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Tiefdruckgebiete, Stau und Föhn
MeteoSchweiz-Blog | 10. Februar 2024
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Zwei Tiefdruckgebiete brachten heute Wolken aus Westen und Süden zur Schweiz. Dazwischen gab es trotzdem noch ein Fenster mit Sonne.

Verschiedene Wolken
Föhnfische im Föhnfenster, eingefangen von Kollege D. Gerstgrasser. Blick von der Felsenegg nach Ostsüdost.
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Wetterlage

Heute Samstag war das Wetter von zwei Tiefdruckgebieten bestimmt. Das eine Tief hatte sein Zentrum südlich von Irland. Das andere Tief bildete sich heute über dem Golf von Lyon. Letzteres führte feuchte Mittelmeerluft zur Alpensüdseite.

Bodenwetterkarte und Satellitenbild
Hochaufgelöstes Satellitenbild (HRV), Bodendruck und Fronten heute Mittag. Quelle: MeteoSchweiz/Eumetsat

Südstau

All die zugeführte Feuchtigkeit wird an den Alpen gestaut. Seit gestern fallen auf der Alpensüdseite Niederschläge. Die Schneefallgrenze lag im Allgemeinen zwischen 1200 und 1700 Metern. Während den intensiven Niederschlagsphasen heute Morgen schneite es im Nordtessin bis auf 1000 Meter.

Karte mit Neuschnee
Neuschneemengen bis Samstagmittag. Auf der Alpensüdseite kommen oberhalb von rund 1600 Metern nochmals 15 bis 20 cm dazu, oberhalb von 2000 Metern 20 bis 40 cm. Quelle: MeteoSchweiz

Föhn

Gibt es Stau im Süden, so bläst nördlich der Alpen der Föhn. Auch dieser hatte bereits gestern eingesetzt. Nach einer kurzen Abschwächung heute Morgen hatte der Föhn zunehmend Unterstützung durch die Südströmung in der Höhe. Am Nachmittag nahm der Föhn nochmals an Stärke zu und stiess in der Ostschweiz bis St. Gallen vor. Die stärksten Böen wurden heute im Urnerland und im Haslital mit 88 km/h verzeichnet.

Föhnfenster
Dank Südströmung in der Höhe etwas blau am Himmel von Heerbrugg im St. Galler Rheintal. Quelle: Meteomeldungen/App

Langsame Front

Die Kaltfront westlich der Schweiz kam heute kaum nach Osten voran. Dies liegt an der Tiefdruckbildung über dem Golf von Lyon, welche die Verlagerung des ganzen Systems verlangsamte.

Föhnfenster
Blick zwischendurch heute Morgen in Hohenrain (LU): Unten der Nebel welcher sich in der Nacht noch bilden konnte. Darüber die Bewölkung der aufziehenden Kaltfront. Sicht bis in die Berge dank Föhn. Quelle: Meteomeldungen/App

Letzte Nacht konnte sich im Mittelland teils noch Nebel oder tiefer Hochnebel bilden. Danach brachte dir Front darüber mittelhohe Wolken. Somit hatten am Vormittag gleich mehrere Wolkenschichten die Sonne abgedeckt. Doch mit der zunehmenden Südströmung über den Alpen und dem Föhn kamen doch noch an vielen Orten Sonnenstrahlen bis zum Boden.

Grafik mit Sonnenscheindauer

Ausblick

Das Tief über dem Golf von Lyon wandert bis am Sonntagmorgen nach Norditalien und in der Folge weiter ostwärts. Somit lässt die Feuchtezufuhr zur Alpensüdseite in der zweiten Nachthälfte nach und es trocknet zunehmend ab.

Auf der Alpennordseite kommt die Kaltfront wieder voran und es setzten am Abend und in der Nacht verbreitet Niederschläge ein. Die Schneefallgrenze sinkt dabei gegen 900 Meter ab.  Gleichzeitig geht auch der Föhn zu Ende.

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