Nicht das erste Mal so heftig
Am Nachmittag des 12. Juni 1926 zog unweit der Stadt La Chaux-de-Fonds ein extrem heftiger Gewittersturm vorbei. Sein Pfad zeigte eine charakteristische fast schnurgerade SW-NE Ausrichtung, was auf einen Tornado schliessen lässt. Der Tornado legte eine Strecke von 22 Kilometern zurück. Ein achtjähriger Junge, zusammen mit seiner Mutter unterwegs, wurde vom Sturm derart heftig durch die Luft geschleudert, dass er an den dabei erlittenen Verletzungen erlag. Seine Mutter und mehrere weitere Personen wurden schwer verletzt. Der Sturm hinterliess zerstörte Wohnhäuser und kahlgeschlagene Waldpartien.
Der Jura wurde schon mehrmals von massiven Tornados heimgesucht. Das wohl am besten dokumentierte Ereignis war jenes vom 26. August 1971 über der Vallée de Joux. Der Tornado hinterliess eine schnurgerade und praktisch durchgehende Waldschneise von etwa 20 Kilometern. Die Luftbilder der Schäden zeigen eindrücklich die in wirbelförmiger Anordnung am Boden liegenden Baumstämme. Der Tornado zog insgesamt 79 Gebäude in Mitleidenschaft, 18 davon schwer. Einzelne Gebäude wurden vollständig zerstört. Beim Überqueren eines Campingplatzes schleuderte der Tornado einen Wohnwagen über die Wipfel ausgewachsener Tannen hinweg 30 Meter ins freie Gelände. Mehrere Autos, welche sich auf seinem Pfad befanden, liess er zermalmt und zum Teil in ihre Einzelteile zerlegt zurück. Zum Ereignis gibt es eindrückliche Bilder. Hinweise auf Berichte zum Ereignis von 1971 sind am Schluss dieses Beitrags zu finden.
Mit dem Tornado von 1971 wiederholte sich das Ereignis vom 19. August 1890 in praktisch identischer Weise. Beide Tornados nahmen den absolut gleichen Pfad. Fotografien zerstörter Gebäude und Wälder aus dem Jahre 1890 dokumentieren, dass das Vallée de Joux 1890 und 1971 mit ungefähr derselben Wucht getroffen wurde.