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Der IPCC hat seinen neuen Vorstand gewählt - die Schweiz ist vertreten

MeteoSchweiz-Blog | 28. Juli 2023
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Der IPCC hat in seiner 59. Plenarsitzung einen neuen Vorstand für den 7. Berichtszyklus gewählt. Die Schweiz ist im Vorstand vertreten. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Aspekte zur Wahl zusammen und erklären, wie der IPCC-Vorstand aufgebaut ist.

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Der IPCC hat in seiner 59. Plenarsitzung vom 25. -28. Juli einen neuen Vorstand für den 7. Berichtszyklus (2023-2030) gewählt. Für die Schweiz nimmt Prof. Dr. Sonia Seneviratne im Vorstand Einsitz. Der IPCC-Vorsitz geht an den Briten Prof. Jim Skea.

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) fasst in regelmässigen Abständen den aktuellen Wissensstand zum Klimawandel zusammen. Er schafft damit die Grundlage für wissenschaftsbasierte Entscheidungen in der Politik zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Die IPCC-Sachstandsberichte bestehen aus drei Teilen, für die jeweils eine Arbeitsgruppe (engl.: Working Group, WG) zuständig ist, und einem Synthesebericht.

  • WGI: Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels
  • WGII: Auswirkungen des Klimawandels und Möglichkeiten der Anpassung
  • WGIII: Klimaschutzmassnahmen

Die drei Teile und der Synthesebericht zum 6. Sachstandsbericht des IPCC wurden im Zeitraum zwischen August 2021 und März 2023 von den Staaten genehmigt und publiziert. Der 6. Berichtszyklus dauerte von 2015 bis 2023, der 5. Berichtszyklus von 2007 bis 2014.

Wahl und Aufbau des IPCC-Vorstands

Der IPCC-Vorstand wird jeweils für die Dauer eines Berichtszyklus (rund 6 Jahre) gewählt. Er besteht aus 34 Mitgliedern, die von den IPCC-Mitgliedsstaaten mit einfacher Mehrheit gewählt werden. Der Vorstand berät den IPCC in Bezug auf seine wissenschaftlichen und technischen Arbeiten und gibt Ratschläge zu Management- und Strategiefragen. Wie in Abbildung 1 ersichtlich, besteht der Vorstand aus:

  • 1 Vorsitzende/r
  • 3 Vize-Vorsitzende
  • Jeweils 2 Ko-Vorsitzende für die drei wissenschaftlichen Arbeitsgruppen (WG I, II und III) und für die Task Force on National Greenhouse Gas Inventories (TFI)
  • Insgesamt 22 Vize-Vorsitzende für die drei Arbeitsgruppen. Prof. Dr. Sonia Seneviratne wurde als Vize-Vorsitzende der Arbeitsgruppe WG I  gewählt.

Außerdem werden 12 weitere Mitglieder der Task Force on National Greenhouse Gas Inventories gewählt, die aber nicht dem Gesamtvorstand des IPCC angehören.

Laut IPCC-Wahlregeln sollen die Vorstandsmitglieder anerkannte Fachpersonen im Bereich Klimawandel sein. Die Zusammensetzung des Vorstands soll ausgewogen sein, zum Beispiel in Bezug auf regionale Herkunft, Entwicklungs- und Industrieländer sowie Geschlecht. Außerdem sollen im Vorstand sowohl Fachpersonen mit langjähriger IPCC-Erfahrung als auch Nachwuchs-Wissenschaftler/innen vertreten sein. Um eine regionale Balance zu gewährleisten, wird im IPCC auf die Aufteilung in Regionalgruppen der WMO zurückgegriffen. Die Schweiz befindet sich in der Regionalgruppe Europa (WMO Region VI). Diese Region hat acht Sitze für den Vorstand zur Verfügung. Die Vorstandsmitglieder engagieren sich, genau wie alle Autorinnen und Autoren, unentgeltlich mit ihrer Expertise und Zeit.

Die Schweiz ist Teil des IPCC-Vorstands

Wir gratulieren der Schweizer Kandidatin Prof. Dr. Sonia Seneviratne ganz herzlich zur Wahl zur neuen Vize-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe WG I. In dieser Rolle begleitet Prof. Seneviratne die Erstellung des IPCC-Berichts zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels wissenschaftlich und vertritt die Perspektiven der WMO-Region Europa im Vorstand. Auch dem neuen Vorsitzenden Prof. Jim Skea aus GB und allen weiteren Mitgliedern möchten wir zur Wahl in den IPCC-Vorstand gratulieren.

Sonia Seneviratne ist Professorin für Land-Klima-Dynamik an der ETH Zürich. In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Untersuchung von Extremereignissen (Trockenheit, Hitzewellen), Land-Klima-Prozessen, und dem menschenverursachten Klimawandel. Sie hat an mehreren Berichten des IPCC mitgewirkt. Kürzlich war sie eine Hauptautorin des IPCC-Berichts zur 1,5 °C Klimaerwärmung und eine koordinierende Hauptautorin in der WGI im 6. IPCC-Berichtszyklus.

Als IPCC-Mitgliedsstaat war auch die Schweiz an der Plenarsitzung zur Vorstandswahl vertreten. Die Schweizer Delegation wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) geleitet.

MeteoSchweiz erfüllt durch ihre Forschung im Bereich Klima und Klimawandel und dem Verfassen von wissenschaftlichen Beiträgen eine wichtige Rolle im IPCC-Prozess. Im Rahmen der Schweizer Klimaszenarien und bei weiteren Themen arbeiten wir eng mit Prof. Dr. Sonia Seneviratne zusammen. Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit.

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