Bise

Die Position des Hochs bringt es mit sich, dass auf der Alpennordseite seit Tagen die Bise weht. An der Wetterstation auf der Lägern (845 m) bläst die Bise seit dem 12. Mai 2023 mit nur kurzen Unterbrüchen:

In der freien Atmosphäre zeigt sich das Phänomen ebenfalls. Im Ballonaufstieg in Payerne/VD, der zweimal täglich stattfindet, wurde seit dem 12. Mai 2023 auf rund 1500 Metern an 39 von 43 Terminen Bise gemessen:

Die Bise bringt im Sommerhalbjahr typischerweise trockene Luft zur Alpennordseite, im Winterhalbjahr dominiert hingegen häufig das Hochnebelgrau.

Mehr zur Bise finden Sie in unserer Broschüre «Typische Wetterlagen im Alpenraum» sowie in unserem Wetterlexikon.

Wie lange noch?

Im Laufe der kommenden Woche verlagert sich das Zentrum des Hochdruckgebiets langsam über Schottland und die Nordsee nach Skandinavien. Die Schweiz liegt damit weiterhin am Südrand des Hochs und die Bisenlage bleibt uns bis auf Weiteres erhalten. Aus heutiger Sicht dürfte dies bis mindestens am Montag, 12. Juni 2023 der Fall sein:

Dazu kommt, dass sich in der Höhenströmung gegen Ende der kommenden Woche allmählich eine Omega-Lage ausbildet. Damit bleibt die grossräumige Westströmung weiterhin blockiert. Mehr zu blockierten Wetterlagen finden Sie in folgendem Blogbeitrag.