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Die kommenden Nächte werden frostig

MeteoSchweiz-Blog | 18. April 2024
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Seit Dienstag liegt die Schweiz im Einflussbereich von kalter und feuchter Polarluft. Die vergangenen Nächte waren grösstenteils bewölkt, weshalb die Temperatur in der Nacht noch meist im positiven Bereich lag. Dies ändert sich in den kommenden Nächten und wir erwarten verbreitet Bodenfrost, gebietsweise sogar Luftfrost. Nebst dem Frost widmen wir uns im Blog ausserdem noch kurz dem Schneefall vom Donnerstagvormittag.

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Eine umfangreiche Tiefdruckzone erstreckt sich derzeit von Skandinavien über Mitteleuropa bis in den Mittelmeerraum. Mit einer mässigen nordwestlichen bis nördlichen Strömung wird für die Jahreszeit kalte und schubweise feuchte sowie instabil geschichtete Polarluft zur Schweiz geführt. Die Feuchtezufuhr lässt am Donnerstagabend aber nach, wodurch es in der Nacht auf Freitag zeitweise aufklaren wird. Es muss darum verbreitet mit Bodenfrost und gebietsweise mit Luftfrost gerechnet werden.

Bodenfrost

Von Bodenfrost wird gesprochen, wenn die Temperatur in Bodennähe (gemessen 5 cm über dem Grund) unter den Gefrierpunkt sinkt. Wenn dies der Fall ist, kann es an Pflanzen zu Frostschäden kommen.

Wenn Bodenfrost erwartet wird, gibt MeteoSchweiz eine Warnung der Stufe 2 aus. In der Warnung unterscheiden wir zwischen schwachem bis mässigem Bodenfrost (Temperatur 5 cm über Boden 0 °C bis -4 °C) und starkem Bodenfrost (Temperatur 5 cm über Boden unter -4 °C). Bodenfrostwarnungen werden im Zeitraum vom 15. März bis 31. Oktober ausgegeben.

Luftfrost

Bei Luftfrost sinkt die Temperatur auf 2 Metern Höhe ebenfalls unter 0 °C. Dadurch sind nicht nur Pflanzen in Bodennähe, sondern alle Pflanzen dem Frost ausgesetzt. Frostschäden können an jungen Trieben, an Blüten oder auch an jungen Früchten auftreten.

Fast jedes Jahr mindestens einmal Bodenfrost im Mai

Spätfröste können bis in den Mai hinein vorkommen. Oftmals werden in diesem Zusammenhang die Eisheiligen erwähnt, ein Witterungsregelfall, der an bestimmten Maitagen auftreten soll. Obwohl die Tage der Eisheiligen keine spezielle Häufung an Bodenfrosttagen zeigen, tritt Bodenfrost im Mai fast jedes Jahr mindestens einmal auf.

Voraussetzungen für starke Bodenfröste

Die Temperatur auf 5 cm ist unter anderem abhängig von der Luftmasse, vom Bedeckungsgrad, vom Wind und der Topografie. Am wichtigsten ist das Vorhandensein einer kalten und trockenen Luftmasse. Des Weiteren sollte es nachts idealerweise klar und windschwach sein. Die langwellige Abstrahlung funktioniert dann besonders effizient und die bodennahe Kaltluft kann sich ohne ständige Durchmischung in Muldenlagen, Tälern oder über Ebenen sammeln.

Hang- und Hügellagen sind von Bodenfrost weniger stark betroffen, da dort die Kaltluft durch die Schwerkraft ständig abfliesst.

Die oben genannten Bedingungen sind in der kommenden Nacht gegeben. Weshalb verbreitet mit Bodenfrost gerechnet wird. Im westlichen Flachland und im Wallis wird sogar verbreitet starker Bodenfrost und leichter Luftfrost erwartet.

Glücklicherweise zieht im Laufe der zweiten Nachthälfte aus Nordwesten wieder dichtere mittelhohe und hohe Bewölkung auf, und der Wind verstärkt sich zum Morgen hin ebenso bereits spürbar. Andernfalls wären am Freitagmorgen noch tiefere Temperaturen wahrscheinlich gewesen.

Mit Bodenfrost und teils auch Luftfrost muss in den kommenden Nächten immer wieder gerechnet werden.

Schnee bis ins Flachland am Donnerstagvormittag

Unterstützt durch die Niederschlagsabkühlung sank die Schneefallgrenze in den Morgenstunden bis in die Niederungen. Vor allem in einem Streifen von der Region Bern über das zentrale Mittelland bis in den Raum Zürich schneite es am Morgen zeitweise bei mässiger Intensität und in grossen Flocken bis in die tiefsten Lagen. Entsprechend wurde es nicht nur in erhöhten Lagen, sondern auch in den Niederungen weiss.